Treibhausgase und Luftschadstoffe stammen oft aus denselben Quellen. Beispielsweise lassen sich mit der Verringerung des Verbrauchs an Treib- und Brennstoffen der Ausstoss von Russ und Ozon vermindern, die beide gesundheitsschädlich und klimaerwärmend wirken. Diese Synergien stellen einen unmittelbaren kurzfristigen Nutzen der vor allem langfristig angelegten Klima- und Energiepolitik dar. Bei der Verbrennung von Holz und anderer Biomasse sei jedoch unbedingt darauf zu achten, dass diese in grossen Anlagen mit effizienter Abgasreinigung erfolge. In Kleinstanlagen werde zu viel Feinstaub produziert und der Einbau von Filtern ist oft zu teuer.
Konsequente Berücksichtigung lufthygienischer Ziele
Die konsequente Berücksichtigung lufthygienischer Ziele in der Energie- und Klimapolitik ist heute noch zu wenig verankert. Für eine erfolgreiche Energiestrategie 2050 müssen auf allen politischen Ebenen Luftreinhaltung und Gesundheitsaspekte mit Energiepolitik und Klimaschutz koordiniert werden. Die Akademien empfehlen, nur energie- und klimapolitische Massnahmen zu unterstützen, die auch die Luftreinhaltung berücksichtigen.
Das Faktenblatt «Energiepolitik und Klimaschutz mit Luftreinhaltung verbinden» wurde von der Kommission für Atmosphärenchemie und –physik (ACP) der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten erarbeitet.
Factsheets: Akademien der Wissenschaften Schweiz (2014) Energiepolitik und Klimaschutz mit Luftreinhaltung verbinden – Synergien nutzen und Zielkonflikte mildern. >>
Text: Akademien der Wissenschaften Schweiz
1 Kommentare
Der Hinweis auf die hohen Schadstoffemissionen kleiner Holzkessel ist sehr zu unterstützen. Es ist sinnlos, dass viel von dem ohnehin nur in begrenzten Mengen verfügbaren Holz in Kleinstanlagen verbrannt wird anstatt in grösseren Anlagen, die in punkto Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit bei weitem überlegen wären. Der höhere Transportaufwand für die Feinverteilung des Holzes zu vielen Kleinstanlagen unterstreicht dies zusätzlich. Fazit: Brennholz als klimafreundlicher Energieträger sollte Erdöl und Erdgas substituieren, aber dort wo es Sinn macht: bei grossen Feuerungen.
Sie auch einen Blogartikel zum Thema: http://www.energie-lexikon.info/rp-energie-blog_2014_01_11.html
Dr. Rüdiger Paschotta
RP-Energie-Lexikon
(www.energie-lexikon.info)