Die Tiefengeothermie trägt aktiv zur erneuerbaren Stromerzeugung bei, damit die Systemumstellung von fossilen zu erneuerbaren Energien gelingt

WFG: Erfolgreiche Energiewende - nur mit Tiefengeothermie möglich

(PM) Die Tiefengeothermie trägt aktiv zur erneuerbaren Stromerzeugung bei, damit die Systemumstellung von fossilen zu erneuerbaren Energien gelingt. Der momentan bei den Verhandlungen zur grossen Koalition angedachte radikale Umbau des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) kann für die erfolgreiche Entwicklung der Tiefengeothermie in Deutschland das Aus bedeuten.


Mit Sorge blickt das deutsche Wirtschaftsforum Geothermie e.V. (WFG) auf die Verhandlungen in der Arbeitsgruppe Energie, welche die grosse Koalition vorbereiten soll. Der von einigen Mitgliedern der AG Energie befürwortete Vorschlag, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) radikal umzubauen, oder gar eine Einheitsvergütung für erneuerbar erzeugten Strom einzuführen, bedeutet das Aus für die Stromerzeugung aus Tiefengeothermie und anderen Erneuerbaren Energiequellen in Deutschland. „Die Tiefengeothermie ist der Newcomer unter den Erneuerbaren Energien. Sie hat aufgrund ihrer geologischen, physikalischen und hydraulischen Komplexität derzeit noch einen anderen Entwicklungsstand, als Massentechnologien wie Photovoltaik oder Windkraft. Diese werden bereits seit Jahrzehnten erforscht und flächendeckend im Praxisbetrieb eingesetzt.

Ideale Ergänzung zu volatilen Energie-Quellen
Der Tiefengeothermie muss man ebenfalls diesen Entwicklungspfad zugestehen“, sagt Dr. Erwin Knapek, Vorsitzender des WFGs. Für ihn ist Tiefengeothermie die ideale Ergänzung zu volatilen Energie-Quellen wie Wind und Solar. „Tiefengeothermie als flexible, grundlastfähige Energieform muss im deutschen Energie-Mix eine entscheidende Rolle spielen, da sie rund um die Uhr Versorgungssicherheit garantiert“, erläutert Dr. Knapek.

Die Tiefengeothermie ist seit wenigen Jahren am deutschen Energiemarkt aktiv. Sie weist jedoch bereits bedeutende technische und wirtschaftliche Erfolge auf, wie das WFG als Verband der Tiefengeothermie-Unternehmen in einem aktuellen Schreiben an die Arbeitsgruppe Energie zur Vorbereitung der grossen Koalition deutlich macht:

Tiefengeothermie steigert die Wirtschaftskraft
: Mit Forschungsinvestitionen von insgesamt etwa 116 Millionen Euro hat die Branche in weniger als zehn Jahren bereits 930 Millionen Euro Investitionen getätigt. 1 Euro Forschungsgeld löst rund 9 Euro privatwirtschaftliche Investitionen in den Bereichen Energie, Anlagen-/Maschinenbau und Dienstleistungen aus.

Tiefengeothermie-Strom wird immer günstiger
: Seit dem Beginn der systematisch betriebenen Tiefengeothermie-Forschung im Jahr 2004 hat die Branche den Erzeugungspreis für Strom, die so genannten Stromgestehungskosten, von über 50 Cent pro Kilowattstunde auf momentan etwa 20 bis 25 Cent gesenkt. Weitere Kostensenkungen sind kurzfristig zu erzielen.

Tiefengeothermie ist kosteneffizient und planbar: Im Jahr 2012 erhielt die Branche 5.5 Millionen Euro EEG-Umlage. Das sind 0.04 Prozent der gesamten EEG-Ausschüttungen. Bei Projekt-Vorlaufzeiten von drei bis sieben Jahren erfolgt der Strom-Ausbau somit absolut plan- und kalkulierbar. Eine Kostenexplosion ist somit nicht denkbar.

Tiefengeothermie ist zuverlässig: Mit 8'000 Betriebsstunden im Jahr sind die regulierbaren und grundlastfähigen Anlagen die ideale Ergänzung für volatile Energiequellen wie Wind und Sonne.

Tiefengeothermie ist klimaneutral: Strom, Wärme und Kälte werden CO2-frei erzeugt.

Tiefengeothermie ist unerschöpflich: Da das Potenzial der tiefengeothermischen Energie in Deutschland mit 300’000 Terawatt-Stunden den Jahres-Strombedarf um das 600fache übersteigt, ist es absolut zielführend, Tiefengeothermie als regenerative und nach menschlichem Ermessen unerschöpfliche Energie-Quelle in Deutschland zu nutzen.

Ein Verzicht auf die Nutzung der tiefen Erdwärme in Deutschland bedeutet, auf eine Zukunftstechnologie mit weltweit nutzbarem Potenzial zu verzichten:

Verzicht auf Investitionen: Momentan liegen allein in Oberbayern Projekte im Wert von knapp einer Milliarde Euro auf Eis. Die Investoren aus Deutschland und dem Ausland erwarten ein klares Bekenntnis der Politik zur Energiewende und zum Erneuerbare-Energien-Gesetz, das für die Förderung innovativer Technologien geschaffen wurde.

Verzicht auf Grund- und Regellast-Strom: Bei optimalen Rahmenbedingungen kann die Branche mittelfristig etwa 10 Prozent des deutschen Strombedarfs abdecken.

Verzicht auf Kostenspareffekte beim Stromtrassen-Ausbau: Tiefengeothermie ist eine faire und regionale Energie: Strom, Wärme und Kälte werden dort erzeugt, wo sie gebraucht werden – schwerpunktmässig im Süden Deutschlands, in der Nähe grosser Stromabnehmer.

Verzicht auf Erfolge bei der Erneuerbaren Wärme-Wende: Tiefengeothermische Anlagen versorgen bereits heute zehntausende Bürger und Unternehmen mit Fernwärme, so etwa in München, Neustadt-Glewe, Waren oder Simbach – zum Teil schon seit zwei Jahrzehnten.

Verzicht auf Erfolge beim Klimaschutz: Die CO2-freie Tiefengeothermie unterstützt die Klimaschutzziele Deutschlands. Bis 2020 werden mit Erd- und Umweltwärme 11 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Verzicht auf Arbeitsplätze: In der Erd- und Umweltwärme-Branche werden 2020 etwa 25’000 Beschäftigte arbeiten, meist bei hochinnovativen Mittelständlern. Eine Abwanderung dieser Spezialisten ins Ausland droht.

Verzicht auf Export-Erlöse: Die Aktivitäten deutscher Unternehmen in Asien, Afrika, Süd- und Nordamerika beweisen das weltweite Interesse an deutschem Tiefengeothermie-Know-how.

Text: Deutsches Wirtschaftsforum Geothermie e.V. (WFG)

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