Ministerialdirigentin Anita Domschke vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) stellte auf der Jahrestagung des DBFZ den Stand und die Perspektiven der reststoffbasierten Bioenergiebereitstellung in Sachsen vor. ©Bild: DBFZ

DBFZ-Jahrestagung: Biomasse als zentraler Baustein einer konsequenten Energiewende

(DBFZ) Mit rund 200 Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ist am 2. Oktober die Jahrestagung des Deutschen Biomasseforschungszentrums in Leipzig erfolgreich zu Ende gegangen. In zahlreichen Sessions und Workshops wurden aktuelle Forschungsergebnisse diskutiert und neue Projekte auf den Weg gebracht.


Fazit der Fachveranstaltung: Für die Implementierung des zukünftigen Energiesystems und die biobasierte Wirtschaft ist die nachhaltige Integration der energetischen Biomasseverwertung ein Schlüssel zum Erfolg. Die politischen Rahmenbedingungen müssen jedoch verbessert werden, wenn die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung und der Europäischen Union nicht verfehlt werden sollen.

In Deutschland und der EU
Ob Wärme, Strom oder Mobilität - die Anwendungsgebiete der Bioenergie sind vielfältig. Damit macht sich das "Multitalent Biomasse" unter den erneuerbaren Energieträgern unverzichtbar, so der Konsens unter den Beteiligten der DBFZ-Tagung. Trotzdem müssen, vor allem vor dem Hintergrund des aktuellen Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG), die politischen Rahmenbedingungen für die energetische Nutzung von Biomasse nicht nur in Deutschland, sondern auch auf EU-Ebene weiter ausgebaut werden. So stellte etwa Andreas Pilzecker (Europäische Kommission, Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung) die ehrgeizigen Ziele der EU-Kommission bis 2030 vor. Im Rahmen der Klima- und Energiepolitik sollen die Treibhausgasemissionen in der EU um 40 % gegenüber dem Niveau von 1990 sinken, zum anderen die erneuerbaren Energien mindestens 27 % des Endenergieverbrauchs erreichen. Im Rahmen der Anstrengungen der EU zur Umstellung auf eine emissionsarme Wirtschaft soll Biomasse bis zur Mitte des Jahrhunderts hier einen bedeutenden Beitrag leisten.

Verschiedenen Sessions und Side-Events
In den verschiedenen Sessions und Side-Events (BMWi-Förderprogramm "Energetische Biomassenutzung") standen unter anderem Forschungsthemen wie die Emissionsminderung bei Kleinfeuerungsanlagen, Flexibilisierung von Biogasanlagen, virtuelle Kraftwerke, der Einsatz von vielseitigen und nachhaltigen Rohstoffen aus der Landwirtschaft, die Kaskadennutzung innerhalb industrieller Wertschöpfungsketten sowie verschiedene Praxisbeispiele zur energetischen Biomassenutzung im Fokus. Der wissenschaftliche Geschäftsführer des DBFZ, Prof. Dr. Michael Nelles, bewertet die Jahrestagung des Forschungszentrums als Erfolg und verweist auf die Vielfalt der aufgezeigten Forschungsergebnisse und wissenschaftlichen Ansätze: "Wir freuen uns sehr über die gelungene Veranstaltung. Die Konferenz hat eindrucksvoll die vielfältigen Aspekte und Anwendungsmöglichkeiten des Energieträgers Biomasse aufgezeigt aber auch die Grenzen und Herausforderungen bei der weiteren Integration ins Energiesystem und in die biobasierte Wirtschaft demonstriert. Nun ist es die Aufgabe von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die energetische Biomassenutzung gemeinsam konsequent weiterzuentwickeln und in die nachhaltige Entwicklung von Deutschland und Europa zu integrieren."

Der rund 300seitige Tagungsband der DBFZ-Jahrestagung steht auf der Webseite des DBFZ unter www.dbfz.de (Rubrik "Publikationen") als kostenfreier PDF-Download zur Verfügung.

Text: Deutsches Biomasseforschungszentrum DBFZ

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