Seit August 2013 waren zwei der drei Maschinen im ewz-Kraftwerk Tinizong für die Durchführung von Revisions- und Erneuerungsarbeiten ausser Betrieb. Die grosse Herausforderung bei der Durchführung solch komplexer Arbeiten: Ein möglichst geringer Produktionsverlust während der Bauphase. Aus diesem Grund blieb immer mindestens eine Maschine in Betrieb, die letzte Maschine wird erst im Sommer 2014 revidiert.

Platz schaffen vor dem Schmelzwasser
Gemäss detailliertem Terminplan konnte die erste der beiden revidierten Maschinen Ende Februar 2014 wieder in Betrieb genommen werden. Die Inbetriebsetzungsarbeiten an der zweiten Maschine laufen auf Hochtouren, um den vierwöchigen Probebetrieb pünktlich beginnen zu können. Diese Phase ist wichtig, um Optimierungen an der Steuerung vorzunehmen, die Funktion der einzelnen Systeme im Normalbetrieb zu überprüfen und wenn nötig anzupassen. Ab Ende März bis Ostern 2014 laufen die beiden revidierten Maschinen zusammen mit der Maschine 1 im Dauerbetrieb, um möglichst viel Wasser des Marmorera-Stausees für die Stromproduktion zu nutzen. Dies schafft den nötigen Platz, bevor das Schmelzwasser in den Stausee fliesst.

Korrosionsschutz erneuert
Parallel zu den Revisionsarbeiten an den beiden erwähnten Maschinen wurde der Korrosionsschutz der Druckleitung des Kraftwerkes Tiefencastel Ost – also die Verbindung des Kraftwerks Tinizong mit dem Kraftwerk Tiefencastel Ost – erneuert. Auch hier konnten die Arbeiten termingerecht abgeschlossen werden. Das Wasser fliesst nun wieder den gewohnten Weg über den Ausgleichskanal Tinizong: der Druckstollen sowie die Druckleitung bis zum Kraftwerk Tiefencastel Ost wurde wieder gefüllt und steht für den Betrieb zur Verfügung.

60 Millionen Franken investiert
Nach Ostern beginnt die nächste Phase der Erneuerungsarbeiten mit der Revision der Maschinengruppe 1 und dem Ersatz des bestehenden Maschinentransformators mit den zugehörigen Anlageteilen. Voraussichtlich im November 2014 werden die Hauptarbeiten abgeschlossen sein. Für die weiterhin zuverlässige und langfristige Stromversorgung der Stadt Zürich und Teilen des Kantons Graubünden wird ewz bis dahin rund 60 Millionen Franken für die Erneuerung der Kraftwerksanlagen Tinizong und Tiefencastel Ost investiert haben.

Wichtigkeit der Bündner Wasserkraftwerke
Das ewz-Kraftwerk Tinizong wird in Kürze mit modernsten Anlagen ausgerüstet sein und soll so auch in schwierigen Marktsituationen bestehen können. Und das, obwohl (oder erst recht weil) Strom aus Wasserkraftanlagen unter enormem Preisdruck steht. ewz verdeutlicht mit diesen Investitionen die Wichtigkeit der Bündner Wasserkraftwerke.

Text: ewz