Entwicklung der CO2-Emissionen aus Brennstoffe (rot) und der Treibstoffen (blau) gemäss CO2-Gesetz. Die CO2-Emissionen aus Brennstoffensind witterungsbereinigt. ©Grafik: UVEK

CO2-Emissionen 2013: Tiefer aber im Verkehr deutlich zu hoch!

(ee-news.ch) Die CO2-Statistik für das Jahr 2013 weist gemäss einer Pressemeldung des UVEK vom 14.7.14 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der Emissionen aus Brennstoffen um 1.7% aus. Die Emissionen aus dem Verbrauch von Treibstoffen haben leicht abgenommen, sind aber gegenüber 1990 um 12.4% gestiegen. Eine CO2-Abgabe auf Treibstoffen müsste unbedingt eingeführt werden.


Mit der jährlichen CO2-Statistik überprüft das Bundesamt für Umwelt BAFU, wie sich die CO2-Emissionen aus Brenn- und Treibstoffen entwickeln. Damit die Jahre statistisch vergleichbar sind, wird der Einfluss des Winterwetters auf den Heizöl- und Gasverbrauch mittels der sogenannten Witterungsbereinigung (siehe Kasten) rechnerisch ausgeglichen.

Brennstoffe deutlich höher
Die am 14. Juli 2014 veröffentlichte CO2-Statistik für das Jahr 2013 zeigt, dass sich der CO2-Ausstoss aus dem Verbrauch von Brennstoffen zwischen 2012 und 2013 deutlich erhöht hat (+5.4 %). Diese Erhöhung ist auf die relativ kühle Witterung des Jahres 2013 und den entsprechend grossen Heizbedarf zurückzuführen. Witterungsbereinigt ist gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme um 1.7 % zu beobachten, womit sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt.

Um 12.% als 1990
Treibstoffemissionen Obwohl die Verkehrsleistung nach wie vor zunimmt, haben sich die CO2-Emissionen aus fossilen Treibstoffen nach 2008 stabilisiert oder sind leicht zurückgegangen; im vergangenen Jahr um 0,4 %. Dieser Effekt, der auf die verbesserte CO2-Effizienz neuer Personenwagen zurückzuführen ist, muss sich in den nächsten Jahren weiter verstärken, damit die Zielwerte erreicht werden. Im Vergleich zu 1990 liegen die CO2-Emissionen aus Treibstoffen 2013 um 12.4 % höher als 1990, diejenigen der witterungsbereinigten Brennstoffe dagegen 19.3 % tiefer als 1990.

VCS fordert CO2-Abgabe auf Benzin und Diesel
Der VCS weist darauf hin, dass nach wie vor ist der Strassenverkehr für einen wesentlichen Teil der Klimagas-Emissionen verantwortlich sind und schreibt in seiner Pressemeldung: „Entscheidend verbessern wird sich die Situation nur mit einer CO2-Abgabe auf Benzin und Diesel. Der VCS appelliert deshalb an den Bundesrat, diese längst überfällige Massnahme im Rahmen des zweiten Pakets zur Energiestrategie 2050 umzusetzen. Eine CO2-Abgabe kann entscheidend und ohne grosse Bürokratie dazu beitragen, die Emissionen des Strassenverkehrs rasch und wirksam zu senken. Dies zeigen die Erfahrungen mit der CO2-Abgabe auf Heizöl.“ Zudem müsse die Reduktion der CO2-Emissionen von Neuwagen konsequent fortgesetzt werden. Der VCS fordert, diese bis 2021 auf durchschnittlich 95 Gramm pro Kilometer zu senken.

Witterungsbereinigte
Der witterungsbereinigte Verlauf der CO2-Emissionen aus Brennstoffen ist für die Anpassung der CO2-Abgabe auf Brennstoffe massgebend, die heute 60 Franken pro Tonne CO2 beträgt. Der nächste Erhöhungsschritt tritt auf 2016 ein, wenn die für das Jahr 2014 definierten Zwischenziele nicht erreicht werden. Liegen die CO2-Emissionen aus Brennstoffen 2014 über dem Schwellenwert von 76 % der 1990-er Emissionen, steigt die CO2-Abgabe auf 72 Franken; wird der Schwellenwert von 78 % verfehlt, auf 84 Franken je Tonne CO2. Im Jahr 2013 lag der massgebliche Wert mit 80.7 % der Emissionen des Jahres 1990 noch deutlich über den Schwellenwerten, die im laufenden Jahr erreicht werden sollten, damit keine Erhöhung der CO2-Abgabe per 1. Januar 2016 notwendig wird.


Revision der Statistik
Mit dem Inkrafttreten des revidierten CO2-Gesetzes und dem Start der zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls am 1. Januar 2013 wurden einige Revisionen an der Erhebung der CO2-Statistik notwendig. Diese betreffen einerseits die zugrundeliegenden Daten der Energiestatistik (siehe Medienmitteilung des Bundesamtes für Energie „Revision der Gesamtenergiestatistik“ vom 2. Mai 2014), andererseits die Methode der Witterungsbereinigung.

Die Witterungsbereinigung hat zum Ziel, den durch die unterschiedlich kalten Wintermonate verursachten Mehr- oder Minderverbrauch an Heizenergie zu bestimmen und auf eine mittlere Witterung umzurechnen. Als Mass wurden bis zur letzten CO2-Statistik für das Jahr 2012 alleine die sogenannten Heizgradtage verwendet. Als solche gelten alle Tage, an denen die Temperatur unter 12 Grad Celsius blieb. Neu bezieht die Witterungsbereinigung auch die Strahlungswerte während der Wintermonate ein (für gut isolierte Häuser eine wichtige Bestimmungsgrösse des Brennstoffverbrauchs). Referenzpunkt bildet das Jahr 1990, auf das die Zeitreihe normiert ist; d.h. dass in diesem Jahr die effektiven und die witterungsbereinigten Emissionswerte gleich sind. Die Methodik der Witterungsbereinigung entspricht derjenigen der Gesamtenergiestatistik.



BAFU: CO2-Statistik - Emissionen aus Brenn- und Treibstoffen >>

Text: ee-news.ch, Quellen: UVEK und VCS

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1 Kommentare

Eduard Daetwyler

Zu den seit 1990 um 12.4 % gestiegenen CO2-Emissionen aus dem Treibstoffverbrauch ist zwingend hinzuzufügen, dass sich die Verkehrsleistung nur auf den Autobahnen im gleich Zeitraum mehr als verdoppelt (!) hat.

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