Gewinnerinnen und Gewinner des Awards. ©Bild: Energy Globe

Energy Globe: Nicaraguanisches Frauen Solarprojekt mit Schweizer Wurzeln gewinnt

(PM) Gewinnerinnen des „Energy Globe World Award 2013“ – einer der weltweit prestigeträchtigsten Umweltpreise - sind die Solarfrauen aus Nicaragua. Ihre Stiftung FUPROSOMUNIC (Fundación Proyecto Solar para Mujeres Nicaragüenses) wurde 2006 aufgrund einer Idee des Berner Vereins „Frauen-Solarprojekt Nicaragua“ gegründet, nachdem die jetzige Geschäftsleiterin, Maria Mercedes Alvarez, 2003 in der Schweiz die Möglichkeiten der Solarenergie kennengelernt hatte.


Begeistert kehrte sie nach Nicaragua zurück, führte Tests durch, gründete eine Frauengruppe und begann mit einem Startkapital aus dem Nachlass der ehemaligen Städtepartnerschaft Bern – Achuapa ein grosses Projekt aufzubauen. Nun wurde ihr langjähriges Engagement mit dem „Energy Globe World Award 2013“ ausgezeichnet. Der Award ist eine österreichische Initiative und mit 10'000 Euros dotiert; mit über tausend Projekteingaben aus 160 Ländern ist er die globalste Energieauszeichnung.

Unterstützung von über 800 Mitgliedern
Zehn Jahre nach dem ersten Funken in der Schweiz machen heute fast tausend Frauen, davon zwölf Angestellte, in Nicaragua mit, das Solarvirus Schritt für Schritt weiter zu verbreiten. Unterstützt werden sie von über 800 Mitglieder des Schweizer Vereins. Mit ihren Beiträgen finanzieren sie zwei Drittel der Löhne der Angestellten und subventionieren das Material für die Solarkocher, um diese in guter Qualität auch armen Frauen zugänglich zu machen. Die nun mit dem Award ausgezeichneten Solarfrauen verbreiten in Nicaragua ihr Knowhow mittels Solarkocher-Workshops, Präsenz an Events und Demonstrations-Solardörr-Anlagen nachhaltig: 90% der gebauten Öfen werden tatsächlich auch gebraucht – das ist der eigentliche Erfolg des Projektes.

In einer Gruppe bauen die Frauen ihren eigenen Solarkocher unter Anleitung und mit gegenseitiger Unterstützung selbst. Auf diese Weise sind seit 2004 über 700 Solarkocher gebaut worden und stehen im täglichen Einsatz (in der Regenzeit allerdings nur eingeschränkt). Was sich einfach anhört, braucht einen langen Atem (weil eine Kochkultur geändert werden muss), hat aber viele positive Auswirkungen auf das Leben der Frauen, ihrer Familien und auf die Umwelt. So müssen die Frauen oder ihre Kinder keine Zeit investieren, um Holz zu suchen bzw. kein Geld ausgeben, um solches zu kaufen. Da der Solarkocher keine Rauchemissionen erzeugt, verringern sich die Atemwegerkrankungen. Zudem erschliessen sich kreative Frauen ein zusätzliches Einkommen, indem sie im Solarkocher Produkte wie Kuchen, gerösteten Kaffee oder getrockneten Tee herstellen und verkaufen.

Gegen Abholzung der Wälder
In den Worten der Jury: Das Gewinnerprojekt „vereinigt auf ideale Weise Umweltschutz mit sozialem Engagement. Die Solarfrauen leisten damit einen wertvollen Beitrag gegen die Abholzung der Wälder, propagieren saubere Energien, schaffen Arbeitsplätze, Ausbildung und bescheidenen Wohlstand“.

Beflügelung der Zukunftspläne
Der Gewinn des Preises ist für die nicaraguanischen Solarfrauen nicht nur eine wichtige Anerkennung ihrer Arbeit sondern ebenso eine Beflügelung ihrer Zukunftspläne: Sie möchten ein Zentrum bauen, um die Nutzung der Sonnenenergie in Nicaragua noch bekannter zu machen, Aus- und Weiterbildungen anbieten zu können und in einer angegliederten Fabrik, Dörrprodukte mit Sonnenenergie herzustellen. Der Erlös der verkaufen Produkte soll schliesslich wieder der Organisation und ihren Projekten zugutekommen. Kostenpunkt des Zentrums: 200'000 Franken.

Text: nicasolar.org / Energy Globe

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