Wer in Deutschland die neue Solaranlage mit der Modernisierung einer Heizung verbindet, erhält zusätzliche Boni. ©Bild: BSW-Solar

Deutschland: Höhere Zuschüsse für Solarheizungen

(BSW-Solar) Wer Solarenergie zur Wärmeerzeugung nutzen möchte, kann künftig mit deutlich höheren staatlichen Zuschüssen rechnen. Die Fördersätze werden ab 1. April dieses Jahres um bis zu 100 Prozent angehoben. Neben höheren Zuschüssen gibt es künftig auch eine „Abwrackprämie“ für die Entsorgung alter Heizkessel.


Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) empfiehlt Verbrauchern, alte Heizungen bereits im Frühjahr mit Hilfe von Solarkollektoren zu modernisieren. Hintergrund für diese Empfehlung: Die Förderkonditionen wurden zwar von der Bundesregierung deutlich verbessert, der Fördertopf bleibt für dieses Jahr aber unverändert auf rund 360 Millionen Euro limitiert. 2014 wurden nach Einschätzung des BSW-Solar bereits 112‘000 neue Solarwärme-Anlagen in Deutschland errichtet. Der Verband rechnet in diesem Jahr vor dem Hintergrund verbesserter Zuschüsse mit einer Modernisierungswelle und einem Anziehen der Nachfrage.

Wichtigste Änderungen
Die Mindestförderung für Solarwärmeanlagen zur Heizungsunterstützung wird von 1‘500 auf 2‘000 Euro angehoben. Bei grösseren Anlagen mit einer Solarkollektorfläche von mehr als 14 Quadratmetern winken höhere Zuschüsse, weil die quadratmeterbezogene Förderung von bislang 90 Euro auf 140 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche erhöht wird.

Zusätzliche Boni
Wer die neue Solaranlage mit der Modernisierung einer Heizung verbindet, erhält zusätzliche Boni. Förderfähig sind neuerdings zudem zahlreiche Massnahmen im Zusammenhang mit der Neuinstallation einer Solarwärmeanlage, aber auch Schritte zur Optimierung einer bereits in der Vergangenheit geförderten Anlage. Unter förderfähige Massnahmen fallen beispielsweise der Austausch von Heizkörpern durch Niedertemperaturheizkörper, der Einbau einer hocheffizienten Zirkulationspumpe, notwendige bauliche Massnahmen am Heiz- und Kesselraum, der Ausbau der Altheizung und deren Entsorgung.

Gefördert wird künftig auch die Errichtung einer Solaranlage auf Bestandsgebäuden, die ausschliesslich der Warmwasserbereitung dient. Die vom Bundesamt für Wirtschaft gewährten Zuschüsse aus dem sogenannten Marktanreizprogramm (MAP) betragen hier 50 Euro je angefangenem Quadratmeter Kollektorfläche, mindestens aber 500 Euro. Auch die Erweiterung bestehender Warmwasseranlagen wird gefördert. Im Neubau ist der Einsatz von EE-Wärme bereits seit 2009 Pflicht. Hier werden nur besonders innovative Anwendungen oder hohe solare Deckungsraten in sogenannten Sonnenhäusern gefördert.

Attraktive Sonnenheizung
„Der Umstieg auf Solarwärme war noch nie so attraktiv“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar in Berlin. „Bis zum Beginn der neuen Heizperiode bleibt ausreichend Zeit für Information, Beratung und Installation einer neuen, umwelt- und klimafreundlichen Sonnenheizung. Aufgrund des limitierten Fördertopfes sollten interessierte Verbraucher ihr Vorhaben jedoch nicht auf die lange Bank schieben und zeitnah den Kontakt zum Fachhandwerk suchen.“

Auch Unternehmen und die Wohnungswirtschaft profitieren weiterhin von attraktiven Marktanreizen. Für die solartechnische Unterstützung von Prozesswärme winken Zuschüsse von 50 Prozent. Mittelständische Unternehmen erhalten einen Bonus.

Hintergrund
In Deutschland entfallen bundesweit 83 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt auf die Bereiche Raumheizung und Warmwasser. Hier liegen besonders grosse Potenziale zur Kosteneinsparung. Insgesamt sind bundesweit mittlerweile mehr als 2 Millionen Solarwärmeanlagen in Betrieb.

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Text: BSW-Solar

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