Bild aus der AEE-Fotoserie mit Hintergrundinformationen und Hilfestellungen zur Nachrüstung. ©Bild: AEE

AEE: Nachrüstung von Solarstromanlagen

(AEE) Die sogenannte 50.2-Hertz-Nachrüstung, von der rund 400’000 Solarstromanlagen in Deutschland betroffen sind, hat mit leichtem Verzug mittlerweile ein wichtiges Etappenziel erreicht: Rund die Hälfte der Anlagen haben bereits das Update erhalten. Umgerüstete PV-Anlagen können etwaige Frequenzschwankungen im Stromnetz besser ausgleichen.


„Die Nachrüstung der grösseren Solarstromanlagen sorgt dafür, dass die Stabilität der Netze und die hohe Versorgungsqualität in Deutschland heute und in Zukunft gewahrt bleiben“, betont Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Kleinere PV-Anlagen mit einer Leistung unter 10 Kilowattpeak (kWp) und seit 2012 in Betrieb genommene Anlagen sind von der Umrüstpflicht ausgenommen.“

Ertragreiche Solarstromernte
Die Erneuerbaren Energien lieferten im ersten Halbjahr 2014 schon 28.5 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms. Besonders die vielen Sonnenstunden sorgten für eine ertragreiche Solarstromernte. „Je grösser der Anteil der Erneuerbaren an der Stromversorgung wird, desto grösser wird auch ihre Verantwortung für die Netzsicherheit“, so Vohrer. Daher erhalten deutschlandweit rund 400’000 grosse und mittelgrosse Solarstromanlagen ein für die Anlagenbetreiber kostenloses Update der Wechselrichter. „Damit werden bestehende Solarstromanlagen fit gemacht für die Herausforderungen der Zukunft“, erläutert Vohrer. Die Hälfte der betroffenen Anlagen ist nach Angaben der Netzbetreiber bereits umgerüstet. Dennoch ist der Zeitplan leicht in Verzug geraten: Die Nachrüstung der rund 90’000 mittelgrossen Anlagen zwischen 30 und 100 kWp sollte eigentlich bis Ende Mai abgeschlossen sein, ist aber noch nicht vollständig erfolgt. Alle betroffenen Anlagenbetreiber sind weiterhin dazu aufgerufen, zu einem reibungslosen Umrüstprozess beizutragen.

Zwar ist der technische Prozess des Updates schnell und einfach vollzogen, allerdings sind viele Akteure an der Nachrüstung beteiligt: Die Netzbetreiber schreiben die Anlagenbesitzer an und diese müssen einen Fragebogen mit Daten zu ihrer Anlage ausfüllen. Ein Handwerker wird dann vom Netzbetreiber beauftragt und rüstet die Anlage nach. Der Anlagenbesitzer hat jedoch auch die Möglichkeit, einen eigenen Handwerker zu beauftragen, und manche Wechselrichter können nur von deren Hersteller nachgerüstet werden. „Diese Akteurskette hat zu leichten Verzögerungen im Nachrüstungsprozess geführt“, stellt Vohrer fest.

Neue Fotoserie verdeutlicht den Nachrüstungsprozess
Um die Anlagenbetreiber beim Ausfüllen der Fragebögen zu unterstützen, gibt es bereits eine Vielzahl von verschiedenen Hilfestellungen im Netz.

Warum ist die 50.2 Hz-Umrüstung nötig?
In der Vergangenheit war vorgeschrieben, dass sich PV-Anlagen bei einer erhöhten Netzfrequenz von 50.2 Hz sicherheitshalber automatisch abschalten, um die Netze nicht zu überlasten. In Deutschland waren etwa 400’000 Solarstromanlagen mit dieser Vorkehrung ausgestattet. Wenn sich viele dieser Anlagen jedoch z.B. aufgrund eines Netzfehlers gleichzeitig abschalten, so könnte auf einen Schlag zu wenig Strom im Netz sein. Nach der Nachrüstung werden sich die Solarstromanlagen schrittweise kontrolliert abschalten und damit zur Netzstabilität beitragen. Die Anlagenbetreiber haben keine Nachteile durch diese Änderung.

Auflistung der verschiedenen Angebote und eine neue Fotoserie zum Ablauf des schnellen und unkomplizierten Updates der Wechselrichter >>

Text: Deutsche Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)

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