Die BWA-Studie hat für die Energiewirtschaft insgesamt 16 mögliche Ursachsen für psychische Belastungen am Arbeitsplatz unter die Lupe genommen. ©Bild: BWA

Energiewirtschaft: Psychische Belastungen durch lange Arbeitszeiten

(PM) Wer lange arbeitet, wird schneller krank. Zu diesem Ergebnis kommt der Trendreport: „Arbeitsmarkt und berufliche Herausforderungen 2015 in der deutschen Energiewirtschaft“ der BWA Akademie. Demnach sehen 90 Prozent der befragten Personalverantwortlichen in der deutschen Energiewirtschaft wechselnde oder lange Arbeitszeiten als Hauptursache für psychische Belastungen am Arbeitsplatz an.


Knapp dahinter folgt mit 88 Prozent der Faktor „Zeitdruck“. Platz drei teilen sich „Lärm, Beleuchtung oder Gefahrstoffe“ mit Überlastung durch Personalwegfall, der bei der Personalplanung zu wenig oder gar nicht berücksichtig wird (jeweils 85 Prozent).

Flexible Arbeitsformen beeinträchtigen Work-Life-Balance
Die BWA-Studie hat für die Energiewirtschaft insgesamt 16 mögliche Ursachsen für psychische Belastungen am Arbeitsplatz unter die Lupe genommen. Demnach können auch häufige Störungen und Unterbrechungen die Psyche des Arbeitsnehmers belasten (80 Prozent). Ebenso wie keine oder nur geringe Unterstützung durch Vorgesetzte oder Kollegen (79 Prozent). „Die fortschreitende Digitalisierung und Globalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft verstärken den Trend hin zu flexibleren Arbeitsformen. Dies führt oftmals zu einer Beeinträchtigung der Work-Life-Balance“, betont BWA-Geschäftsführer und Personalexperte Harald Müller. Weitere Gründe für psychische Belastungen sind laut der BWA-Untersuchung auch Mobbing (73 Prozent), umfangreiche Überstunden sowie Arbeit auf Abruf (je 72 Prozent), ein unzureichendes Pausenregime (71 Prozent) und eine hohe Arbeitsintensität (70 Prozent).

Energiewirtschaft muss handeln
„Der BWA-Trendreport macht deutlich, wer die Hauptverursacher für psychische Belastungen in der Arbeitswelt sind“, resümiert Müller. Der Personalexperte fordert nunmehr von den Unternehmen der Energiewirtschaft „Massnahmen zu ergreifen, um die wichtigsten Ursachen einzudämmen und dadurch psychischen Belastungen und Erkrankungen vorzubeugen“. Ein nicht ganz unwichtiges Anliegen, hat doch die Weltgesundheitsorganisation WHO beruflichen Stress mit zu den „grössten Gefahren des 21. Jahrhunderts“ erklärt. Wohl zurecht, zumal die deutsche Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) festgestellt hat, dass 12.5 Prozent aller Krankheitsausfälle mittlerweile auf psychische Erkrankungen zurückgehen. Damit ist die Zahl der betrieblichen Fehltage aufgrund von Burnout und Co. in Deutschland seit 2004 um fast 1400 Prozent gestiegen. Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens. Arbeitsausfälle wegen psychischen Erkrankungen nehmen in Deutschland mittlerweile Platz 2 bei den Krankschreibungen ein. Auch die Zahl der Frühverrentungen wegen Burnout oder Depressionen steigen.

Der aktuelle BWA-Trendreport: „Arbeitsmarkt und berufliche Herausforderungen 2015 in der deutschen Energiewirtschaft“ kann unter team@euromarcom.de kostenfrei angefordert werden.

Text: BWA Akademie

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