Die Aussicht auf ein Label nach SNBS wird vom Markt überwiegend positiv beurteilt.

Umfrageergebnisse grafisch dargestellt. ©Bild: NNBS

NNBS: Gebäude-Label nach SNBS überwiegend positiv beurteilt

(NNBS) Laut Resultaten der „Marktbefragung Zertifizierung Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS)" wird die Aussicht auf ein Label nach SNBS vom schweizerischen Markt überwiegend positiv beurteilt. Rund 11 % der Teilnehmer gaben an, sie würden eine Zertifizierung für ihre Bauprojekte anstreben, 48 % würden dies je nach Projekt tun. 29 % waren noch unentschlossen und 12 % würden sicher keine Zertifizierung nach SNBS anstreben.


Die Befragung wurde vom schweizerischen Bundesamt für Energie (BFE) im Sommer 2014 bei der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau in Auftrag gegeben. Hauptziel war es, die Meinung von Architekten, Planern und Bauherrschaften zu einem Zertifizierungssystem nach SNBS einzuholen. Die Online-Fragebogen gab es in Deutsch und Französisch. Die 470 Teilnehmenden setzten sich zusammen aus einer ausgewählten Stichprobe und aus den Adressaten des Newsletter vom Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS).

Umweltbewusstsein häufigstes Argument
Zu den Argumenten für eine Zertifizierung nach SNBS gefragt, wurden am häufigsten das Umweltbewusstsein, die Reputation des Gebäudeinhabers oder -betreibers und der Mehrwert für die Nutzer genannt. Mit deutlichem Abstand folgten die finanziellen Vorteile bei Verkauf oder Vermietung. Bei den Argumenten gegen eine Zertifizierung steht an erster Stelle die Meinung, dass es bereits genügend Labels auf dem Markt gibt. Es folgen die Bedenken, dass der Mehrwert einer Zertifizierung zu gering sei oder sie zu viel Zeitaufwand oder Mehrkosten verursache. Erwartungsgemäss darf ein Zertifikat bei grösseren Projekten mehr kosten. Ab 10 Mio. Franken Investitionsvolumen steigt die Bereitschaft deutlich, höhere Zertifizierungskosten zu bezahlen.

Für die nächsten zwei bis fünf Jahre prognostizieren die Teilnehmer eine stärkere Nachfrage nach SNBS-Labels beim Öffentlichen Bau, bei privaten Büro-/Verwaltungsgebäuden und beim Wohnbau. Eher klein dürfte sie hingegen seitens Industrie/Handwerk ausfallen. Angesichts des kurzen Zeithorizonts erstaunt nicht, dass die Nachfrage bei Neubauten etwas grösser eingeschätzt wurde als bei An- und Umbauten. Dies dürfte sich mit der Zeit aber ändern. Knapp zwei Drittel der Teilnehmer halten ein Zertifikat für besonders relevant beim Verkauf von Gebäuden und bei Vermietung/Kapitalanlage.

Besondere Hinweise
Die Befragung lieferte zudem mehr als 750 Hinweise, die Anbieter eines SNBS-Labels besonders beachten sollten. Am häufigsten genannt wurden hier schlanke, klare Prozesse, eine einfache, gute Handhabung der Informations- und Hilfsmittel und zielgruppenorientierte Schulungen sowie Weiterbildungen in unterschiedlichen Formen. Die starke Beteiligung an der Befragung und die vielen direkten Rückmeldungen lassen auf ein grosses Interesse am Thema schliessen. Die Ergebnisse liefern wertvolle Hinweise für die Entwicklung und den Betrieb des Zertifizierungssystems nach SNBS.

Ausschreibung für die Label-Organisation
Am 10. Dezember startet die öffentliche Ausschreibung für die Entwicklung und den Betrieb eines Labels nach SNBS. Der Eingabetermin für die Angebote ist im Februar 2015. Die Unterlagen werden auf der Ausschreibungsplattform bereitgestellt.

Bericht zur „Marktbefragung Zertifizierung SNBS“ >>

Text: Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS)

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