Der Betrag kann allerdings je nach Energieversorger schwanken.

Swissgrid: Gesamtbelastung durch Tarife im Übertragungsnetz bleibt 2016 unverändert

(PM) Die durchschnittliche finanzielle Belastung der Stromkonsumenten durch das von Swissgrid betriebene Übertragungsnetz wird im Jahr 2016 unverändert bleiben. Die Kosten für Systemdienstleistungen sinken, während jene für die Netznutzung entsprechend der langfristigen Planung steigen. Die beiden Effekte halten sich die Waage. Ein Vierpersonenhaushalt zahlt 2016 im Durchschnitt rund 62 Franken oder 7% der jährlichen Stromkosten für die Leistungen von Swissgrid.


Die von Swissgrid erhobenen Tarife decken jene Kosten, welche für Systemdienstleistungen (SDL) und die Netznutzung anfallen. Die SDL-Kosten fallen vor allem für die Beschaffung von sogenannter Regelenergie an, mit der Swissgrid die Differenz zwischen Produktion und Verbrauch ausgleicht. Damit wird die Wechselstrom-Frequenz immer exakt bei 50 Hertz gehalten. Der Netznutzungstarif finanziert die Strominfrastruktur wie Masten, Leitungen und Unterwerke sowie deren Unterhalt, ebenso wie den Betrieb und die Überwachung aus den Leitstellen.

Tieferer SDL-Tarif

Der allgemeine Systemdienstleistungstarif (SDL-Tarif) für 2016 sinkt gegenüber 2015 um 17%. Er wird für die Endkonsumenten noch 0.45 Rappen pro Kilowattstunde verbrauchten Stroms betragen.

Die SDL-Tarife können gegenüber 2015 gesenkt werden, weil die seit 2013 in Folge der Rückzahlungen von SDL-Kosten an Kraftwerksbetreiber entstandene Unterdeckung im Jahr 2015 voraussichtlich vollständig abgebaut werden kann.

Höhere Kapitalkosten führen zu höheren Netznutzungstarifen

Während der SDL-Tarif weiter sinkt, steigt die zweite Einnahmenkomponente, der Netznutzungstarif, auch für das Jahr 2016 aufgrund höherer Kosten um etwa 14% an. Der Grund dafür liegt im Abbau der bestehenden Unterdeckungen. In den Jahren 2009 bis 2012 hat die Aufsichtsbehörde ElCom die anrechenbaren Netznutzungstarife gegenüber den von Swissgrid errechneten Kosten regelmässig nach unten korrigiert. Diese Praxis wurde inzwischen vom Bundesverwaltungsgericht und vom Bundesgericht in verschiedenen Verfahren zurückgewiesen. Die Urteile erlauben den früheren Netzeigentümern, Nachforderungen für die Jahre vor der Netzübernahme durch Swissgrid zu stellen. Diese zusätzlichen Kosten fliessen auch in 2016 wieder in die Tarifkalkulation mit ein. Gleichzeitig wird Swissgrid auch weiterhin von der vom Gesetz vorgesehenen Möglichkeit Gebrauch machen, Auktionserlöse aus dem grenzüberschreitenden Engpassmanagement für die Reduzierung der tarifbestimmenden Kostenbasis einzusetzen.

Die Netzkosten werden auch in den nächsten Jahren tendenziell steigen. In den kommenden 20 Jahren muss das Übertragungsnetz für 4 bis 6 Milliarden Franken ausgebaut und modernisiert werden. Dabei müssen verschiedene, zum Teil schon seit Jahrzehnten bekannte Lücken im Netz geschlossen werden. Diese Kosten müssen über steigende Tarife finanziert werden.

Weiterhin rund 62 Franken fürs Übertragungsnetz

Insgesamt schafft es Swissgrid nun im dritten Jahr in Folge, die Kosten für die Stromkonsumenten etwa gleich zu halten. Die Ausschläge nach unten und oben sind nur noch durch Sondereffekte bedingt. Damit zahlt sich die langfristige Tarifpolitik von Swissgrid aus.

Bei privaten Stromkonsumenten werden die Systemdienstleistungs- und Netznutzungstarife in der Regel separat in der Stromrechnung ausgewiesen. Ein Schweizer Vierpersonenhaushalt mit 4500 kWh Jahresverbrauch zahlt im Jahr 2016 im Durchschnitt rund 62 Franken an die Kosten des von Swissgrid betriebenen Übertragungsnetzes. Dies sind rund 7% der jährlichen Stromkosten. Allerdings kann dieser Betrag je nach Energieversorger schwanken. So kann ein Unternehmen von den steigenden Netznutzungstarifen der Swissgrid überdurchschnittlich betroffen sein und muss deshalb die Strompreise erhöhen, während ein anderes stärker von sinkenden SDL-Tarifen profitieren kann und deshalb in der Lage ist, die Preise zu senken.

Detaillierte Übersicht über die Tarife von Swissgrid >>

Text: Swissgrid

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