Durch den Paradigmawechsel verschärft sich das wirtschaftliche Umfeld der Energieversorgung Schweiz weiter. Für die EBL bewährt sich in diesem anspruchsvollen Umfeld, dass sie ihre Geschäftstätigkeiten langfristig auf den drei strategischen Geschäftsbereichen Strom, Wärme und Telekommunikation aufgebaut hat und weiter ausbauen wird. Durch den vor Jahren in die Wege geleiteten Umbau der EBL auf erneuerbare Energien und durch konsequente Umsetzung von Effizienzsteigerungsprogrammen kann sich die EBL im anspruchsvollen Umfeld sehr gut behaupten.
Geschäftsbereich Strom
Sinkende CO2- und Kohlepreise sowie steigende Kapazitäten bei erneuerbaren Energien liess den Abwärtstrend der europäischen Stromgrosshandelspreise auch im Jahr 2013 weiter voranschreiten. Dieser verschärfte Wettbewerb führte in der Schweiz dazu, dass die EBL 23 Kunden mit 47 GWh verloren hat. Kompensiert wurde dieser Rückgang durch erfolgreiche Kundengewinnung in Deutschland. Seit 2010 bietet EBL in Deutschland Oekostrom für Haushaltskunden an. 34‘000 Kunden mit 130 GWh werden mit dem Produkt „schweizstrom“ beliefert. Erfreulich, dass auch 87% unserer regionalen Haushaltskunden mit kernfreiem Strom beliefert werden wollen. Davon kann EBL bereits 55% aus eigenen erneuerbaren Kraftwerken bereitstellen.
Wind- und Solarstrom
Auch im Geschäftsjahr 2013 baute die EBL die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien weiter aus. Das neue Solarthermiekraftwerk TuboSol PE2 sowie der Windpark in Möthlitz haben erfolgreich das erste volle Betriebsjahr gemeistert und haben einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg beigetragen. International hat EBL ihre Kompetenz im Windgeschäft über die Kooperation Helvetic Wind mit dem Erwerb von je 10.9% Beteiligung an drei Windparks in Deutschland und an einem in Italien weiterentwickelt.
Geschäftsbereich Wärme
Die EBL betreibt heute 55 auf Biomasse und Abwärme basierende Fernwärmeverbundsanlagen, welche 11% zum Gruppenumsatz beitragen. Mit Investitionen von MCHF 16 in neue Anlagen konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 12% gesteigert werden.
Mit einer namhaften Pensionskasse aus der Pharmabranche wurde 2013 die EBL Fernwärme AG gegründet. Den institutionellen Investoren wird eine langfristige, attraktive Anlagemöglichkeit in einem inflationsgeschützen Anlageobjekt offeriert. Andererseits gibt dies EBL die Möglichkeit, Kapital freizusetzen um weitere umweltfreundliche und CO2 neutrale Fernwärmeanlage zu entwickeln und zu bauen.
Geschäftsbereich Telekommunikation
Die EBL Telekomm (15% Anteil Gruppenumsatz) verzeichnet ein starkes Wachstum in den Zusatzdiensten digital TV, Internet und Telefonie und kann sich gegen starke Mitbewerber erfolgreich behaupten. Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit wurden MCHF 15.5 in die Infrastruktur investiert. Die Anforderungen an die Übertragungsleistung für Datenkommunikation steigen nicht nur im Geschäftsbereich, sondern auch im Heimbereich. Die Umstellung von analogen auf digitale Fernsehsignale hat in den Netzen der EBL in 2013 begonnen und wird in 2014 abgeschlossen.
Ausblick
Im Berichtsjahr wurde die Basis für einen starken Ausbau regionaler erneuerbarer Energieproduktionsanlegen gelegt. So wurde der Bau des Kleinwasserkraftwerks Grossmatt in Zwingen weiter vorangetrieben sowie – zusammen mit dem Kanton und den lokalen Gemeindebehörden – die Entwicklung von drei Windstandorten in den Gebieten Liestal/Lausen/Sissach; Zunzgen/Itigen und Reigoldswil/Ziefen mit rund je sechs Windturbinen weiter vorangetrieben.
Mit dem Erhalt der Baubewilligung für den Grosswärmeverbund Pratteln hat EBL einen wichtigen Meilenstein in der Umsetzung der Vision „Erneuerbare Energieschiene Ergolztal“ – einem Grosswärmeverbund entlang der Ergolz – erreicht.
Kennzahlen EBL (Genossenschaft Elektra Baselland)
In Mio. CHF |
2012 |
2013 |
Veränderung |
Umsatz |
144.6 |
147.8 |
+2.2% |
Betriebsergebnis (EBITDA) |
32.4 |
27.2 |
-16.0% |
Ergebnis (vor Steuern) |
6.6 |
6.6 |
+/- 0% |
Mitarbeitende (Vollzeitstellen) |
176.1 |
181.6 |
+ 3.1% |
Kennzahlen EBL Gruppe
In Mio. CHF |
2012 |
2013 |
Veränderung |
Umsatz |
213.0 |
234.4 |
+10.0% |
Betriebsergebnis (EBITDA) |
47.8 |
51.6 |
+7.9% |
Investitionen |
82.1 |
56.2 |
-31.5% |
Mitarbeitende (Vollzeitstellen) |
305.1 |
316.5 |
+3.7% |
Eigenkapitalquote |
56.4% |
54.6% |
Text: EBL
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