Länder wie Indien oder China nutzen das Jatropha-Öl seit Jahren in kleinem Massstab als Rohstoff für Biodiesel. ©Bild: EnBW

Für eine industrielle Nutzung waren die Erträge aus der Wildpflanze bisher jedoch nicht stabil genug. ©Bild: EnBW

EnBW: Rohstoff für Biodiesel Energiepflanze Jatropha

(PM) Die 2008 als Start-up zur Forschung an Biokraftstoffen gegründete JatroSolutions GmbH mit Sitz in Stuttgart erhält von der EnBW Energie Baden-Württemberg AG mehrere Millionen Euro für ihre Züchtungsarbeiten an der Energiepflanze Jatropha.


Das von der EnBW finanzierte Start-Up, gegründet vom renommierten Agrar-Wissenschaftler an der Universität Hohenheim Prof. Dr. Klaus Becker, konzentriert sich darauf, die ölhaltige, auch auf kargen Böden gedeihende Wildpflanze durch konventionelle Züchtung in ihrer Ertragskraft so zu stabilisieren und weiter zu entwickeln, dass sie für einen grossflächigen Anbau nutzbar wird. Länder wie Indien oder China nutzen das Jatropha-Öl seit Jahren in kleinem Massstab als Rohstoff für Biodiesel, um ihre Abhängigkeit von fossilen Energiequellen zu verringern und ihre C02-Bilanz zu verbessern. Für eine industrielle Nutzung waren die Erträge aus der Wildpflanze bisher jedoch nicht stabil genug.

Finaler Meilenstein
Die JatroSolutions betritt jetzt den finalen Meilenstein auf dem Weg in die industrielle Nutzung: Ab 2015 demonstrieren die Forscher auf einer Referenzfarm anhand erster marktfähiger Sorten, dass der Anbau von Jatropha nicht nur sozial und umweltorientiert, sondern auch wirtschaftlich erfolgen kann. Dabei belegt das EnBW Start-up eindrucksvoll den Erfolg seines Züchtungsprogramms. Zum Vergleich: Bis der Mais seine heutige Ertragsstärke erreichte, brauchte es mehr als 100 Jahre stetige Züchtungsarbeit. Spannende Marktperspektive: Veredelt zu Biokerosin, könnte mit Jatropha-Öl sogar das Fliegen umweltfreundlicher werden.

„Im Namen der JatroSolutions GmbH möchte ich mich für das langjährige Vertrauen der EnBW in unsere Firma bedanken. Dadurch war es uns möglich, die JatroSolutions GmbH binnen weniger Jahre zum führenden Experten rund um das Thema Jatropha zu entwickeln. Mit dem nun verlängerten Engagement der EnBW wollen wir diese Position weiter festigen und ausbauen“ so Klaus Tropf, Geschäftsführer und Mitinhaber der JatroSolutions GmbH.

Business-Plan
„Die EnBW vertraut dem Business-Plan der JatroSolutions auch für die nächste Phase. Was die Marktchancen angeht, halte ich es aus eigener Energiewende-Erfahrung für durchaus plausibel, dass auch die Luftfahrt ihre CO2-Emissionen perspektivisch reduzieren muss. Mit dem Verkauf von hochwertigem, mit baden-württembergischem Knowhow gezüchtetem Saatgut, hätte die Stuttgarter JatroSolutions sich dann einen Zugang zum Weltmarkt eröffnet“, so Prof. Dr. Wolfram Münch, Leiter Forschung und Entwicklung bei der EnBW, die die Mehrheit an der JatroSolutions GmbH hält.

Text: EnBW Energie Baden-Württemberg AG

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1 Kommentare

Dr. H. Birnkammer

Die pflanzenspezifischen und pflanzenbaulichen Besonderheiten dieser Pflanze werden bislang einseitig optimistisch dargestellt. Gleiches gilt für die unbegründet optimistische Aussage, innerhalb von nur wenigen Jahren ertragreiche Sorten zu züchten. Dennoch: Es wäre schön, wenn auf dieser Schiene ein nennenswerter Beitrag zur wirtschaftlichen Gewinnung von nicht fossilen Treibstoffen/ Energieträgern erschlossen werden könnte, die Zeichen stehen jedoch leider nicht auf Erfolg.

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