Eines der energieeffizienten Plusenergie-Gebäude. ©Bild: Architektur Atelier Adrian Christen

energie-cluster.ch: Plusenergie-Gebäude – vom Einzelgebäude zum Quartier

(PM) Die vom energie-cluster.ch lancierte Innovationsgruppe Plusenergie-Gebäude hat an ihrem Meeting die Perspektivenerweiterung vom Einzelgebäude, das erfolgreich zu einem Plus gebracht werden kann, hin zum Quartier thematisiert.


Das Plusenergie-Gebäude wird gefördert. Massnahmen zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien insbesondere der Sonnenenergie werden unterstützt. Damit erhält der zusätzliche Schritt vom energieeffizienten Neubau oder Erneuerungsprojekt zum Erreichen eines Plus in der Energiebilanz eine offizielle Förderung. Im Kanton Bern erhält beispielsweise das Plusenergie-Gebäude bereits seit Anfang 2012 diese Unterstützung. Weitere Kantone sind mit dem Kanton Bern und dem energie-cluster.ch in Kontakt, um dieses Konzept in ihrem Katalog aufzunehmen.

Energieeffizienz als Schlüssel zum Plus
Mit der Präsentation der Details zum Berner Förderprogramm wurden die Teilnehmenden des Meetings der Innovationsgruppe „Plusenergie-Gebäude“, die vom energie-cluster.ch organisiert und moderiert wird, im März 2014 auf den aktuellen Stand gebracht. Neubauten und Sanierungen werden hier gefördert, wenn sowohl die entsprechende Qualität der Gebäudehülle als auch die geforderte Gesamtenergieeffizienz nachgewiesen werden kann. Dabei muss die Gebäudehülle bei Neubauten der GEAK-Effizienzklasse A und bei Sanierungen der Klasse B entsprechen. Bei Plusenergie-Gebäuden bis 250 m2 Energiebezugsfläche erreicht die finanzielle Unterstützung bis CHF 25'000.-, darüber werden CHF 100 pro m2 festgelegt. Der erzeugte Solarstrom wird aber nur von fest mit dem Gebäude verbundenen Anlagen berücksichtigt. Zur Bilanzierung steht auf der Homepage der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion ein Instrument für den Nachweis zur Verfügung. Am nächsten Meeting am 18. September 2014 wird der Kanton Bern über erste Erfahrungen mit Anträgen für Fördergelder berichten können.

Seit mehreren Jahren realisiert Adrian Christen, architektur atelier adrian christen in Steffisburg, für engagierte und energiebewusste Bauherrschaften Bauprojekte. Dabei hat er sich bewusst auf die energetische Sanierung und das gesunde Wohnen spezialisiert. Bei den Projekten stehen immer das Energiesparen, die Ökologie und die Baubiologie im Mittelpunkt. So auch bei der Sanierung eines Mehrfamilienhauses zu einem Plusenergie-Gebäude. Das chaletartige Haus an der Schubertstrasse in Thun wurde mit einem neuen, steileren Giebeldach versehen, damit das zweite Obergeschoss zu einer Wohnung ausgebaut werden konnte. Gleichzeitig hat man eine dachintegrierte Photovoltaik-Anlage mit 34 kWp Leistung installiert. Zusätzliche Röhrensonnenkollektoren am Balkon dienen der Warmwasserbereitung. Die Summe dieser beiden Energieerzeuger versprach bereits bei der Planung ein Plus, also eine mögliche Einspeisung von Solarstrom ins Netz von ca. 15'000 kWh. Das erste Betriebsjahr hat nun statt einem Plus von 187 % sogar 246 % ergeben.

Über Systemgrenzen hinaus schauen
Im Gegensatz zur Festlegung der Systemgrenzen beim Gebäude untersucht die aktuelle Forschung auch die mögliche Energiebilanzgrenze im Quartier. Es geht dabei um die Auswirkungen der Kombination verschiedener Nutzungen auf die Energiebilanz in einem grösseren geografischen Gebiet und um die hier mögliche Glättung des Produktions- und Bezugsprofils. Rolf Moser, Leiter des Forschungsprogramms „Energie in Gebäuden“, präsentierte am Meeting der Innovationsgruppe „Plusenergie-Gebäude“ ein Projekt, das anhand von bestehenden, realen Quartieren, die saniert und allenfalls verdichtet werden, Simulationen mit stündlicher Auflösung ermöglichen soll.

Text: Energie-Cluster

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