Die Wagen sind mit Kabelbäumen von Huber+Suhner bestückt. ©Bild: Bombardier

Grossbritannien: Batteriebetriebener Zug beendet sechswöchige Testfahrt

(PM) Network Rail und Bombardier Transportation haben den ersten batteriebetriebenen Zug Grossbritanniens erfolgreich getestet. Bis Mitte Februar verkehrte der Zug im täglichen Personenverkehr in Essex. Die Wagen sind mit Kabelbäumen von Huber+Suhner bestückt.


Initiiert wurde das Projekt IPEMU (Independently Powered Electrical Multiple Units) durch Network Rail und Future Railway. Deren Ziel war es, einen Prototyp zu entwickeln, der ganz oder teilweise von einer Batterie betrieben wird und daher in der Lage ist, ohne Strom aus Oberleitungen zu fahren. Die Technologie könnte künftig dieselbetriebene Fahrzeuge auf Nebenstrecken ersetzen, die aus Kostengründen nicht elektrifiziert sind.

Unterstützung vor Ort
Im Rahmen des Projektes hat Bombardier Transportation einen vierteiligen Abellio Greater Anglia Class 379 Electrostar mit mehreren Batterieblöcken ausgestattet. Huber+Suhner Ingenieure unterstützten vor Ort die Neuverkabelung der Wagen. Sie installierten neue Kabelbäume, die zur Energieübertragung in den Wagen dienen, sowie Komponenten zum Schutz der Kabel. Darüber hinaus wurden in den vier Wagen des Zuges auch bestehende Kabelbäume an die neue Anwendung angepasst.

Schnell auf Kundenwünsche reagieren
Die Entwicklung des Prototyps stellte immer wieder neue Herausforderungen: «Während des Projektverlaufs waren regelmässig neue Anpassungen des Prototyps notwendig», erzählt Bob Wormald, Einkäufer bei Bombardier Transportation. «Das benötigte wieder Vorlaufzeit für die Bestellung neuen Materials und wieder und wieder Überarbeitungen bestehender Kabelbäume. Huber+Suhner reagierte immer schnell und lieferte Qualität. Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit.»

Dank der langjährigen Erfahrung im Bahnmarkt ist Huber+Suhner in der Lage, den Kunden hochwertige Produkte zu liefern, die den hohen Sicherheitsstandards des Bahnmarktes entsprechen. Ein weiterer Erfolgsfaktor war ausserdem die Produktion vor Ort. Dene Tydeman, Global Key Account Manager, erzählt: «Mit der Produktion in Grossbritannien und der engen Zusammenarbeit vor Ort konnten wir immer schnell auf die Anforderungen von Bombardier Transportation.»

Zukunftsträchtiges Projekt
Elektrische Züge beziehen ihre Energie normalerweise aus Hochspannungsoberleitungen. Batteriebetriebene Züge sind dagegen nicht von Oberleitungen abhängig. So könnten sie die Lücken zwischen elektrischen Linien überbrücken oder nicht elektrifizierte Nebenstrecken bedienen, auf denen derzeit noch Dieselfahrzeuge verkehren.

Der Prototyp testete seine Leistungsfähigkeit in den sechswöchigen Testfahrten zwischen Harwich und Manningtree. Die Bahnindustrie erhofft sich daraus Erkenntnisse über das Potenzial der Technologie zu gewinnen. Sollten die Ergebnisse vielversprechend sein, könnten künftig ganze Flotten batteriebetriebener Züge auf dem britischen Bahnnetz eingesetzt werden.

Huber+Suhner unterstützt als Partner den weiteren Verlauf des Projekts und wartet gespannt auf die Ergebnisse der Testfahrt.

Text: Huber+Suhner

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