h2e Power Systems Gründer Mr. Amarnath Chakradeo (CTO) und Siddharth R. Mayur (Präsident und CEO). Bild: Fraunhofer IKTS

Fraunhofer IKTS: Nimmt Indiens erste Festoxid-Brennstoffzellenanlage in Betrieb

(PM) Mit der Übergabe und Inbetriebnahme eines am Fraunhofer IKTS entwickelten Hochtemperatur-Brennstoffzellensystems (SOFC) an h2e Power Systems in Pune, Indien sind die Projektpartner dem gemeinsamen Ziel einer kosteneffizienten, umweltfreundlichen, zuverlässigen und dezentralen Energielösung für mehr Versorgungssicherheit in den Märkten Indiens und anderer Schwellenländer einen wichtigen Schritt näher gekommen.


Das Fraunhofer IKTS und die indische Mayur-Gruppe hatten im Januar 2013 die Gründung eines Joint Ventures zur Entwicklung und Distribution kostengünstiger Brennstoffzellengeräte für eine umweltschonende und verlässliche Energieproduktion bekannt gegeben. Die erste Projektphase, in der das Fraunhofer IKTS zwei SOFC-Prototypensysteme für die Mayur-Tochter h2e Power Systems entwickelt und aufgebaut hat, konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden.

Know-how- und Technologietransfer
In der zweiten Projektphase werden nun bis Ende 2015 drei verbesserte Demonstrationssysteme am Fraunhofer IKTS gebaut und nach Indien geliefert. Auch der Know-how- und Technologietransfer wurde bereits initiiert, mit dem die lokale Geräteproduktion und -kommerzialisierung in Indien durch h2e Power Systems Inc. ab 2016 starten soll.

Das SOFC-System in der Laboreinrichtung in Pune wird für Tests, Training und Demonstrationszwecke genutzt. Es ist die erste Anlage dieser Art, die bislang in Indien in Betrieb genommen wurde. Ziel der Arbeit dort ist es, eine dauerhaft kosteneffiziente Fertigung von SOFC-Stacks und -systemen für die Marktsegmente Wohn- und Gewerbeimmobilien, Landwirtschaft und Telekommunikation sicherzustellen.

300 und 1000 W(el)
Der Prototyp erreicht im Betrieb mit Erdgas die angestrebten Leistungskennwerte mit einer elektrischen Leistung zwischen 300 und 1000 W(el) und einem elektrischen Nettowirkungsgrad von 35 bis 40 %. »Es handelt sich damit um eines der effizientesten Brennstoffzellensysteme auf Basis der partiellen Oxidation, d. h. ohne externe Wasserzufuhr zur Erhöhung des elektrischen Wirkungsgrades«, so Thomas Pfeifer, Gruppenleiter »Systemkonzepte« im Geschäftsfeld »Energie« am Fraunhofer IKTS.

Stromversorgung von Wohn- und Geschäftsgebäuden
Die SOFC-Technologie ermöglicht Systeme mit sehr hohen Wirkungsgraden, die als reiner Stromgenerator oder als kombinierte Strom-, Wärme- und Kälteerzeuger unter der Nutzung von Kohlenwasserstoffen wie Pipeline-Erdgas oder Flüssiggas, Methan oder Biogas eingesetzt werden können. »Das hochmoderne h2e®-System des Fraunhofer IKTS soll künftig für die Stromversorgung von Wohn- und Geschäftsgebäuden in Indien genutzt werden. Daneben sind in Kombination von Solar-, Wind-, Biogas- und Brennstoffzellentechnologien netzferne Anwendungen im ländlichen Raum, beispielsweise für Funkmasten und Bewässerungsanlagen geplant«, erklärt Siddharth R. Mayur, Gründer und Präsident von h2e Power Systems. Mayurs Vision ist es, die Energieunabhängigkeit in den städtischen und ländlichen Gebieten der Schwellenländer weltweit, mit Schwerpunkt in Indien und Südamerika, zu verbessern. Die Firma ist das erste und bisher einzige Unternehmen weltweit, das an Brennstoffzellenlösungen für die Landwirtschaft arbeitet. Mit den Worten von Siddharth Mayur: „h2e ist das perfekte Zusammenwirken von gesellschaftlicher Vision, deutscher Ingenieursleistung und indischem Unternehmertum.

Text: Fraunhofer IKTS

0 Kommentare

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert