Nach vier Jahren Datenerhebung konnten die Zeitreihen erstmals um Saisoneffekte bereinigt werden. ©Bild: AEE Suisse

Renewable Energy Index Schweiz: Export steigt trotz Frankenstärke

(AEE Suisse) Nachdem die Branche für erneuerbare Energien und Energieeffizienz im zweiten und dritten Quartal 2014 eine positive konjunkturelle Entwicklung verzeichnet hat, verliert das Wachstum wie im letzten Quartal 2014 nun auch im ersten Quartal 2015 weiter an Schwung. Der Indikator liegt saisonbereinigt bei 53.0 Punkten.


Mit einem Minus von 0.7 Punkten zum Vorquartal weist der Renewable Energy Index Schweiz mit 53.0 Zählern allerdings noch immer eine positive Dynamik auf. Dies zeigt der Indikator, welcher weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegt.

Präzisere Aussagen durch Saisonbereinigung
Nach vier Jahren Datenerhebung konnten die Zeitreihen erstmals um Saisoneffekte bereinigt werden. Dabei wurden die einzelnen Komponenten jeweils um saisonale Schwankungen bereinigt und im Anschluss zum Gesamtindex aggregiert. Die Saisonbereinigung erhöht die Interpretierbarkeit von Unterschieden im Index über das Jahr hinweg und erlaubt dadurch präzisere Aussagen.

Leichter Anstieg im Export
Die Branche für nachhaltige Energielösungen profitierte Anfang 2015 von den noch im Vorquartal gestiegenen Auftragsbeständen. So stiegen die Subkomponenten «Umsatz» und «Lieferfristen», was auf eine rege Geschäftstätigkeit hindeutet. Im Quartalsverlauf sind die Auftragsbücher jedoch nicht weiter gewachsen, was sicherlich zum Teil auf die jüngste Aufwertung des Schweizer Frankens und den damit verbundenen Verlust preislicher Wettbewerbsfähigkeit zurückzuführen ist. In der Exporttätigkeit führte die Frankenstärke jedoch bislang nicht zu einer stärkeren Verlangsamung: Der Subindex «Export» schloss saisonbereinigt um 0.8 Punkte höher bei 44.8 Zählern. Die Exportnachfrage verharrte zwar unterhalb der Wachstumsschwelle, nahm jedoch trotz der Aufhebung des EUR/CHF-Mindestkurses nicht stärker ab.

Rege Geschäftstätigkeit im 1. Quartal
Der Subindex «Umsatz» stieg saisonbereinigt um 4.0 Zähler auf 59.9 Punkte und erreichte damit ein 2-Jahres-Hoch. Dies deutet auf eine rege Geschäftstätigkeit im 1. Quartal 2015 hin. Der Subindex «Auftragsbestand» sank um Saisoneffekte bereinigt um 5.8 Punkte auf 50.7 Punkte und schloss damit nur knapp über der Wachstumsschwelle. Die Auftragsbücher haben sich gegenüber dem Vorquartal also kaum verändert. Die Lieferfristen stehen im 1. Quartal 2015 saisonbereinigt bei 53.1 Zählern und haben sich damit gegenüber dem Vorquartal etwas verlängert. Längere Lieferfristen sind ein Indiz für hohe Kapazitätsauslastung. Die Unternehmen bauten auch im 1. Quartal 2015 Lagerbestände von Vorgütern ab. Der entsprechende Subindex «Lagerbestand» sank saisonbereinigt auf 46.4 Punkte und befindet sich nun seit einem Jahr unter der Wachstumsschwelle. Die Unternehmen stellten im 1. Quartal 2015 zwar neues Personal ein, der um Saisoneffekte bereinigte Index «Beschäftigung» sank mit 51.0 Punkten dennoch auf einen neuen Tiefststand.

EE-Branche sieht Energiewende nicht in Gefahr
Trotz Frontalangriff der Gegner auf die Energiestrategie 2050 sieht die Branche in der momentanen Frankenstärke keine Gefahr für die Energiewende. Rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmer äusserten sich diesbezüglich positiv. Die Energiewende schafft im Inland Arbeitsplätze und nachhaltiges Wachstum und ist erst Recht wegen der Frankenstärke das richtige Konjunkturpaket zur richtigen Zeit für die Schweiz.

Text: AEE Suisse

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