Die Studie wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Durch die Zusammenführung verschiedenster aktuell verfügbarer Daten zu biogenen Rest- und Abfallstoffen stellt die DBFZ-Studie die derzeit vollständigste Übersicht zum Thema dar. Insgesamt 93 Einzelbiomassen wurden betrachtet, bei 77 Biomassen war die Datenqualität ausreichend, um in die Gesamt-Auswertung einzufliessen.
Ungenutzte Potenziale
Die gegenwärtig ungenutzten Biomassepotenziale bestehen zu 95 Prozent aus Waldrestholz, Getreidestroh und tierischen Exkrementen. Andere Fraktionen wie Sägereste, Altholz, Schwarzlauge, Landschaftspflegeholz, Siedlungsabfälle oder Reststoffe aus der Lebens- und Futtermittelherstellung befinden sich bereits überwiegend in Nutzung.
Interessant sind die Rest- und Abfallstoff-Potenziale vor dem Hintergrund der Ziele der deutschen Bundesregierung: In ihren Zukunftsszenarien für eine Energiewende geht sie davon aus, dass Biomasse im Jahr 2050 1.915 PJ zum gesamten Primärenergieverbrauch beitragen könnte. Gleichzeitig will sie die Bioenergienutzung aber stärker auf Rest- und Abfallstoffe konzentrieren.
Landwirtschaft interessante neue Geschäftsmodelle
"Die energetische und integrierte stoffliche Verwertung bisher nicht genutzter biogener Abfälle und Reststoffe ist ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des DBFZ. In diesem Bereich liegt Deutschland weltweit im Spitzenfeld und über die laufenden nationalen und internationalen Projekte können wir als DBFZ einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten", so Prof. Dr. Michael Nelles, der wissenschaftliche Geschäftsführer des DBFZ und Inhaber des Lehrstuhls für Abfall- und Stoffstromwirtschaft an der Universität Rostock. Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer der FNR, ergänzt: „Insbesondere für die erheblichen Strohpotenziale gilt es zusätzliche Verwertungsstrategien zu erarbeiten. Dieser Rohstoff ist nicht nur preiswert in vielen Regionen verfügbar, sondern kann gerade für die Landwirtschaft interessante neue Geschäftsmodelle generieren, wie mit der Strohheizanlage am Standort Gülzow eindrucksvoll demonstriert wurde.“
Studie „Biomassepotenziale von Rest- und Abfallstoffen – Status Quo in Deutschland“ >>
Text: Deutsche Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) und Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)
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