Der Zubau im französischen Windmarkt hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

Frankreich: Windmarkt in Aufbruchsstimmung

(DFBEE) Nach drei schwachen Jahren für die Windenergie in Frankreich, in denen zuletzt im Jahr 2013 lediglich 535 MW Windenergie zugebaut wurden, hat das Jahr 2014 den Aufbruch des französischen Windmarkts eingeläutet: So vermeldete die französische Windbranche Mitte Januar, dass im vergangenen Jahr Windparks mit einer Gesamtleistung von 1042 MW installiert und in Betrieb genommen wurden.


Damit hat sich der Zubau im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Und so blickt das Nachbarland Deutschlands Anfang 2015 auf eine installierte Windkapazität von 9 GW und sieht noch viel Spielraum und Potentiale, um das für 2020 gesetzte Ziel von 19 GW installierter Onshore-Windenergie zu erreichen. Massgeblich für diese positive Entwicklung im vergangenen Jahr seien, so Experten, verschiedene politische Massnahmen, die seit 2013 getroffen wurden: So dürfte die Aufhebung der verpflichtenden Mindestanzahl von 5 Anlagen beim Bau eines Windparks und die Einführung einer Testphase für ein konzentriertes, vereinfachtes Genehmigungsverfahrens in insgesamt 7 französischen Regionen und nicht zuletzt das Ende des Rechtsstreits rund um den Erlass für die Einspeisevergütungen in der Windenergie diesen Aufbruch begünstigt haben.

Letzte Abstimmungen laufen
Vieles deutet darauf hin, dass die politischen Bestrebungen auch weiterhin einen deutlich wachsenden und steten Zubau im Bereich der erneuerbaren Energien und insbesondere der Windenergie fest im Blick haben. Die letzten Abstimmungen bezüglich des Gesetzes zur Energiewende und für grünes Wachstum, das unter anderem ein Ziel von 23% erneuerbarem Anteil am Endenergieverbrauch bis 2020 bzw. von 32% bis 2030 sowie die landesweite Einführung des vereinfachten Genehmigungsverfahrens für Windenergieprojekte vorsieht, laufen derzeit. Weitere Gesetzesvorhaben wie das Ende Dezember verabschiedete Gesetz zur Vereinfachung des Unternehmenslebens und das kurz vor der Verabschiedung stehende Wachstumsgesetz, das so genannte Loi Macron, flankieren diese Entwicklung, um den Rechtsrahmen für die Windenergie weiter zu vereinfachen und die Umsetzung von Windparkprojekten entscheidend zu beschleunigen.

Mit einigen, nicht nur Frankreich eigenen Hemmnissen ist der Windenergieausbau dennoch konfrontiert: Wie lassen sich Windenergie und Landschaftsbild bzw. Denkmalschutz miteinander in Einklang bringen? Wie lässt sich die Akzeptanz der Bevölkerung für Windenergieprojekte vor Ort steigern bzw. dem NIMBY-Phänomen vorgreifen? Diesen Fragen, die in einem Dialog zwischen deutschen sowie französischen Akteuren der Windbranche und Behördenvertretern diskutiert werden, wird sich eine Fachkonferenz des Deutsch-französischen Büros für erneuerbare Energien (DFBEE) am 18. März 2015 widmen. Die Fachveranstaltung, die auf Deutsch und Französisch mit Simultanverdolmetschung stattfinden wird, wird im französischen Energie- und Umweltministerium in Paris unter dem Titel „Windenergie im Spannungsfeld von Ausbauzielen und Landschaftsbild sowie Akzeptanz“ ausgerichtet und Anlass bieten, mit wichtigen Akteuren der französischen Windbranche, aber auch Vertretern von Landesbehörden ins Gespräch zu kommen und den Wachstumsmarkt Frankreich näher kennenzulernen.

Programm der Konferenz vom 18. März 2015 >>

Text: Deutsch-französisches Büro für erneuerbare Energien (DFBEE)

0 Kommentare

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert