Die Kosten könne die iranische Regierung durch wegfallende Subventionen für fossile Energiequellen decken. Krauters Vorschlag wird derzeit von der iranischen Regierung diskutiert, eine Entscheidung soll in Kürze fallen. „Eine längere Einspeisevergütung macht die Photovoltaik für Investoren interessant und bietet dem Iran die Möglichkeit, einen gigantischen Photovoltaikmarkt aufzubauen“, erklärt Krauter. Ausserdem könne das Land mit dem Ausbau erneuerbarer Energien das umstrittene Atomprogramm einstellen und dazu beitragen, dass die lähmenden Sanktionen aufgehoben werden. Ein weiterer Pluspunkt: Weil die Stromgestehungskosten im Iran derzeit bei 0.19 Euro pro Kilowattstunde liegen, könnte die Volkswirtschaft durch eine Energieversorgung mit Photovoltaik viel Geld sparen.
Optimale Bedingungen für erneuerbare Energien
Die Stromversorgung basiert im Iran zu 94 Prozent auf fossilen Energiequellen, die von der iranischen Regierung jedes Jahr mit rund 13 Milliarden Euro subventioniert werden. Dabei bieten die hohe Sonneneinstrahlung von jährlich bis zu 2200 Kilowattstunden pro Quadratmeter, das konstante Windaufkommen und die gut regelbaren Gaskraftwerke nach Einschätzung von Krauter optimale Bedingungen für den Ausbau und die Integration erneuerbarer Energien. „Fünf solare Kraftwerke mit Leistungen von jeweils 23 Gigawatt würden ausreichen, um den Energiebedarf des gesamten Landes mit Photovoltaik zu decken“, sagt Krauter. Um den bestehenden und die drei geplanten Atommeiler durch Photovoltaik zu ersetzen, ist nach Krauter Berechnungen ein Zubau von lediglich 13.4 Gigawatt erforderlich.
Neben dem persönlichen Gespräch mit dem Minister hielt Krauter während seines Aufenthalts im Iran Vorträge vor dem Nationalen Institut für Energie und Materialforschung sowie im Rahmen des 1. Deutsch-Iranischen Kongresses für Erneuerbare Energien.
Text: Universität Paderborn, ©Prof. Dr. Stefan Krauter
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