Pilotprojekt für neu gestaltetes Stromsystem in der Stadt Zürich.

EWZ: Bestehende Wärmespeicher effizient nutzen

(PM) Der Ausbau der erneuerbaren Energien bedingt ein neu gestaltetes Stromsystem. Ein Pilotprojekt in der Stadt Zürich soll prüfen, ob dieses System durch die Anbindung von Wärmespeichern mehr Flexibilität und Effizienz erhält. Als Wärmespeicher dient dabei die bestehende Gebäudemasse, die als Puffer im Stromsystem genutzt werden soll.


Ein Pilotprojekt von ewz und der Misurio AG wird untersuchen, inwiefern bereits bestehende Wärmeerzeugungsanlagen in Kombination mit Gebäuden als Wärmespeicher eine flexible Zusatznutzung zulassen. Da vorhandene Infrastruktur genutzt wird, sind nur geringe Zusatzinvestitionen erforderlich. Das Potenzial des Gebäudeparks für die Einbindung als Wärmespeicher in ein zukünftiges Smart Grid – intelligentes Stromnetz – soll nachgewiesen werden. Im Projekt «WarmUp2» werden zehn Wärmepumpen in der Stadt Zürich zu einem Pool verbunden und zusammen mit den Gebäuden als Wärmespeicher betrieben. Dabei soll die Flexibilität dieser Anlagen für bestimmte Anwendungen im Stromsystem nutzbar gemacht werden. Beispiele solcher Anwendungen sind Geschäfte im Energiehandel, das Erbringen von Systemdienstleistungen oder die Netzintegration von erneuerbaren Energien. Wenn über Mittag eine grosse Menge Solarstrom dezentral eingespiesen wird, könnten Wärmepumpen mit dieser Energie Warmwasserboiler aufheizen. Solche Lösungen könnten den Netzausbaubedarf vermindern.

Potenzial analysieren
Ziel des Projektes ist, Erfahrungen zu sammeln, einerseits mit der Einbindung solcher Wärmeerzeugungsanlagen in einen gemeinsamen Anlagenpool und andererseits mit der Abwicklung von Vorgängen, die für verschiedene Anwendungen erforderlich sind. Zudem soll das Potenzial zur Ertragssteigerung bzw. Kostenreduktion der einzelnen Anwendungen analysiert werden. Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt sollen einen Beitrag zur effizienten Integration der erneuerbaren Energien leisten. Das Projekt läuft bis Ende 2015.

Die Energiewende stellt das Schweizer Stromsystem vor neue Herausforderungen. Deshalb braucht es künftig ein flexibler gestaltetes Stromsystem. Strom aus Sonnenenergie und Windkraft wird vermehrt dezentral produziert. Diese Produktionsanlagen erzeugen nicht regelmässig, sondern schwankend, da wetterabhängig. Die Leistung muss im Stromsystem künftig – schweizweit und lokal – flexibler als bisher ausgeglichen werden können. Um die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können sind neue Lösungen gefragt.

Text: EWZ

0 Kommentare

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert