Wohlige Wärme durch richtiges Anfeuern. ©Bild: Holzenergie Schweiz

Holzenergie Schweiz: Sauberes Heizen mit Holz

(PM) Die Temperaturen werden tiefer und schon bald sitzen wir wieder gerne vor dem lodernden Feuer des Cheminées oder Zimmerofens und geniessen die angenehme Strahlungswärme. Damit die Umwelt beim Anfeuern geschont wird und das Holz optimal verbrennt, gilt es einige wichtige Punkte zu beachten, beispielsweise nur trockenes Holz zu verbrennen.


Im lufttrockenen Zustand (Trocknungszeit ca. 2 Jahre) liegt der Wassergehalt von Stückholz bei 15% bis 20% des Holzgewichtes. Die Verbrennung von Holz verläuft in 3 Phasen. Während einer ersten, kurzen Periode trocknet der Brennstoff. Das im Holz enthaltene Wasser verdampft. Der Trocknungsprozess beginnt, sobald dem Holz Luft und Wärme zugeführt werden. Das verdampfende Wasser ist die Ursache für die Dampfschwadenbildung, die beim Anfeuern jedes Holzfeuers am Kaminaustritt sichtbar ist.

Anfeuern ohne Rauch mit vollständiger Verbrennung
Das Anfeuern von oben ist eine sehr wirksame Methode um den Schadstoffausstoss des Feuers deutlich zu senken. Das Holz brennt dabei schrittweise von oben nach unten ab, wie bei einer Kerze. Diese Verbrennung verläuft über den ganzen Abbrand langsamer und kontrollierter. Die entstehenden Gase strömen durch die heisse Flamme und brennen nahezu vollständig aus.

  1. Anfeuermodul: Für einen emissionsarmen Start legen Sie sich vier trockene Nadelholzscheiter mit einem Querschnitt von ca. 3 x 3 cm und einer Länge von ca. 20 cm sowie eine Anzündhilfe (z.B. wachsgetränkte Holzwolle) zurecht (siehe Bild 1 „Kurzanleitung: Richtig anfeuern“). Die vier Scheiter legen Sie übers Kreuz aufeinander und die Anzündhilfe dazwischen (siehe Bild 2 Kurzanleitung).
  2. Einschichten des Holzes: In grossen Feuerräumen, wie beispielsweise in Cheminées, schichten Sie die Scheiter mit etwas Abstand als Kreuzbeige ein, unten die dickeren und oben die dünneren (siehe Bild 3 Kurzanleitung). Je nach Beschaffenheit des Feuerraums müssen die Scheiter mit der Stirnseite nach vorne eingeschichtet oder sogar gestellt werden.
  3. Platzieren des Anfeuermoduls: Das Anfeuermodul wird oben auf dem Brennstoffstapel aufgebaut, untere Scheiter des Anfeuermoduls quer zu den obersten Brennholzscheitern (siehe Bild 4 Kurzanleitung). Ein Streichholz genügt um das Feuer zu entfachen.


Gezielte Luftzufuhr

Merkmal einer guten Holzfeuerung ist eine gezielte Luftzufuhr. Dazu gehören die richtige Bemessung der Luftmenge und eine Luftführung, die das Feuer gleichmässig mit Sauerstoff versorgt. Zu viel Luft kühlt das Feuer ab; die Folge ist ein tiefer Wirkungsgrad. Zu wenig Luft führt zu Vermottung und damit zu hohen Emissionen. Aufgabe der Luftführung ist ein vollständiger Ausbrand der Holzgase. Entscheidend ist dabei eine gute Vermischung von Sauerstoff und Holzgasen. Bei Stückholzkesseln, aber auch bei gewissen Speicheröfen, werden dazu nach dem eigentlichen Feuerraum Nachbrennkammern eingebaut, die über eine eigene Luftzufuhr verfügen (Sekundärluft). Bei den klassischen Holzöfen wird der Feuerraum so gross konstruiert, dass die Holzgase im hinteren Teil ausbrennen können. Voraussetzung ist, dass ein Teil der Luft, die dem Feuerraum zugeführt wird, um das eigentliche Feuer herum direkt in die Nachbrennzone gelangt. Damit die Luftzufuhr nicht durch Falschluft gestört wird, müssen Feuerraumtüren und Wartungsöffnungen dicht sein.

Wie verbrennt Holz?
Praktisch gleichzeitig mit der Erwärmung und der Trocknung beginnt sich das Holz zu zersetzen. Die im Holz enthaltenen Stoffe spalten sich in die chemischen Bestandteile und vergasen schliesslich. Rund 85 Gewichtsprozent der brennbaren Holzsubstanz sind flüchtiger Natur. Zusammen mit dem Luftsauerstoff und dem Luftstickstoff bilden sie Holzgas. Die selbständige Verbrennung dieser Gase beginnt, sobald die Entzündungstemperatur überschritten wird. Erst jetzt entsteht auch ein Wärmeüberschuss. Die Folge ist ein schnelles Ansteigen der Prozesstemperatur. Die nicht flüchtigen Bestandteile bestehen zur Hauptsache aus festem Kohlenstoff. Sie bilden schliesslich Holzkohle.

Entscheidende Phase
Die dritte Phase ist die entscheidende. Denn hier findet die eigentliche Verbrennung statt, die sogenannte Oxidation. Dabei entsteht der Hauptanteil an nutzbarer Wärme. 70% der Energie stammen aus der Verbrennung der Gase, 30% aus der Verbrennung der Holzkohle. Zwei Voraussetzungen sind für eine optimale Oxidation nötig: die richtige Sauerstoffmenge und die richtige Prozesstemperatur. Die Dosierung der Luftmenge erfolgt manuell oder automatisch über verstellbare Luftklappen. Die Verbrennungstemperatur hängt von der Luftmenge und der Feuerraumkonstruktion ab. Für die Verbrennung der Holzkohle liegt sie idealerweise bei 500°C bis 800°C, für die Oxidation der Holzgase bei 600°C bis 1000°C. Liegen die Temperaturen tiefer, wird nicht aller Kohlenstoff verbrannt. Die Folge sind Emissionen des giftigen Kohlenmonoxids (CO) und Russablagerungen. Bei zu heissen Temperaturen (über 1200°C) resultieren hohe Stickoxidwerte. Bei einer richtigen Verbrennung von Holz enthalten die Abgase lediglich Wasser, Kohlendioxid und wenig Stickoxid – sogenanntes NOx.

Kurzanleitung: Richtig anfeuern >>

Text: Holzenergie Schweiz

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