Zudem wurde 2014 mehr Gas- und Kohlekraftleistung vom Netz genommen, als die Branche installiert hat. Im Gegensatz dazu legte die Windkraftleistung gegenüber 2013 um 5.3 % zu. Insgesamt beträgt die kumulierte Leistung in der EU jetzt 128.8 GW.

Thomas Becker, Geschäftsführer der European Wind Energy Association, erklärt: „Europa befindet sich bezüglich der Investitionen in erneuerbare Energien und insbesondere in die Windenergie an einem Wendepunkt. In die alten Technologien Geld zu investieren wird in Europa immer mehr als unsinnig erachtet. Im Gegensatz dazu sind die Erneuerbaren auf dem Vormarsch und gerade Investitionen in Windenergie bleiben weiterhin attraktiv.“

79.1 % in erneuerbare Energien
2014 wurden insgesamt 26.9 GW Kraftwerksleistung zugebaut, 21.3 GW oder 79.1 % davon gehen auf neue erneuerbare Kraftwerksleistung zurück. Lieferten Windkraftanlagen 2013 noch 8 % des Stromverbrauchs in der EU, waren es 2014 bereits 10 %.

Becker sagt: „Diese Zahlen zeigen sehr eindrücklich das Engagement Europas für Erneuerbare und die Windenergie. Doch wir haben keine Zeit, uns selber auf die Schultern zu klopfen. Die Unsicherheiten über die rechtlichen Rahmenbedingungen im Energiesektor sind eine Gefahr für den weiteren Ausbau der nachhaltigen, regionalen Energieproduktion, die Europa längerfristig Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit garantieren wird.“ Er fügt hinzu: „Es ist an der Zeit, dass die Politiker in Europa eine richtige Europäische Energieunion schaffen, die klare Signale für eine Wende hin zu einem sicheren und nachhaltigen Energiesystem aussendet. Politischer Wille ist ein wichtiger Puzzleteil davon.“

Deutschland und Grossbritannien an der Spitze
Im Ländervergleich gehen 59.5 % der 2014 neu installierten Windkraftleistung in der EU auf das Konto von Deutschland und Grossbritannien mit 5279 MW respektive 1736 MW. „2014 hat sich die Industrie auf einige Schlüsselländer konzentriert”, erklärt Becker und fügt hinzu: „Währenddessen kämpfen die Märkte in Ost- und Südeuropa weiter mit den sprunghaften und unberechenbaren Änderungen der Politik. Wir rechnen damit, dass sich die Konzentration auf Schlüsselländer 2015 fortsetzen wird."

Zum Bericht “Wind in power, 2014 European statistics” >>

©Text/Übersetzungen: ee-news.ch, Quelle: European Wind Energy Association, ©