Anlässlich der Berliner Energietage diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts zu aktuellen und künftigen Fragen der Energieversorgung. ©Bild: Öko-Institut

Öko-Institut: Strommarktdesign und Emissionshandel unter der Lupe

(Öko-Institut) Anlässlich der Berliner Energietage, die vom 19. bis 21. Mai stattfanden, diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts in zwei Workshops über aktuelle und künftige Fragen der Energieversorgung.


Im Workshop "Ein ganzheitliches Marktdesign für ein zukunftsfähiges Stromsystem", das vom Öko-Institut und vom Forum Strommarktdesign veranstaltet wurde, betrachteten vier Referenten aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage, wie ein Stromsystem und Strommarkt aufgebaut sein sollte, das den Herausforderungen einer emissionsarmen Zukunft und den Besonderheiten der erneuerbaren Energien gewachsen ist. Zu den Referenten zählten: Uwe Leprich vom Institut für ZukunftsEnergiesysteme (IZES), Michael Wübbels vom Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU), Eberhard Holstein von der Grundgrün Energie GmbH und Dr. Felix Matthes vom Öko-Institut.

Massive Widerstände
Das Resumée: Investitionen in erneuerbare Energien sind bedingt durch den Energy-Only-Markt gegenwärtig massiven Widerständen ausgesetzt, die überwunden werden müssen. Ein nachhaltiger Strommarkt beinhaltet volle Preissignale, Kapazitätsprämien, einen Abbau von Privilegierungen und weitere Instrumente, um Flexibilität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Ein Konsens darüber, welches Strommarktdesign die ökonomischen und sozialen Herausforderungen der Energiewende am besten bewältigen kann, besteht jedoch noch lange nicht.

Dr. Katja Schumacher vom Öko-Institut führte in einem zweiten Workshop durch eine Reihe an Vorträgen zur Krise des Emissionshandelssystems der Europäischen Union und gegenwärtigen Reformvorschlägen. Zu den Referenten zählten Franz Josef Schafhausen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Dr. Felix Matthes vom Öko-Institut, Christiane Ochsenreiter von der Deutschen Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt (DEHSt), Dr. Joachim Hein vom Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) und Constanze Haug vom International Carbon Action Partnership (ICAP) .

Europäische Emissionshandel weiterhin Flaggschiff der europäischen Klimapolitik
Unstrittig war für alle Beteiligten, dass der europäische Emissionshandel weiterhin das Flaggschiff der europäischen Klimapolitik bleibt. Allerdings erfüllt er mit den aktuellen Überschüssen an Emissionsrechten und den gegenwärtigen geringen CO2-Preisen nicht die Funktionen, für die er geschaffen wurde – Anreize für effizientere Produktion und Investitionen in emissionsarme Technologien zu setzen. In Bezug auf die diskutierten Reformvorschläge unterschieden sich die Perspektiven der Vortragenden und verdeutlichten die Komplexität dieses Vorhabens.

Text: Öko-Institut

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