Christian Röthenmund, Geschäftsführer von Minergie, an der Generalversammlung. ©Bild: Minergie

Generalversammlung: Minergie macht einen Schritt in die Zukunft

(Minergie) Am 18. Juni 2015 fand in Flums die Generalversammlung des Vereins Minergie statt. Die anwesenden Mitglieder wurden über den Fortschritt der strategischen Projekte informiert. Erste Produkte werden schrittweise ab Anfang 2016 eingeführt. Drei Anträge, welche die Abstimmung zwischen den MuKEn 2014 und den künftigen Minergie-Standards verlangen, wurden eingereicht.


Die 17. ordentliche Genrealversammlung des Vereins Minergie fand in passender Umgebung statt. Der Präsident des Vereins Minergie und Zuger Landammann Heinz Tännler durfte die anwesenden Mitglieder im nach Minergie-A-Eco und Minergie-P-Eco erneuerten Hauptsitz des Dämmstoffherstellers Flumroc AG in Flums begrüssen. Seit 2007 zählt die Flumroc AG zum ausgewählten Kreis der Leading-Partner von Minergie und manifestiert somit das umfassende Engagement im Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Heinz Tännler sprach dem Flumroc-CEO Kurt Frei seinen Dank für die Gastfreundschaft und die sehr gute Zusammenarbeit aus. In seinem Jahresbericht blickte er anschliessend auf ein bewegtes und intensives Jahr 2014 mit einigen Höhepunkten, aber auch diversen Knacknüssen zurück. Zum Abschluss seines Berichts dankte er ganz speziell den Mitgliedern und Fachpartnern des Vereins Minergie, den Kantonalen Energiefachstellen, EnergieSchweiz, den Leading sowie den strategischen Partnern und natürlich allen Exponenten der Organisation Minergie.

Anträge zur Abstimmung mit den
MuKEn 2014 wurden eingereicht
Im offiziellen Teil der Generealversammlung genehmigten die Mitglieder die Jahresrechnung 2014 und verabschiedeten das Budget 2016. Unbestritten waren ebenfalls die Entlastung des Vorstandes und die Wiederwahl der beiden Vorstandsmitglieder Serge Boschung (Energiefachstellenleiter Kanton Freiburg) und Max Renggli (Renggli AG).

Durch die Kantone Appenzell Ausserrhoden, Schaffhausen und St. Gallen wurden drei Anträge eingereicht. Sie verlangen eine fundierte Abstimmung zwischen den Mustervorschiften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) 2014 und den künftigen Minergie-Standards. Gestützt werden die Anträge ebenfalls durch die Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Zug, Basel Stadt, Neuenburg, Freiburg, Jura, Waadt, Genf, Wallis und Bern sowie das Bundesamt für Energie BFE. Damit werden die Anträge von einer Zweidrittel-Mehrheit der Kantone und dem Bund getragen. Der Vorstand nimmt die Anträge entgegen und wird diese im Arbeitsprogramm 2015/16 integrieren sowie der Mitgliederversammlung 2016 zum formalen Beschluss vorlegen.

Schrittweise Umsetzung der strategischen Projekte
Thematisiert wurden an der Generalversammlung auch die strategischen Projekte. Diese wurden seit der letzten GV zielgerichtet weiterentwickelt. Dank dem grossen Engagement aller Beteiligten konnten insbesondere die „Bauerneuerung mit Systemlösungen“ und das „Minergie-Qualitätssystem (MQS)“ vorangetrieben werden.

Bauerneuerung mit Systemlösungen: Der neue Minergie-Standard für die Bauerneuerung von Wohnbauten beruht auf fünf Systemlösungen, welche auf Bestandesbauten und die individuellen Bedürfnisse der Bauherrschaften abgestimmt werden können. Die Systemlösungen kombinieren Massnahmen an der Gebäudehülle mit der Gebäudetechnik. Aus ökonomischer Betrachtung und hinsichtlich unterschiedlicher Lebensdauer der Bauteile wird eine systematische Etappierung der Massnahmen über mehrere Jahre ermöglicht.

Minergie-Qualitätssystem (MQS): Mit dem Minergie-Qualitätssystem will Minergie künftig seine Partner – Bauherren, Architekten, Planer und Bauausführende – bei der Umsetzung der Minergie-Ziele besser unterstützen. MQS stellt ein System für Dienstleistungen des Vereins Minergie dar, mit welchem ein nach dem Minergie zertifiziertes Gebäude zusätzlich mit einem Qualitätslabel „MQS-Geprüft“ ausgezeichnet werden kann. Um dieses zusätzliche Zertifikat „MQS-Geprüft“ zu erhalten, müssen bei einem Neubauprojekt in der Ausführungs- und Abnahmephase projektspezifische Qualitätskontrollen ausgeführt und dokumentiert werden.

Entwicklung Organisation und Prozesse: Mit diesen beiden Projekten hat sich Minergie zum Ziel gesetzt auch nach Einführung der nächsten MuKEn Qualitätsbauten zu ermöglichen, die bei gutem Benutzerverhalten erwiesenermassen eine hohe Energieeffizienz, einen hohen Wohnkomfort und tiefe Betriebskosten gewährleisten.

Die beiden neuen Produkte werden ab 2016 schrittweise eingeführt. Die dazu erforderlichen Anpassungen der Organisation und Prozesse bilden die strategischen und operativen Schwerpunkte des laufenden Geschäftsjahres und werden in vier Arbeitsschritten bis Ende 2015 umgesetzt.

Langfristige Strategieentwicklung des Vereins Minergie
Doch Minergie wird sich nicht auf dem Erreichten ausruhen und den langfristigen Strategieprozess engagiert weiter vorantreiben. In drei Jahren wird der Verein Minergie das 20. Jubiläum feiern. Der Leistungsausweis des freiwilligen Standards lässt sich sehen. Mit heute mehr als 40'000 zertifizierten Gebäuden ist Minergie eine Erfolgsgeschichte, die Ihresgleichen sucht. Die einheitliche Stossrichtung der Kantone und des Bundesamt für Energie BFE in enger Partnerschaft mit der Schweizer Bauindustrie in Richtung der freiwilligen Energieeffizienz gilt als zentraler Erfolgsfaktor.

Das relevante Umfeld hat sich seit der Gründung des Vereins jedoch stark verändert. Es gilt nun mit Bedacht und Weitsicht, das Erreichte zu reflektieren, neue Ziele zu entwickeln und die konkreten Aufgaben für die kommenden Jahre fest zu legen. Der Vorstand hat sich zum Ziel gesetzt, die strategische Neuausrichtung des Vereins bis zur Generalversammlung 2016 entwickelt zu haben.

Verabschiedung von Heinrich Huber
Zum Abschluss der Generalversammlung wurde Heinrich Huber nach achtjähriger Tätigkeit bei der Minergie Agentur Bau als deren Leiter offiziell verabschiedet. Der HLK-Experte übernimmt per 1. August die Leitung der Prüfstelle Gebäudetechnik des Zentrums für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur. Heinrich Huber war unter anderem verantwortlich für die Entwicklung, Weiterentwicklung und Pflege der Minergie-Standards sowie für den Zertifizierungsprozess. Als Lüftungs-Experte (HLK) prägte Huber eines der Kernthemen von Minergie massgeblich und trat als Experte an unzähligen Veranstaltungen und Kursen von Minergie auf. Er hat für Minergie unermüdlich gewirkt und zusammen mit seinen Mitarbeitenden der Agentur Bau wichtige Meilensteine gesetzt. Vor allem aber war Heinrich Huber die Gebäudetechnik-Koryphäe von Minergie schlechthin. Präsident Heinz Tännler dankte Heinrich Huber im Namen des Vereins Minergie für sein unermüdliches Wirken zum Wohle von Minergie und überreichte ihm als Dank für seine Tätigkeit ein Geschenk.

Text: Verein MINERGIE

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