Gesamtergebnis Waldbewirtschaftung der Schweizer Forstbetriebe 1990-2014. ©Grafik: BFE

Holzernte in der Schweiz nach Sortimenten 1990-2014. ©Grafik: BFE

Holzernte der Kantone 2010-2014. ©Grafik: BFE

Forststatistik 2014: Mehr Holz aus dem Schweizer Wald

(BFE) 2014 wurde im Schweizer Wald 3% mehr Holz geerntet, weil im Inland auch mehr Holz verarbeitet und verwendet wurde. Die Gesamtnutzungsmenge erhöhte sich leicht auf 4.9 Millionen Kubikmeter. Gleichzeitig hat sich aber die wirtschaftliche Lage der Forstbetriebe nicht verbessert. Dies geht aus der Forststatistik sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz 2014 der Bundesämter für Umwelt BAFU und für Statistik BFS hervor.


Wie im Vorjahr wurde auch 2014 mehr Schweizer Holz genutzt. Der Anstieg betrug rund 135‘000 m3 oder +3% (total 4.91 Millionen m3). Grund dafür ist hauptsächlich die gestiegene Nachfrage nach dem mengen- und ertragsmässig wichtigsten Sortiment, dem Stammholz (+106‘000 m3 bzw. +4%). Diese Zunahme spiegelt sich auch bei den Schweizer Sägereien wider, wo mehr Holz eingeschnitten wurde (+7%).

Der Laubholzanteil nahm zwar um 19% zu, bleibt aber bezüglich der Gesamternte weiterhin gering. Das Potential für Laubholz ist noch längst nicht ausgeschöpft; allerdings sind hier noch schwierige technische und ökonomische Herausforderungen zu meistern. Auch das Industrieholz hat zur stärkeren Holznutzung beigetragen: Mit rund 525‘000 m3 wurde ein Plus von 8% (+37‘000 m3) im Vergleich zu 2013 erreicht. Die Nutzungsmenge an Energieholz stagnierte hingegen bei 1.8 Millionen m3. Dies ist hauptsächlich auf den milden Winter 2013/2014 zurückzuführen.

Bern vor Waadt und Graubünden
Mit rund 972‘000 m3 (+4%) verzeichnete der Kanton Bern die höchste Erntemenge, gefolgt von den Kantonen Waadt (479‘000 m3, +3%) und Graubünden (405‘000 m3, -6%). Während in Wäldern von öffentlich-rechtlichen Waldeigentümern wie Gemeinden und Korporationen die Holzernte konstant blieb, verzeichnete der Privatwald ein kräftiges Plus von rund 7%.

Keine Trendwende bei der Wirtschaftlichkeit
Das Gesamtergebnis der Schweizer Forstbetriebe hat sich mit einer Unterdeckung von rund CHF 50 Mio. 2014 wieder verschlechtert. Leicht höheren Holzerlösen standen höhere Kosten in der Holzernte und tiefere Erlöse bei der Produktion von Sachgütern, wie z.B. Stückholz und Hackschnitzel gegenüber. Gemäss dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz resultierte 2014 für die Schweizer Waldbesitzer bei der Holzernte ein Verlust von durchschnittlich CHF 8 pro Kubikmeter Holz.

Getrübte Aussichten
Gemäss der Waldpolitik 2020 soll das Nutzungspotential der einheimischen und erneuerbaren Ressource Holz nachhaltig ausgeschöpft werden. Der leichte Aufschwung von 2013 und 2014 wird 2015 infolge der Aufhebung der Euro-Kursuntergrenze von Mitte Januar höchstwahrscheinlich gestoppt. Aufgrund der günstigeren Importe und dem gleichzeitig deutlich schwierigeren Export sind die Holzpreise in der Schweiz um 15% gesunken. Dies wird sich negativ auf die Ernte und die Einnahmen der Schweizer Forstbetriebe und Waldbesitzer auswirken. Um die Nachfrage anzukurbeln, will die Wald- und Holzwirtschaft potentielle Käufer für Holz aus dem Schweizer Wald sensibilisieren. Erste Schritte dazu sollen an der Schweizer Forstmesse vom 20. bis 23. August 2015 in Luzern präsentiert werden.

Text: Bundesamt für Umwelt BAFU

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