Das 14. Industrieforum Pellets findet an der Intersolar Europe in München statt. ©Bild: Industrieforum Pellets

Industrieforum Pellets: Wie sich neue Vorschriften auf die Branche auswirken

(PM) Fachleute und Entscheider aus der internationalen Pelletsbranche können sich in diesem Jahr erstmals noch umfassender informieren und sich zusätzlich auf kurzem Weg mit Verantwortlichen der Solarwirtschaft vernetzen. Denn das 14. Industrieforum Pellets wird in diesem Jahr von einer ENplus-Konferenz begleitet.


Ausserdem finden beide Veranstaltungen parallel zur Intersolar Europe statt: vom 11. bis 12. Juni im Internationalen Congress Center München (ICM). Auf dem internationalen Fachkongress für den Pelletsmarkt diskutieren Branchenteilnehmer und Experten Entwicklungen in verschiedenen Ländern sowie dem europäischen Brennstoffmarkt. Auch die Auswirkungen von Regulierungsvorhaben wie der 2. Stufe der 1. deutschen Bundesimmissionsschutzverordnung und Trendthemen wie Big-Data-Analysen stehen auf der Agenda.

Vielversprechende Zukunftsmärkte
Die Europäische Union ist der grösste Markt für Pellets. Rund die Hälfte der 2013 weltweit produzierten 24.5 Millionen Tonnen Pellets stammte laut dem Europäischen Biomasseverband AEBIOM aus Europa. Beim Verbrauch liegt die EU mit 80 Prozent (entspricht 18.3 Millionen Tonnen) noch deutlicher an der Spitze. An zweiter Stelle folgt Nordamerika mit einer Produktion von 7.5 Millionen Tonnen – knapp ein Drittel des Weltmarktes – und einem Verbrauch von 2.7 Millionen Tonnen Pellets. Wie sich die Lage auf den Hauptabsatz- und vielversprechenden Zukunftsmärkten entwickelt, ist einer der Schwerpunkte auf dem 14. Industrieforum Pellets. Ausser auf Deutschland werfen Referenten einen Blick auf die Entwicklungen in Italien, Frankreich, Grossbritannien, Griechenland und den USA.

Branchenübergreifende Vernetzung
Das 14. Industrieforum Pellets findet in diesem Jahr erstmals parallel zur Intersolar Europe im Internationalen Congress Center München (ICM) statt. Die Verbindung ermöglicht den Teilnehmern eine branchenübergreifende Vernetzung. Das Industrieforum Pellets hat sich in den vergangenen Jahren zu einer zentralen Plattform für Wissensaustausch und Networking entwickelt. Zum Programm gehört erstmals auch eine vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband durchgeführte ENplus-Konferenz, die sich der Qualität von Holzpellets widmet. Zu den Veranstaltungen am 11. und 12. Juni werden weit über 300 Teilnehmer erwartet.


Hoffnung auf Marktbelebung durch aufgestockte Förderung
Mit Spannung blickt die Branche darauf, welche Auswirkungen neue Vorschriften auf den zuletzt geschwächten deutschen Markt haben werden. So tritt Anfang April eine erhöhte Förderung für den Austausch einer alten Heizung gegen einen neuen Pelletskessel oder -ofen in Kraft. Die Bundesregierung hat dafür die Basisförderung für Pelletsfeuerungen bis 100 kW von 36 auf 80 Euro/kW angehoben und die Mindestförderung um 600 Euro aufgestockt. Wer seine Heizung gegen einen Pelletskessel ohne Pufferspeicher ersetzt, erhält ab April somit mindestens 3‘000 Euro, zu einem Pelletskessel mit Pufferspeicher steuert der Bund 3‘500 Euro und zu Pelletskaminöfen mit Wassertasche 2‘000 Euro bei. Für Pelletsbrennwertkessel erhalten Hausbesitzer beim Austausch in Bestandsbauten künftig bis zu 5‘250 Euro, im Neubau bis zu 3‘500 Euro. Zu den Neuerungen zählen ausserdem eine Förderung beim Bereitstellen von Prozesswärme, etwa zum Beheizen von Tierställen oder Gewächshäusern, und ein Zuschuss für verschiedene Begleitinvestitionen wie Pelletslager, Pufferspeicher oder die Erneuerung des Schornsteins.

Erfahrungsbericht: 180 Tage mit der 2. Stufe der 1. BImSchV
Auch die Anfang 2015 in Kraft getretene 2. Stufe der 1. deutschen Bundesimmisionsschutzverordnung (BImSchV) steht auf der Tagung im Fokus. Wie die ersten Erfahrungen mit der Novelle nach 180 Tagen ausfallen, werden Hans-Peter Ewens vom deutschen Bundesumweltministerium, Markus Schlichter vom deutschen Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks und Martin Ecker vom Kesselhersteller HDG Bavaria berichten. Mit der 2. Stufe wurden die Emissionsgrenzwerte für Feuerungsanlagen gegenüber der 1. Stufe verschärft. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) sieht strenge Feinstaubgrenzwerte als wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Holzenergie in Deutschland an. „Was wir brauchen, sind einheitliche und verlässliche Rahmenbedingungen für die Praxismessungen vor Ort, die von allen Bundesländern gleichermassen gehandhabt werden. Wenn der Gesetzgeber sich hier mit den zuständigen Gremien einigen kann, sehen wir die 1. BImSchV als Wettbewerbsvorteil für den genormten und zertifizierten Energieträger Pellets, der in modernen automatischen Feuerungen emissionsarm verbrennt“, sagt Martin Bentele, Geschäftsführer des DEPV.

Warme Winter und niedrige Ölpreise setzen Pelletsmarkt unter Druck
Als weitere gesetzliche Regelung wird die europäische Öko-Design-Richtlinie die Teilnehmer des 14. Industrieforums Pellets beschäftigen. Welche Auswirkungen sie auf den Pelletsheizungsmarkt hat, stellen Dr. Alexander Weissinger vom österreichischen Kesselhersteller KWB und Marco Palazzetti vom italienischen Ofenproduzenten Palazzetti vor. Den Entwicklungen auf dem europäischen Brennstoffmarkt widmet sich ein weiterer Tagungsschwerpunkt: „Zwei warme Winter und niedrige Ölpreise stellen für die Pelletswirtschaft derzeit eine grosse Herausforderung dar. Das Industrieforum soll auch dazu dienen, gemeinsam über Möglichkeiten nachzudenken, wie wir dem Markt neue Impulse geben können“, sagt Christian Rakos, Präsident des European Pellet Council (EPC). Teil des Blicks auf den europäischen Markt wird eine Analyse und Prognose zur Pelletspreisbildung sein, die Prof. Dr. Hubert Röder vom Wissenschaftszentrum Straubing vorstellt.

Pelletsheizungen als Teil des SmartHome
Wie sich Heizsysteme ins Energiemanagement eines SmartHome integrieren lassen, beleuchtet Dr. Christof Wittwer vom Fraunhofer ISE. Einen Einblick in die Vernetzung heimischer Technik gibt auch Marco Palazzetti. Er zeigt die Anwendung von Technologien wie dem Internet der Dinge und Big-Data-Analysen im Zusammenspiel mit Pelletsöfen. Politische Rahmenbedingungen, die langfristige Entwicklung der Energiekosten und zunehmender Wettbewerb beleben die Diskussion um Energieeffizienzmassnahmen bei der Pelletsproduktion. Auch dieses Thema wird in einer Session des Kongresses erörtert.

Veranstaltungen zu ENplus-Zertifizierung ergänzen die Tagung
Da der Qualität der Pellets eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Wärmemarktes zukommt, finden am 12. Juni zwei Veranstaltungen zum Thema ENplus-Zertifizierung statt, die das Industrieforum Pellets thematisch erweitern. Auf der ENplus-Konferenz des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands werden Entwicklung, Umsetzung und Vermarktung des ENplus-Zertifikats im deutschsprachigen Raum präsentiert. Parallel dazu führt das European Pellet Council seinen 3. Internationalen ENplus Auditor Workshop durch.

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Text: Industrieforum Pellets


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