Stromproduktion und Stromverbrauch in der Schweiz in GWh. ©Bild: erdgas.ch / gaz-naturel.ch

Stromproduktion und Stromverbrauch in der Schweiz in GWh. ©Bild: erdgas.ch / gaz-naturel.ch

erdgas.ch: Kommentar zur Stromlücke im Winter

(PM) Die Energieversorgung der Schweiz soll auch in Zukunft auf den vier Pfeilern «Wirtschaftlichkeit», «Versorgungssicherheit», «Technische Sicherheit» sowie «Umweltverträglichkeit» aufbauen. Soweit ist alles klar. Wie aber in 20 oder gar erst in 40 Jahren die energetischen Bedürfnisse der Schweiz aussehen werden, ist trotz unzähligen Studien nicht vorhersehbar.


Die Schweiz kann sich bei der Stromproduktion übers gesamte Jahr gesehen, also bilanztechnisch, zwar als Selbstversorger bezeichnen, trotzdem besteht bereits heute eine Stromlücke im Winter (siehe Grafik 1). Und im Jahr 2035 (siehe Grafik 2) wird die Schweiz, gemäss Prognos-Studie, sogar eine Stromlücke von 25 000 GWh aufweisen, im Winterhalbjahr sind es ca.17 000 GWh. Wenn man diese eindrücklichen Zahlen mit den vier oben genannten Pfeilern abgleicht, kommt eigentlich nur eine Lösung in Frage: der massive Ausbau der dezentralen Stromerzeugung im Winter mit Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen.

Die Vorteile der Wärme-Kraft-Kopplung sollte der weitsichtig denkende Energieexperte und Bauherr eigentlich schon längst kennen. Denn die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme im Winter macht nicht nur heute schon ökologisch Sinn, ohne sie ist die ambitiöse Energiestrategie 2050 des Bundes gar nicht umsetzbar.

Zudem wird auch übersehen, dass Erdgas, das hauptsächlich aus Methangas (CH4) besteht, in Zukunft durch Biogas sowie dem künstlich herstellbaren Methangas (Power to Gas) ersetzt wird. Das bedeutet: Erdgas wird ein erneuerbarer Energieträger, der sich dank der unbegrenzten Lagerfähigkeit im Winterhalbjahr ideal für die dezentrale Stromerzeugung mit Blockheizkraftwerken einsetzen lässt – dann, wenn die Nachfrage nach Wärme und Strom am grössten ist. Die Erdgas-Infrastruktur und das erneuerbare Methangas spielen daher bei der Energiewende eine Schlüsselrolle.

Kommentar: Hubert Palla, Redaktor Gasette, erdgas.ch

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2 Kommentare

Markus Alder

Es ist auch unsinnig, die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen zu subventionieren.
Russland baut neue Kernkraftwerke, um Gaskraftwerke stilllegen zu können und das eingesparte Gas zu exportieren. Wenn bei uns dieses Gas für die Stromerzeugung abgefackelt wird, ist der ökologische Vorteil dahin.
Viel sinnvoller wäre die Schonung der fossilen Ressourcen und die Nutzung der fossilen Brennstoffe in Chemie und Verkehr, wo sie vorläufig nicht zu ersetzen sind.

Jürgen Baumann

Diese Situation habe ich bereits berücksichtigt und mir eine Kraft-Wärme Kopplung eingebaut - VitoTwin 300W. Kommentar meines Energieversorgers: die werke wallisellen "natürlich erhalte ich für die Einspeisung keine Vergütung".
Die Diskussion ist noch nicht zu Ende ...

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