Die Umlage zur Finanzierung des Ökostromausbaus wird kommendes Jahr sinken.

Solar Cluster: EEG-Umlage sinkt erstmals

(PM) Die Umlage zur Finanzierung des Ökostromausbaus wird kommendes Jahr von 6.24 Cent pro Kilowattstunde Strom auf 6.17 Cent sinken. Das haben am 15. Oktober die Betreiber der deutschen Übertragungsnetze bekannt gegeben. Die Bundesregierung hatte sich als Ziel gesetzt, mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im August einen weiteren Anstieg der Kosten für die Verbraucher zu verhindern.


Einen Zusammenhang zwischen der Reform und der jetzt gesunkenen Umlage sehen Fachleute jedoch nicht. „Bereits im Frühjahr kamen die ersten Prognosen zu reduzierten Umlagekosten für 2015, Monate vor der Reform“, sagt Dr. Carsten Tschamber, Geschäftsführer des Solar Clusters Baden-Württemberg.

Bremse unnötig
Auch sei eine Ökostrombremse gegen höhere Kosten unnötig. „Die Preise für Photovoltaik und Windenergie an Land sind bereits so stark gesunken, dass ein deutlicherer Ausbau keinen relevanten Anstieg der Umlage zur Folge haben würde“, so Tschamber. Sogar eine weitere Senkung der Umlage sei möglich. Die reinen Förderkosten, also die Auszahlungen an die Anlagenbetreiber, betragen dieses Jahr nur rund drei Cent pro Kilowattstunde.

Die Änderung des EEG Anfang August reduzierte die Vorgaben für den Ökostromausbau und die Vergütung für Neuanlagen. Die leichte Senkung der Umlage ab Januar 2015 wäre ohne diese Novelle in derselben Höhe erfolgt, betont Tschamber. Andere Energieexperten sind ebenfalls dieser Auffassung, etwa vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE aus Freiburg oder der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende. Durch den einmaligen Aufbau einer Liquiditätsreserve 2013 stieg die Umlage stärker als eigentlich nötig an. Vor allem dieser Einmaleffekt ist Ursache für den Spielraum zur jetzigen Senkung. Der verregnete Juli und August 2014 mit einem geringeren Solarstromergebnis sind ein weiterer Grund. Die Tatsache, dass der Anlagenzubau seit Oktober 2013 geringer ausfiel und mit der Reform auch in der Zukunft reduziert wird, hat nur geringen Einfluss, da die Preise und Vergütungen für Photovoltaik und Windenergie an Land so stark gesunken sind.

Text: Solar Cluster Baden-Württemberg

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