Die energieregionGoms ist klimafreundlich.

energieregionGoms: Klimafreundliche Neugikeiten

(PM) In der energieregionGoms wurde eine Studie zum Energie-Holzpotenzial veröffentlicht - mit interessanten Fakten. Für die Region wird immer mehr Warmwasser aus dem Furka-Basistunnel gewonnen. Die beiden Förderprogramme Gebäudeanalyse und Solarkollektoren sollen Anweisungen geben, wie der Energieverbrauch im eigenen Haus reduziert und mit Sonnenkollektoren Wärme erzeugt wird. Zudem kann auf dem Klimahörpfad das Goms auf eine neue Art entdeckt werden. Und: Die Wasserkraft boomt.


Studie zum Energie-Holzpotential
In den letzten Jahren wurden in der energieregionGOMS diverse Energieprojekte mit der Ressource Holz umgesetzt (z.B. Holzschnitzelfernwärmenetz in Ernen). Um für weitere Projekte im Bereich Holz zuverlässige Zahlen über die nachhaltige Verfügbarkeit der Ressource Holz in der Region zu haben, wurde im Frühjahr 2013 abgeklärt, wie gross das nachhaltige Energieholzpotential im Goms ist. Die Studie erfolgte im Auftrag von Forst Goms und Forst aletsch unnergoms. Die Ergebnisse können nun veröffentlich werden und zeigen interessante Fakten.
Eines von mehreren Schlussfolgerungen der Studie: Energieholz zu Kosten unter 6 Rp. pro kWh fällt fast ausschliesslich bei subventionierten Schutzwald-Pflegeeingriffen an (ca. 10'000 m3). Zusätzlich könnten ausserhalb des Schutzwaldes mit Forsttraktor oder Seilkränen über 10’000 m3 Holz zu Kosten von 7‐8 Rp. pro kWh mobilisiert werden. Das nachhaltige Potenzial entspricht also knapp 20’000 m3/Jahr. Unter Berücksichtigung der bereits genutzten Mengen verbleiben in den Wäldern der Betriebe Forst Goms und aletsch  unnergoms rund 11’000 m pro Jahr. Geht man davon aus, dass der Nutzholzanteil wie bisher 55% entspricht, stehen für neue Feuerungsanlagen jährlich 5000 m3 (13’600 Schnitzelkubikmeter) Energieholz bei Herstellungskosten von 7-8 oder weniger Rp./kWh zur Verfügung.

Studie "Entwicklung digitaler Bestandeskarten und Potenzialanalyse für Energieholz" >>



Wärme aus dem Furkatunnel
Bereits in den 80er Jahren wurde am Portal des Furka-Basistunnels ein Warmwasserlauf entdeckt, der aus einer Thermalquelle in der Tunnelmitte gespiesen wird. Etwa 5400 l/min mit 16°C warmen Wasser verlassen das Westportal des Furkatunnels. Ein Teil dieses Wassers fliesst durch eine Leitung nach Oberwald und beheizt dort heute mit dezentralen Wärmepumpen einen Teil des Dorfes.

Anergienetz leitet Wasser zu Wärmepumpen
Hier wurde ein neuartiges System gewählt: ein Verteilernetz leitet das Wasser zu den Wärmepumpen von jedem Nutzer, ein sogenantes Anergienetz. Diese dezentrale Warmwassernutzung weist für die einzelnen Wohnbauten ausgezeichnete Jahresnutzungszahlen aus. Per Ende 2012 werden in Oberwald 207 Wohnungen, 1 Hotel, die Sporthalle, das Schulhaus sowie das Feuerwehrlokal mit der Tunnelwärme geheizt. Die installierte Gesamtleistung erreicht 1169 kW. Das Potential in Oberwald ist noch lange nicht ausgeschöpft!

Machbarkeitstudie zeigt Synergiepotentiale
Die positiven Erfahrungen in Oberwald und das weiterhin vorhandene grosse Potential des Warmwasser aus dem Furkatunnel hat die Gemeinde Obergoms bewogen, die Machbarkeit das Warmwasser aus dem Tunnel bis zur Ortschaft Obergesteln zu bringen, näher abzuklären. Eine Machbarkeitsstudie wurde im Frühjahr 2013 durch die Firma Elimes erstellt und kam zum Schluss, dass sowohl die technische wie auch ökonomische Machbarkeit gegeben sein sollte. Die durch die Gemeinde in Auftrag gegebenen weiteren Abklärungen und Arbeiten zeigen aktuell, dass bei einer allfälligen Realisierung mehrere Synergiepotentiale (z.B. mit der unterirdischen Verlegung des Starkstromkabels EWO oder der neuen geplanten Trinkwasserleitung Ulrichen – Oberwald) gegebenenfalls genutzt werden könnten. Zudem würde der Bau und allfällige Anschluss des neu geplanten Hotels "Goms Village" (Baugesuch Hotel geplant für 2014) mithelfen, einen für die Abnehmer sehr interessanten Abnehmerpreis anbieten zu können.

Die nächsten geplanten Schritte sind:

  • Wassermessungen Portal Furkatunnel (Winterperiode) zur Validierung der Wasser- und Energiemengen
  • Fertigstellung Projektbericht durch Elimes
  • Präsentation des Projektes z.Hd. der Bevölkerung (Frühling 2014)
  • ggf. Präsentation vor Urversammlung (bis Mitte 2014)

Präsentation der Urversammlung >>
Radiobeitrag Radio PRO 6.12.13 >>



Förderprogramm zur Durchführung von Gebäudeanalysen
Wollen Sie den Energieverbrauch Ihres Hauses reduzieren und damit nicht nur die Umwelt sondern auch Ihr Portemonnaie entlasten? Jeder kann mit einfachen Mitteln und kleinem Aufwand seinen Energieverbrauch im Haushalt senken. Wer energieeffizient lebt, muss nicht verzichten, sondern gewinnt sogar an Lebensqualität.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Renovation oder eine geglückte Erweiterung ist die Analyse des Gebäudes und der eigenen Bedürfnisse. Die energetische Gebäudeanalyse sollte dabei jeweils die Basis einer Sanierung bilden. Bei der Analyse werden Energie-Schwachstellen festgestellt, das Einsparpotential aufgezeigt und Sanierungsvorschläge vor Ort gemacht. Üblicherweise belaufen sich die Kosten einer Gebäudeanalyse für ein Einfamilienhaus auf ca. 1500 -2000 Franken. unternehmenGOMS fördert ab sofort jede Analyse mit 20% der Kosten der Gebäudeanalyse, jedoch maximal 500 CHF je Analyse (z.B. bei Mehrfamilienhäusern).

Mehr Informationen zum Förderprogramm und Anmeldeformular >>



Neues Förderprogramm: Solarkollektoren (Wärme)
Mit bereits 4 - 6 m2 Solarwärmeanlagen kann rund 70% des Warmwasserbedarfes eines Einfamilienhauses gedeckt werden. Sonnenkollektoren sind mit jeder andern Wärmeerzeugung kombinierbar, die in sonnenarmen Zeiten zum Zuge kommen, z.B. Holzfeuerung, Wärmepumpe, Öl- oder Gaskessel.

Die Lebenslaufzeit von Solaranlagen beträgt ca. 25 Jahre. Lassen auch Sie sich die Wärme des Warmwassers durch die Sonne aufbereiten! unternehmenGOMS fördert den Bau von Solarkollektoranlagen mit 100 CHF pro Quadratmeter installierten Solarkollektoren, jedoch maximal 1000 CHF je Anlage (z.B. bei Mehrfamilienhäusern). Das Angebot gilt nur für Anlagen, welche nach dem 1.11.2013 gebaut wurden. Die Aktion ist gültig bis zur Ausschöpfung der dafür reservierten Mittel.

Wie funktioniert das?
Voraussetzung für den Erhalt des Förderbeitrags ist, dass Sie im Goms wohnen oder hier eine Zweitwohnung besitzen. Pro Hauseigentümer bzw. Haus werden Förderbeiträge für maximal eine Solarkollektoranlage ausbezahlt.

Wie gehe ich vor?
Suchen Sie einen Fachmann, für die Installation der Solarkollektoranlage.
Nach der fix fertigen Installation der Anlage durch den Fachmann, füllen Sie das Antragsformular zur Unterstützung von Solarkollektoranlagen (weiter unten auf dieser Seite zu finden) aus. Schicken Sie das ausgefüllte Formular zusammen mit einer Kopie der detaillierten Rechnung der Solarkollektoranlage und einem Fotos der neuen Anlage an die energieregionGOMS.

Wohin schicke ich die Unterlagen?
unternehmenGOMS, Postfach 48, CH-3985 Münster-Geschinen

Wo erhalte ich weitere Unterstützungen beim Bau von Solarkollektoranlagen?
Seitens des Kantons Wallis wird der Bau von Solarkollektoranlagen ebenfalls substantiell unterstützt. Die entsprechenden Informationen sowie das Antragsformular finden Sie hier.



Klimahörpfad per Langlaufski
Erfahren Sie an 20 Hörstationen verteilt über das ganze Goms viel Wissenswertes über die Geschichte, die Kultur, das Klima und unsere erneuerbaren Energien. Der Klimahörpfad kann im Winter per Langlaufski und im Sommer per Velo oder Elektrovelo und  von Ort zu Ort entdeckt werden. Mit spannenden Geschichten im Ohr entdeckt man auf dem Klimahörpfad das Goms auf eine neue Art und hört sich Anekdoten, Fakten, Impulse und Anregungen zum Thema Klima und Energie an.

Im Winter auf den Langlaufskiern und im Sommer fährt man mit dem Fahrrad oder einem Elektrobike von Station zu Station. Die ganze Geschichte kann zuvor kostenlos von der Webseite www.klimahoerpfad.ch auf das Smartphone heruntergeladen oder alternativ bei den Tourist Infos als Audioguide ausgeliehen werden.

©Text: Obergoms Tourismus AG



Ein Überblick zur Wasserkraft im Goms
Ein Grossteil der Fliessgewässer werden im Goms bereits energetisch genutzt. Mehrere Wasserkraftwerke sind in Planung, um weitere Bach- und Flussläufe zu nutzen. Das 'Projektdossier Wasserkraft' (Karte) zeigt einen Überblick der bestehenden und geplanten Wasserkraftanlagen im Goms. In der Region sind 13 Wasserkraftanlagen in Betrieb. Davon haben vier Anlagen eine Leistung von über 25 MW. Neun weitere Wasserkraftanlagen sind von den lokalen EVUs in Planung oder in Realisierung. Die geplanten Wasserkraftanlagen sollten pro Jahr insgesamt 135'000 MWh zusätzliche Energie produzieren. Es wird davon ausgegangen, dass die geplanten Kraftwerke auch realisiert werden. Die meisten Bach- und Flussläufe würden somit genutzt. Das gesamte Potenzial liegt gemäss den lokalen EVUs noch höher. Beispielsweise könnten die bestehenden Wasserkraftanlagen teilweise erneuert werden, um den Wirkungsgrad und somit die Energieproduktion zu erhöhen.

Geplante und neu realisierte Wasserkraft-Anlagen:

Kleinwasserkraftwerk '
Wysswasser' in Fiesch (2012)
Gebaut und betrieben wird das Kraftwerk von der eigens gegründeten Kraftwerk Wysswasser AG. An dieser Gesellschaft sind die Gemeinde Fiesch mit zwei Dritteln und die Gommer Kraftwerke AG (GKW) mit einem Drittel beteiligt. Für die Stromerzeugung nutzt die Kraftwerkgesellschaft ein Gefälle von 34.7 Metern. Die Wassermenge, die turbiniert werden kann, beträgt 10 Kubikmeter pro Sekunde. Die vor gesehene Restwassermenge liegt bei 270 Litern pro Sekunde. Eine Fischtreppe soll das Überleben der Bestände sicherstellen. Die zwei Turbinen werden durchschnittlich 8.2 GWh Strom pro Jahr erzeugen. Damit können rund 2500 Haushalte mit elektrischer Energie versorgt werden. Der Strom wird ins Netz der Gommer Kraftwerke eingespeist.

Kleinwasserkraftwerk 'Walibach' in der Gemeinde Grafschaft (im Bau)
Die Bauarbeiten für das Wasserkraftwerk Walibach laufen. Bereits Ende Jahr 2013 soll die neue Anlage in Betrieb genommen werden. Bauherrin des Kraftwerks Walibach ist die EnBAG-Kraftwerke AG, an welcher die EnBAG und die Gemeinde Grafschaft jeweils zu 50 Prozent beteiligt sind. Für das neue Kraftwerk wird das Wasser des Walibachs in der Nähe auf einer Höhe von 2120 Metern über Meer gefasst und über eine 3775 Meter lange Druckrohrleitung in die Kraftwerkzentrale in Selkingen geführt. Die Bruttofallhöhe beträgt zirka 830 Meter. Eine gestaffelte Restwasserabgabe ist vorgesehen. Diese beträgt im Winter 55 Liter, im Sommer 130 und in den Übergangsmonaten 75 Liter pro Sekunde. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 15.5 Millionen Franken. Die erwartete Energieproduktion beträgt zirka 12 GWh pro Jahr, was ungefähr die Versorgung von 3000 Haushalten ermöglicht.

Kleinwasserkraftwerk 'Aegina' in der Gemeinde Obergoms (im Bau)
2009 haben die Kraftwerke Obergoms (KWOG) beschlossen, die Ägene auf der unteren Gefällsstufe hydroelektrisch zu nutzen. An der KWOG sind die Gemeinde Obergoms mit 51% sowie die Elektrizitätswerke Obergoms AG und die EnAlpin AG mit je 24.5% beteiligt. Zurzeit sind die Arbeiten an der Druckleitung des Kraftwerks Ulrichen im Gange. Die Inbetriebnahme ist für August 2014 geplant. Das Projekt sieht ein Fassungsbauwerk mit Entsander und Regulierbecken vor. Eine Druckleitung führt vom Regulierbecken bis zu der Zentrale in Ulrichen ('Zum Loch'), wo das Wasser turbiniert wird. Nach der Turbinierung wird das Wasser via Unterwasserkanal direkt in das Bachbett der angrenzenden Ägene zurückgeleitet. Der Energieabransport erfolgt über ein 16-kV-Kabel, welches in einem Kabelgarten bis zum Einspeisepunkt im nahe gelegenen Unterwerk Ulrichen geführt wird. Die im Kraftwerk installierte Leistung beträgt 2.3 MW. Die zu erwartende Jahresproduktion liegt bei rund 8.5 GWh.

Wasserkraftwerk 'Rhone Oberwald' in der Gemeinde Obergoms (in Planung)
Das Kraftwerk 'Rhone Oberwald' wird durch die Walliser Elektrizitätsgesellschaft (Forces Motrices Valaisannes, FMV) gebaut. Das Baugesuch für das Kraftwerk im Januar 2014 eingereicht werden. Ab 2017 will man in die Produktion gehen. Das rund 50 Millionen Franken kostende Laufkraftwerk führt über eine Gefällstufe von 280 Metern von Gletsch nach Oberwald. Leitungen, Zentrale und Transportleitungen zum Netz werden ausschliesslich unterirdisch erstellt. Die geplante Jahresproduktion von 41 GWh versorgt rund 9000 Haushaltungen mit elektrischer Energie.

Newsmeldung: Informationsveranstaltung FMV zum KW-Gletsch vom 22.11.2013 >>

Kleinwasserkraftwerk 'Goneri' in der Gemeinde Obergoms (in Planung)
Die Kraftwerke Obergoms (KWOG) planen mit dem Kraftwerk 'Goneri' die Wasser des 'Gere' und des 'Gonerli' zu fassen und in einem Kraftwerk in Oberwald zu turbinieren.Mit einer installierten Leistung von 7,7 MW wird mit einer Jahresproduktion von 26.1 Millionen Kilowattstunden gerechnet. Die budgetierten Investitionskosten betragen circa 41 Millionen Franken. Beim Konzessionsverfahren des Kraftwerks Goneri zogen die Umweltverbände das Urteil des Walliser Kantonsgerichts mit einer Beschwerde an das Bundesgericht weiter. Es ist davon auszugehen, dass das Bundesgericht das Urteil 2013 fällen wird.

Kleinwasserkraftwerk 'Niderbach' in den Gemeinden Obergoms und nster/Geschinen (in Planung)
Die Kraftwerke Obergoms (KWOG) AG planen den Niderbach zu fassen und zu turbinieren. Die genutzte Höhendifferenz soll 650 Meter betragen. Mit einer installierten Leistung von 725 kW wird mit einer Jahresproduktion von ca. 3 GWh gerechnet. Die budgetierten Investitionskosten betragen circa 5.5 Millionen Franken. Das Projekt wurde am 29.11.2013 der Bevölkerung an der Urversammlung der Gemeinde Obergoms präsentiert. Diese erteilte auf Antrag des Gemeinderates der Kraftwerke Obergoms AG einstimmig die Wasserkonzessionen. Kurz darauf, am 10.12.2013, erteilte auch die Urversammlung der Gemeinde Münster/Geschinen die Wasserrechte betreffend Kraftwerk Niderbach der Kraftwerke Obergoms AG.

Newsmeldung: Urversammlung Gemeinde Obergoms zum KW-Niderbach vom 29.11.2013 >>
Newsmeldung: Urversammlung Gemeinde Münster Geschinen zum KW-Niderbach vom 10.12.2013 >>

Projekt Pilotanlage Universalturbine: 

Um das überschüssige Wasser der Trinkwasserversorgung energietisch zu nutzen, soll in Münster erstmals eine neuentwickelte Turbine zum Einsatz kommen. Lesen Sie mehr hierzu unter dem folgenden Link:

Informationen zum Projekt "Pilotanlage Universalturbine“ >>

Texte: Newsletter energieregionGoms

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