Zentrale Systeme sind die umsatzstärkste Produktgruppe. ©Bild: IC Consulting

Neue Studie über Wohnraumlüftung von Interconnection erschienen. ©Bild: IC Consulting

IC Consulting: Abgeschwächtes Wachstum am Markt für kontrollierte Wohnraumlüftung

(PM) Der Markt für kontrollierte Wohnraumlüftung in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz wird im Jahr 2014 um 2.8% in Menge und 1.9% in Wert wachsen. Das Segment der zentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung (WRG) hinkt mit 2.8% Wachstum erneut hinter den Erwartungen hinterher. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden 2014 77’357 zentrale Geräte mit WRG und 122’136 Einzelraumlüfter mit WRG verkauft.


Ursache ist nicht nur eine Abkühlung am Bau, sondern der fortschreitende Erfolg der dezentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung, die zum vierten Mal in Folge im zweistelligen Bereich wachsen werden. Führende Anbieter zentraler Systeme sahen sich heuer gezwungen, dezentrale Systeme in ihr Produktportfolio aufzunehmen.

Wärmeverluste waren gestern – KWL ist heute
Eine luftdichte Gebäudehülle, wie sie in den letzten Jahren zunehmend an Verbreitung findet, verhindert den Luftaustausch über Fugen, Ritzen oder Fenster mit einfacher Verglasung. Wärmeverluste lassen sich zwar vermeiden, doch wer nicht regelmässig lüftet muss mit Schimmelgefahr rechnen. Die kontrollierte Wohnraumlüftung über mechanische Lüftungsgeräte bietet Abhilfe und gewinnt seit Jahren an Akzeptanz. Im Jahr 2014 werden in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz 77’357 zentrale Geräte mit WRG und 122’136 Einzelraumlüfter mit WRG verkauft. Dies entspricht einem akkumulierten Marktvolumen von 286.3 Millionen Euro. Hinzu kommen 73.3 Millionen Euro die durch den Absatz einfacher Abluftgeräte ohne Wärmerückgewinnung generiert werden.

Das Segment der zentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung wuchs nach 2013 zum zweiten Mal in Folge im einstelligen Bereich. Interconnection rechnet für das Jahr 2014 mit 77’357 abgesetzten Geräten. Dies entspricht einem Anstieg von lediglich 2.8% in Menge. Ursächlich ist einerseits die abgekühlte Neubauaktivität innerhalb der DACH-Region. Während das Jahr aufgrund des milden Winters sehr vielversprechend für die Hersteller begann, folgte ein tiefes Sommerloch, das nur mühsam durch das letzte Quartal ausgeglichen werden konnte. "Vor dem Hintergrund, dass 84.3% aller zentralen Geräte mit WRG über den Neubau verkauft werden, ist das verminderte Wachstum sehr nachvollziehbar", so Dennis Rauen, Autor der Studie.

Pendellüfter gehen weg wie warme Semmeln
Das Segment der dezentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung (sog. Einzelraumlüfter) blieb von dieser Entwicklung unberührt und wuchs um 13.2% in Menge und 12.5% in Wert. Nachdem sich diese Geräte in Deutschland in den vergangenen Jahren fest am Markt etablieren konnten (18.7% Marktanteil in Wert in 2014), konnten heuer zahlreiche Hersteller starke Wachstumsraten in Österreich und der Schweiz verbuchen. Dies gilt insbesondere für das Subsegment der Pendellüfter, die sich in allen Märkten immer stärker gegenüber Einzelraumgeräten durchsetzen und auf einen länderübergreifenden Marktanteil von 71.6% kommen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Akzeptanz am Markt haben sich zahlreiche Hersteller zentraler Geräte dazu entschlossen, dezentrale Geräte in ihr Produktportfolio aufzunehmen. Für diese Produktgruppe sprechen nicht nur Förderungen wie sie das Bundesland Niederösterreich ab 2015 anbietet, sondern auch die praktikable Montage, die den Einsatz in der Renovierung ermöglicht.

Kulturelle Unterschiede beim Vertrieb
Kulturelle Unterschiede zeigen sich beim Vertrieb. Während man in Österreich und der Schweiz fast ausschliesslich 2-Stufig über den Installateur vertreibt, setzt man in Deutschland sehr viel stärker auf den Grosshandel. Allerdings lohnt sich auch hier eine differenzierte Betrachtungsweise: Zentrale Geräte werden in Deutschland zu 71.6% über den Grosshandel vertrieben, während es bei den dezentralen Geräten lediglich 53.6% sind. Bei den zentralen Systemen rechnet Interconnection in den kommenden Jahren mit einer leichten Verschiebung hin zum 2-Stufigen Vertrieb, da sich finanzstarke, aus dem Heizungsbau kommende Unternehmen zunehmend am Markt engagieren und diese über ein starkes 2-Stufiges Vertriebsnetz verfügen.

Stabiles Wachstum in wirtschaftlich schwierigem Marktumfeld
In Anbetracht der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage in Europa mit gedämpften Erwartungen in das neue Jahr und rechnet Interconnection für das Jahr 2015 mit einem Gesamtmarktwachstum von 3.0% in Menge. Während die führenden Wirtschaftsinstitute die Prognosen für Deutschland nach unten revidiert haben, und sich die Baukonjunktur in Österreich weiterhin rückläufig entwickelt, bleibt abzuwarten, wie sich der Ausgang der sogenannten „Zweitwohnungsinitiative“ in der Schweiz auf das Bauumfeld auswirkt. Vorteilhaft für die kontrollierte Wohnraumlüftung bleibt einzig, dass die Segmente mit Wärmerückgewinnung noch keine Marktreife erfahren haben und daher überproportional starkes Wachstum bieten.

Text: Interconnection Consulting

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