Volksumfragen zum Atomausstieg gibt es viele. Eine aktuelle Vollerhebung der SES zeigt ein erstaunliches Resultat: 100% der befragten Personen befürworten klar einen sofortigen Atomausstieg. Befragt wurden sämtliche Mitarbeitenden der SES-Geschäftsstelle. Alle beantworteten die Frage «Soll die Schweiz sofort aus der Atomenergie aussteigen?» mit Ja.

Alle AKW unsicher
Damit werden die Resultate der am 3.12.2014 publizierten Umfrage des AKW-Lobbyverbandes Swissnuclear relativiert. Dass die Mehrheit die AKW für «eher sicher» hält, lässt sich mit Zweckoptimismus erklären. Eine Mehrheit will die AKW solange laufen lassen, wie sie sicher sind – der Umkehrschluss ist, dass sie abgeschaltet werden müssen, sobald sie nicht mehr sicher sind. Dieser Tatbestand trifft heute auf alle Schweizer AKW zu – insbesondere die Uraltreaktoren Mühleberg und Beznau weisen schwerwiegende Sicherheitsmängel auf.

Das 4. Kundenbarometer Erneuerbare Energien der Universität St. Gallen zeigt: Gesamthaft stimmen 77% der befragten Privathaushalte eher oder völlig zu, dass sie bei einer Volksabstimmung für den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie bis ins Jahr 2034 ein Ja in die Urne legen würden. Das sollte dem Parlament den nötigen Rückhalt geben, um in der für morgen erwarteten Beratung zum Kernenergiegesetz im Rahmen der Energiestrategie 2050 für klare Abschaltdaten zu sorgen.

Atomausstieg ernst nehmen
Die SES fordert den Nationalrat auf, nicht auf Auftragsumfragen der Atomlobby hereinzufallen und den Atomausstieg ernst zu nehmen. Sicherheit bietet nur eine Laufzeitbegrenzung von maximal 40 Jahren für alle AKW.

Text: Schweizerische Energie-Stiftung (SES)