Mit der Anschaffung eines Batteriespeichers wollen sich deren Eigentümer vor steigenden Strompreisen schützen. ©Bild: ees Europe

ees Europe 2015: Punktet mit Ausstellerwachstum und eigener Konferenz

(PM) Auf der Messe München endete am 12. Juni die ees Europe 2015. Auf Europas grösster Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme zeigten in diesem Jahr 158 Aussteller Technologien, Produkte und Dienstleistungen rund um die Speicherung erneuerbarer Energien. Die Zahl der ausstellenden Unternehmen hat sich damit verdreifacht.


Die Messe wie auch die begleitende ees Europe Conference spiegeln die wachsende Bedeutung von Energiespeichern für die Zukunft der Energieversorgung wider. Mit dem steigenden Aufkommen an erneuerbaren Energien wachsen das Interesse und der Bedarf an Energiespeichersystemen. In ihrer auf der ees Europe vorgestellten Storage Roadmap rechnet die Internationale Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) mit 150 Gigawatt an Speicherkapazität bis zum Jahr 2030, die notwendig sind, um den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung auf 45 Prozent zu steigern.

Starker Auftritt
Das enorme Marktpotenzial der Energiespeicherbranche sorgte in diesem Jahr auf der ees Europe für ein deutliches Wachstum der Ausstellungsfläche gegenüber dem Vorjahr. In der Halle B1 der Messe München wurden auf 9‘000 Quadratmetern die gesamte Wertschöpfungskette der Energie-speichertechnik gezeigt. Damit hat sich die Fläche im Vergleich zu 2014 verfünffacht. Zusammen zeigten auf der ees Europe und Intersolar Europe rund 330 der über 1‘000 Aussteller Produkte, Lösungen und Dienstleistungen zur Energiespeicherung. Rund 38‘000 Besucher zählten die Veranstalter in diesem Jahr auf der ees Europe und der gleichzeitig stattfindenden Intersolar Europe.

Komplettlösungen für den Eigenverbrauch
Die Kombination aus Solaranlage und Speicher wird immer attraktiver. Auch hier ist Deutschland international einer der Vorreiter. Bereits 20'000 Solarspeicher sind installiert, das entspricht einer Verdoppelung innerhalb eines Jahres. Das seit 2013 laufende Förderprogramm der Bundesregie-rung für Batteriespeicher zeigt damit Wirkung. Laut den Monitoring-Ergebnissen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen setzt die Mehrheit der Besitzer eines Energiespeichers auf Lithium-Ionen-Batterien, gefolgt von Bleibatterien. Mit der Anschaffung eines Batteriespeichers wollen sich deren Eigentümer zum einen vor steigenden Strompreisen schützen, zum anderen ist aber auch der Wille die Energiewende zu unterstützen ein wichtiges Argument. Hinzu kommt: Im Laufe des letzten Jahrs sind die Preise für Energiespeicher um rund ein Viertel gesunken. Damit gewinnt die Kombination aus Solaranlage und Speicher auch finanziell weiter an Attraktivität.

Plug&Play und All-in-one-Lösungen
Die Energiespeicherbranche arbeitet zudem daran, Unternehmen und Eigenheimbesitzern das Aus- und Umrüsten so einfach wie möglich zu gestalten: Ein Trend, der sich auf der ees Europe in die-sem Jahr abzeichnete, sind Plug&Play fähige Lösungen, welche die Montage oder das Nachrüsten von Speichern vereinfachen. Ausserdem zeigten mehrere Hersteller auf der Messe All-in-one-Lösungen, die Batterien und die Leistungselektronik in einem System kombinieren.

Von der Batterie bis zum Grossspeicher
Neben den Angeboten der Aussteller konnten sich Messebesucher auf dem ees Forum über neue Technologien und innovative Lösungen informieren. Die Themen des Forums umfassten neben Speicherlösungen für Eigenheim und Gewerbe auch Grossspeicher für die Industrie und neue Ge-schäftsmodelle der Branche. So wurden unter anderem auch Schwarmspeicherkonzepte vorgestellt, die mehrere Speicher zu einem virtuellen Grossspeicher zusammenfassen. Überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien kann so gespeichert und bei Bedarf wieder ins Netz eingespeist werden. Die MVV Energie erprobt zusammen mit dem Unternehmen ads-tec beispielsweise derzeit in Mannheim einen Quartierspeicher, der privaten Haushalten und Gewerbebetrieben virtuelle Speicherkapazitäten in Abhängigkeit von der Leistung der angeschlossenen Anlage zur Verfügung stellt. Erzeugung, Speicherung und Verbrauch vor Ort sollen dabei helfen, Verluste beim Stromtransport zu vermeiden und die Stromnetze zu entlasten.

Automobilbranche steigt bei Batteriespeichern ein
Elektromobilität und Erneuerbare Energien gehören zusammen. Dass erkennen auch zunehmend Automobilhersteller. Mit der Tesla Powerwall stellte ein Vorreiter der Elektromobilität seinen neuen Batteriespeicher erstmals in Europa vor. Aber auch deutsche Automobilhersteller haben die Potenziale erkannt. So kooperieren Solarwatt und BMW, um Gesamtpakete rund um die Elektromobilität anzubieten. Mit der Deutschen Accumotive ist auch die Daimler AG in den Markt für stationäre Energiespeicher eingestiegen und präsentierte sich auf der ees Europe. Im Rahmen der Sonderschau „Innovative Mobilität“ präsentierten zudem Hersteller, wie Mitsubishi oder Nissan, bidirektionale Ladesysteme, welche die flexible Nutzung der im Elektromobil integrierten Batterie ermöglichen.

ees Europe Conference – Treffpunkt der Branchenexperten
Das Messeangebot der ees Europe wurde in diesem Jahr erstmals durch eine eigene Konferenz erweitert – die ees Europe Conference. Experten aus Industrie, Forschung und Verbänden trafen sich vom 9. bis 10. Juni im ICM – Internationales Congress Center München um sich über die Entwicklungen der Branche auszutauschen. In acht Konferenzsessions ging es dabei um die Trends in den Märkten sowie politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Ausserdem widmeten sich die Vorträge technologischen Entwicklungen bei Klein- und Grosspeicher-Anwendungen, Energiemanagment- und Mobilitätslösungen sowie der unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV).

Die ees Europe 2016 findet vom 22. bis 24. Juni parallel zur Intersolar Europe auf der Messe München statt.

Text: ees Europe

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