Die MuKEn sind nicht gleich Minergie: Sie fordern kene automatischen Luftwechsel, keine Zertifizierung des Gebäudes und kein Qualitätssystem.

MuKEn2014: Minergie setzt auf bessere Bauqualität

(PM) Minergie begrüsst die erhöhten Anforderungen der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn (siehe ee-news.ch vom 13.1.15 >>) und ist gleichzeitig stolz darauf, Wegbereiter dieser Entwicklung zu sein. Neu wird Minergie sein Schwergewicht auf die Qualitätssicherung und die Bauerneuerung legen.


Der Verein Minergie wurde vor 17 Jahren durch die Energiedirektoren gegründet. Mit fast 40'000 zertifizierten Bauten hat sich Minergie auf dem Schweizer Baumarkt als erfolgreichster Baustandard etabliert. Minergie steht für geringen Energieverbrauch, für komfortables und gesundes Raumklima und für die Erhaltung des Gebäudewerts. Der Minergie-Standard hat die Wahrnehmung der Bevölkerung bezüglich energieeffizienter Bauweise nachhaltig verändert und das Bewusstsein dafür erhöht. Ohne die Vorarbeit von Minergie hätten die neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKEn nicht auf das aktuelle Niveau gesenkt werden können.

Qualitätssystem Minergie (MQS): Bessere Bauqualität
Die MuKEn 2014 fordern ebenso wie Minergie eine gute Wärmedämmung, eine dichte Gebäudehülle und effiziente Haustechnik. Dennoch sind die MuKEn nicht gleich Minergie: Sie fordern keinen automatischen Luftwechsel, keine Zertifizierung des Gebäudes und kein Qualitätssystem. Auf das Qualitätssystem wird Minergie künftig einen neuen Schwerpunkt legen. Denn nur mit Qualitätssicherungs-Massnahmen erreichen Bauten nach MuKEn-Vorgaben auch in der Praxis einen tiefen Energieverbrauch. Die umfangreichen Arbeiten dazu wurden weitgehend vom Bundesamt für Energie BFE finanziert. Mit dem Qualitätssystem will Minergie seinen Partnern - Bauherren, Architekten, Planern und Handwerkern – bei der Umsetzung der Minergie-Ziele Unterstützung leisten. Dazu werden künftig Bauhülle und Haustechnik in verschiedenen Bauphasen kontrolliert sowie systematisch Inbetriebnahmeprotokolle zu Heizungs- und Lüftungsanlagen verlangt.

Eigentümerkorporation und Standardlösungen schaffen Anreize für die Erneuerung
Die MuKEn 2014 werden vor allem im Neubaubereich Wirkung entfalten, werden aber nicht zur Erhöhung der Erneuerungsrate bestehender Bauten beitragen. Mit dem durch die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren EnDK finanzierten Pilotprojekt "Minergie-Eigentümerkorporation" will Minergie durch die Bündelung erneuerungswilliger Hausbesitzer Anreize für die Gebäudeerneuerung schaffen. So erhalten die Beteiligten eine organisatorische Grundlage zur professionellen Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen zur Bestandesveränderung, wie beispielsweise für energetische Modernisierungen. Dabei liegt der Fokus nicht primär auf den Massnahmen des einzelnen Hausbesitzers, sondern auf der Motivation von Eigentümern mit vergleichbaren Zielsetzungen. Viele Gebäudeeigentümer haben in der Vergangenheit ihre Bauten punktuell bereits verbessert und oft wäre nur noch wenig nötig für eine Minergie-Modernisierung. Mit einem neuen Angebot an Standardlösungen soll der Laien-Bauherrschaft eine Vorgehenshilfe geboten werden. Je nach Gebäudezustand wird sie eine Variante mit stärkeren Massnahmen an der Gebäudehülle oder eher mit anspruchsvollerer Haustechnik wählen.

Schwerpunkt Nachhaltigkeit
Ein weiterer Schwerpunkt bildet die erweitere Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund wird Minergie an der öffentlichen Ausschreibung für die Entwicklung und den Betrieb des Labels Nachhaltiges Bauen Schweiz LNBS des Netzwerk Nachhaltigen Bauen Schweiz NNBS teilnehmen.

Mit der Einführung von Minergie hat die Energie-Effizienz der Bauwirtschaft in der Schweiz sehr positiv verändert, mit dem eindrücklichen heutigen Resultat der neusten ambitionierten MuKEn-Anpassung. Mit den neuen Schwerpunkten macht Minergie erneut einen grossen Schritt in Richtung Verbesserung der Energie-Effizienz und hofft zu einer weiterhin prosperierenden Bauwirtschaft beizutragen.

Text: Minergie

0 Kommentare

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert