Weil die Fahrzeuge für ihren Einsatz trotzdem jederzeit bereit sein müssen, ist die intelligente Ladung komplex. ©Bild: ewz

Intelligente Ladestationen im Test: ewz will Kosten für Netzausbau minimieren

(PM) Von Juni bis November 2015 testet ewz acht Elektrofahrzeug-Ladestationen mit einer intelligenten Steuerung der Ladezeiten. Damit sammelt das städtische Elektrizitätswerk weitere Erfahrungen für einen kostenoptimierten Netzausbau. Dank intelligentem Laden sollen Belastungsspitzen im Stromnetz vermieden und benötigte Kapazitäten besser planbar werden.


Ein Grossteil der Elektrofahrzeug-Flotte von ewz ist im Werkhof an der Pfingstweidstrasse stationiert. Hier werden die Fahrzeuge für ihren nächsten Einsatz aufgeladen. Acht dieser Parkplätze sind neu mit intelligenten Ladestationen ausgerüstet. Intelligent daran sind zwei Faktoren: Einerseits kennt das System die aktuelle Netzbelastung, macht eine Prognose für die nächsten 24 Stunden und es lernt, wie sich diese Belastung über den Wochenverlauf verändert. Andererseits sammelt das System Daten über die Fahrzeugnutzung und kann das Aufladen der Fahrzeuge zeitlich optimal steuern.

Intelligentes Laden komplexe
Konkret heisst das, dass die Software steuert, ob und zu welchem Zeitpunkt ein Fahrzeug aufgeladen werden soll. So wird aufgrund der Erfahrungswerte des Werkhof-Areals gesteuert, dass die Elektrofahrzeuge beispielsweise weniger geladen werden, wenn andere Verbraucher wie Maschinen in Betrieb sind. Weil die Fahrzeuge für ihren Einsatz trotzdem jederzeit bereit sein müssen, ist die intelligente Ladung komplex. ewz testet deshalb von Juni bis November 2015 zusammen mit Alpiq deren Softwarelösung «GridSense» an acht Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

Test im Kleinen, Nutzen im Grossen: Optimierter Netzausbau
Das Stromnetz der Zukunft muss stetig wachsende Anforderungen seitens Energieproduktion sowie Energieverbrauch erfüllen.  Mit der Einspeisung von Solar- und Windstrom ist die Netzbelastung zu gewissen Zeiten gross und viel Strom vorhanden. Geräte wie Heizungen oder Ladestationen von Elektrofahrzeugen brauchen hingegen viel Strom. Es entstehen Belastungsspitzen, welche sich in einer teuren Stromrechnung – hier jener des ewz-Werkhofs - und einem aufwändigen Netzausbau niederschlagen. Denn das gesamte Netz mit allen dazugehörigen Anlagen und Kabeln muss für maximal anfallende Belastungen ausgelegt sein. Das Ziel von ewz ist ein nachhaltiger Netzausbau mit Blick auf Nutzen und Kosten. Die Sicherstellung der Versorgungssicherheit für die Kundinnen und Kunden steht dabei im Vordergrund.

Bezug zur Energiestrategie 2050.
ewz arbeitet intensiv auf eine Zukunft mit 100% erneuerbaren Energien hin. Um Belastungsspitzen im Netz zu vermeiden und den Netzausbaubedarf zu minimieren, sammelt ewz auch mit anderen Innovationsprojekten wertvolle Erfahrungen. Dazu gehört neben dem Pilotprojekt für intelligentes Laden von Elektrofahrzeugen beispielsweise ein Batteriespeicher-Pilotprojekt. Bei letzterem testet ewz den grössten Batteriespeicher der Schweiz, um in einem Zürcher Quartier die schwankende Solarstromproduktion zeitlich auf den Strombedarf des Quartiers abzustimmen. Erkenntnisse daraus sind wichtig für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes. Der darin vorgesehene Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien bedingt gleichzeitig den vermehrten Einsatz von Energiespeichern.

Text: ewz

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