Ein Handy von nur 100 Gramm trägt eine Last von 44 Kilogramm Rohstoffen auf dem Rücken. ©Bild: WWF

Wenn wir unsere CO2-Emissionen nicht reduzieren, sind 2030 über 2 Planeten notwendig, um unseren Ressourcenverbrauch zu decken. ©Grafik: WWF

World Overshoot Day: Unsere Ressourcen sind aufgebraucht

(WWF) Die Weltbevölkerung hat am 13. August alle Ressourcen verbraucht, die ihr für das ganze Jahr 2015 zur Verfügung stehen. Unser Ressourcenverbrauch steigt kontinuierlich. Schuld daran ist unter anderem unser Konsumverhalten. So schleppt beispielsweise ein Handy eine Last von 44 Kilogramm Rohstoffen auf dem Rücken.


Am 13. August ist der „World Overshoot Day“. Das heisst: Ab dem 13. August lebt die Welt auf Pump. Die Menschheit hat bereits jetzt alle Ressourcen ausgeschöpft, welche die Erde innerhalb eines Jahres erneuern kann. Erstmals verbrauchte die Weltbevölkerung Anfang der 70er Jahre mehr Ressourcen, als die Erde im gleichen Zeitraum produzieren konnte. Damals fiel der „World Overshoot Day“ in den Dezember. Dieses Jahr findet der Tag bereits am 13. August statt, rund eine Woche früher als im vergangenen Jahr (19. August). Mittlerweile sind über 1.5 Planeten nötig, um die Bedürfnisse der Weltbevölkerung langfristig zu stillen. Geht diese Entwicklung so weiter, sind im Jahr 2030 global über 2 Planeten nötig (siehe Grafik).

3 Planeten für die Schweiz
Wenn alle so leben würden wie wir Schweizerinnen und Schweizer, dann wären gar 3 Planeten notwendig, um unseren Ressourcenbedarf zu decken. Vielen ist nicht bewusst, welchen Ressourcenverschleiss unser Konsum mit sich bringt: Für ein 100 Gramm schweres Handy sind zum Beispiel 44 Kilogramm Rohstoffe nötig. Auch andere Geräte, die in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken sind, belasten unsere Umwelt stark. So frisst ein Laptop 734 Kilogramm und ein LCD Fernseher ganze 2666 Kilogramm unserer Ressourcen.

Da wir stets mit der Mode gehen, beträgt die Lebensdauer eines Handys lediglich 12 bis 18 Monate. Die alten Modelle – geschätzt auf 8 Millionen Exemplare – liegen unbenutzt in der Schublade und nur wenige werden wiederverwendet oder recycelt. Dies wäre jedoch wichtig, denn in einem Handy verstecken sich – neben einem hohen Energieaufwand – Edelmetalle wie Kupfer, Silber und Gold und viele exotische Metalle wie Tantal, Palladium, Gallium und Indium, die nicht unendlich in der Natur vorkommen.

Der Wegwerfmentalität gegensteuern
«Um den Rohstoffverschleiss einzudämmen und die Umwelt zu schonen, sollte man Geräte wie Handys so lange wie möglich verwenden und so der Wegwerfmentalität Gegensteuer geben», sagt Ökobilanzexperte Christoph Meili. Sind elektronische Geräte kaputt und können nicht mehr repariert werden, darf man sie kostenlos im Fachhandel zurückgeben, wo sie recycelt werden. Weitere Tipps, wie man den Ressourcenverbrauch minimieren und so die Umwelt schützen können, findet man auf www.wwf.ch/konsum. Zudem kann jedermann mit dem WWF-Footprint-Rechner gleich selbst testen, wie gross sein persönlicher Ressourcenverbrauch ist.

Beispiele Ressourcenverbrauch pro Einheit:

  • Einfamilienhaus (100qm): 410000 Kilogramm
  • Kühlschrank: 2381 Kilogramm
  • DVD Player: 1928 Kilogramm
  • Sofa: 694 Kilogramm
  • Recyclingpapier (100 Blatt): 15 Kilogramm
  • Kotelett (250g): 6.8 Kilogramm

Weitere Informationen:
Ökologischen Fussabdruck berechnen >>
Tipps, wie man die Ressourcen schonen kann >>
Ökologischen Rucksack berechnen >>
Grundlagen zur Berechnung des World Overshoot Days >>

Text: WWF Schweiz

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