Die Nutzung von lokalem Holz für eine Holzschnitzelheizung sorgt für zusätzliche lokale Wertschöpfung. ©Bild: ewz

ewz: Heizt Bündner Gemeinden ein

(PM) ewz baut in Ilanz ein Holzheizkraftwerk, das einen grossen Teil der Energiestadt mit Wärme versorgt und zusätzlich Ökostrom produziert. Dies bedeutet für die Gemeinde Ilanz/Glion einen grossen Schritt in die angestrebte nachhaltige Zukunft. Der Baustart in Ilanz ist der Auftakt für eine Serie von Wärmeverbunden in Graubünden. Ein Verbund ist bereits in Betrieb, drei weitere Wärmeverbunde sind geplant.


Im März hat ewz mit dem Bau des Holzheizkraftwerks mit Fernwärmenetz in Ilanz begonnen. Das Kraftwerk wird mehr als 45 lokale Institutionen, Unternehmen und Private mit Wärme versorgen, darunter das Regionalspital Surselva, das Alters- und Pflegeheim, das Pfrundhaus oder städtische Gebäude wie das Schulhaus oder das Rathaus. Dank der Nutzung von Holz als Energieträger kann die Wärme zu mindestens 80 % CO2-neutral und nachhaltig produziert werden. Dies führt zu einer jährlichen Reduktion des CO2-Ausstosses von rund 1‘600 Tonnen . Das Holzheizkraftwerk wird zusätzlich rund 1.8 GWh Ökostrom pro Jahr produzieren. Dies entspricht dem Strombedarf von rund 360 Haushalten.

Bau von April bis November
Der Bau des Holzheizkraftwerks dauert von April bis November, der Leitungsbau von März bis Oktober. Die erste Wärmelieferung ist für die Heizperiode 2014/2015 vorgesehen.

An der heutigen Medienorientierung freute sich ewz-Geschäftsleitungsmitglied Romeo Deplazes über den Baustart: «ewz unterstützt die Bündner Gemeinden beim Schritt in eine nachhaltige Energiezukunft.» Die Gemeinde Ilanz/Glion ist ebenfalls überzeugt von dieser Partnerschaft. «Der Wärmeverbund ermöglicht einen umweltverträglicheren Umgang mit unseren Ressourcen und dies bei gleichbleibenden Kosten» sagte Gemeindepräsident Aurelio Casanova.

Weitere Wärmeverbund-Projekte in Graubünden:
ewz betreibt bereits einen Wärmeverbund in Graubünden und plant weitere Projekte. Technische Details sind unter ewz-wärmeverbunde.ch ersichtlich. Aktueller Stand der Projekte:

Fläsch
Der Wärmeverbund Fläsch mit elf Liegenschaften ist seit Herbst 2013 in Betrieb. Im Sommer werden in einer zweiten Bauetappe weitere Gebäude an den Verbund angeschlossen.

Klosters
Bereits in der Projektierungsphase ist der Wärmeverbund in Klosters. Der Wärmeverbund soll dank lokal vorhandener Energie aus Holzschnitzel und aus Wasser des Vereinatunnels über eine Million Liter Heizöl ersetzen. Rund 50 Energielieferverträge durfte ewz mit zukünftigen Kundinnen und Kunden unterzeichnen und weitere Angebote sind noch in Verhandlung. Wenn alles wie geplant läuft, können die ersten Kunden bereits ab Oktober 2015 mit Wärme versorgt werden.

Cunter/Savognin
Ein weiterer Wärmeverbund ist in Cunter/Savognin in Vorbereitung. Das Interesse der Liegenschaftenbesitzerinnen und -besitzer ist gross. Für den Projektfortschritt ist nun wichtig, dass einige Grossbezügerinnen und -bezüger die Verträge unterzeichnen

Splügen
In der Gemeinde Splügen ist ein Wärmeverbund in Betrieb, den die Gemeinde gerne ewz übertragen möchte. ewz plant, die bestehende Energiezentrale komplett zu erneuern und für die Wärmeproduktion regionales Holz einzusetzen. ewz klärt zur Zeit ab, ob genügend Interesse besteht bei den bisherigen und möglichen neuen Kundinnen und Kunden, damit das Projekt umgesetzt werden kann

Wärmeverbund Lenzerheide wird vorerst nicht erstellt
Vorläufig nicht gebaut wird der Wärmeverbund Lenzerheide Süd, weil sich trotz attraktivem Energiepreis zu wenige Kundinnen und Kunden für einen Anschluss entschieden haben. ewz wird das Projekt im Rahmen von verschiedenen Neubauprojekten in der Lenzerheide im Jahre 2016 neu evaluieren.

Text: Energie Wasser Zürich (ewz)

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