Vorbildlich in die Fassade integrierte 53 kW-PV-Module erzeugen in Romanshorn 25‘650 kWh/a und decken ≈29% des Gesamtenergiebedarfs. ©Bild: Solaragentur

Werner Setz (links) mit Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf an der Solarpreisverleihung 2012. ©Bild: Solaragentur

Als Bereichsleiter zeigte Urs Wolfer vom Bundesamt für Energie in unzähligen Referaten, was mit der Solarenergienutzung möglich ist. ©Bild: Solaragentur

Die südseitige Photovoltaikanlage erzeugt jährlich 5‘430 kWh und deckt knapp den Gesamtenergiebedarf der Familie Weibel; eine Dach Begrünung reduziert das Stromerzeugungspotential. ©Bild: Solaragentur

Drei der Photovoltaikanlagen der Einwohnergemeinde Altbüron im Kanton Luzern, die dort ca. 10.8 m2 ausmachen (der Schweizer Durchschnitt liegt bei 38 cm2). ©Bild: Solaragentur

Die aus dem Restholz erzeugten 8.5 GWh/a Wärmeenergie versorgen den Betrieb und speisen das Fernwärmenetz von Luthern. Die CO2-Reduktion betragt 2‘250 t/a. ©Bild: Solaragentur

Die 33.6 kW Photovoltaikanlage und die Flachkollektoren an der Fassade des Mehrfamilienhauses in Abtwil liefern durchschnittlich rund 35‘700 kWh/a. ©Bild: Solaragentur

Die 34.6 kWp-PV-Anlage und die 8.6 m2 Vakuumröhrenkollektoren auf dem Mehrfamilienhaus in Thun erzeugen jährlich 38‘450 kWh oder 187% des Gesamtenergiebedarfs von 20‘550 kWh/a. ©Bild: Solaragentur

Die drei PV-Anlagen über den Reinigungsbecken der Abwasserreinigungsanlage Ergolz 1 mit insgesamt 305 kWp erzeugen jahrlich rund 300‘000 kWh und decken 11% des Gesamtenergiebedarfs von 2‘741‘000 kWh/a. ©Bild: Solaragentur

In die Hoffassade des MFH an der Mühlebachstrasse in Zürich sind 95 m2 Flachkollektoren ästhetisch vorbildlich vertikal in die Sud- und Westfassade integriert. Zusammen mit der PV-Anlage auf dem Dach erzeugen sie 39‘763 kWh pro Jahr. ©Bild: Solaragentur

Die Stadt Neuenburg unterstützt private PV-Anlagen, welche keine KEV erhalten, mit 1‘500 CHF pro installierter kW-Leistung. ©Bild: Solaragentur

Dank Wärmedämmung, effizienter Haushaltsgeräte, einer Wärmepumpe und leistungsstarker „Sunpower“-PV-Module entsteht trotz des Betriebs des Elektroautos in Cormerod ein solarer Energieüberschuss von jährlich 5‘532 kWh. ©Bild: Solaragentur

17 hochreflektive Aluminiumspiegel mit einer Reflektorfläche von je 36.9 m2 konzentrieren das direkte Sonnenlicht mit einem Faktor 42 auf die selektiv beschichteten Absorberrohre. ©Bild: Solaragentur

Durch die energetische Sanierung konnte der Gesamtenergiebedarf des Gebäudes in Aargau von 218‘333 kWh/a um 78% auf 46‘604 kWh/a gesenkt werden. ©Bild: Solaragentur

Die 2.9 MW-Photovoltaikanlage liefert jährlich 2.5 Mio. kWh und deckt ungefähr 7% des Strombedarfs aller 15‘150 Einwohner/innen der Stadt Wohlen. ©Bild: Solaragentur

Die PV-Module wurden clever in die drei um 15° Grad geneigten Dachreiter der Turnhalle in Visp integriert. ©Bild: Solaragentur

Heute in Genf: Solarpreisverleihung 2013

(ee-news.ch/Solaragentur)Heute wird in Genf der Solarpreis vergeben: Von118 eingereichten Bewerbungenwerden 16mit dem Schweizer Solarpreis und demPlusEnergieBauten(PEB)und demNorman Foster Solar Award ausgezeichnet.Spannende Gebäude mit Solaranlagen, die Vorbildfunktion haben und zum Nachahmen einladen.


Kategorie A: Persönlichkeiten und Institutionen

Werner Setz, Setz Architektur
Der innovative Architekt Werner Setz aus Rupperswil/AG setzt sich seit dem Jahr 2000 mit seinem Planungsteam für eine energieeffiziente Solararchitektur ein. Von seinem vorbildlichen Einsatz zeugen zahlreiche Pionier-Gebaude - darunter 8 PlusEnergieBauten (PEB) und 22 Minergie-P-Gebaude, mit denen er 6 Solarpreisauszeichnungen gewann. Mit seinen PEB und seiner Offentlichkeitsarbeit hat Werner Setz im letzten Jahrzehnt für eine energieeffiziente Bauweise im Kanton Aargau gesorgt und landesweit Erhebliches für die Solarenergie geleistet. Nach einer Solarpreisauszeichnung stiegen die positiven Medienberichte über die innovativen „Setz-Solarbauten“ jeweils um das 20- bis 100-fache. Sein Einsatz ist konsequent und wegweisend fur die Solararchitektur in der Schweiz und uber die Landesgrenzen hinaus.


Urs Wolfer, Bundesamt fur Energie
Neben seinem privaten Engagement hat sich Urs Wolfer im Bundesamt fur Energie (BFE) während mehr als 20 Jahren für verschiedene Belange der Solarenergie eingesetzt. Zuerst im Rahmen des nationalen Programms Energie 2000 im Bereich der Solarmobile, bald aber mit Schwerpunkt Solarthermie und später auch Photovoltaik. Als Bereichsleiter Solarenergie stellte Urs Wolfer fur Forschung und Entwicklung, Pilot- und Demonstrationsprojekte sowie in der Umsetzung wichtige Weichen, immer mit dem Gesamtblick auf eine umfassende Energiestrategie. Auch später bei der Umsetzung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) war es Urs Wolfer immer ein grosses Anliegen, die Nutzung der Solarenergie durch einfache administrative Ablaufe zu ermöglichen und die Kontinuität der Förderprogramme nachhaltig zu gewährleisten.

Ville
de Neuchâtel
Seit Jahren unterstützt die Stadt Neuchâtel die Energieeffizienz und die erneuerbaren Energien auf verschiedenen Gebieten. Zahlreiche Gebäude hat die Stadt mit Solaranlagen ausgestattet. Sie fördert Solarstrom und solarbetriebene Elektrofahrzeuge. Die Stadt zeigt auf, dass ein Elektrofahrzeug mit einer installierten PV-Anlage von 7.5 kW etwa 50‘000 km pro Jahr fahren kann. Deshalb erhielt Neuchâtel bereits 1999 den Schweizer Solarpreis. Den entscheidenden Schritt unternahm die Stadt mit dem Erlass des „Rapport du Conseil communal pour les installations solaires photovoltaïques privées sur le territoire communal“ vom 6. Februar 2012. Damit fördert die Stadt - mit einer kommunalen KEV - auch private PV-Anlagen. Sie beschloss, einen Kredit von 500‘000 CHF zur Verfügung zu stellen. Später verdoppelte sie den Betrag auf 1 Mio CHF. Die Stadt unterstützt private PV-Anlagen, welche keine KEV erhalten, mit 1‘500 CHF pro installierter kW-Leistung. Gefördert werden Anlagen ab 1 kW bis 20 kW. Ausserdem gelang es der Stadt, den Gesamtenergieverbrauch der Grossverbraucher von 6.93 GWh im Jahr 2000 auf 5.93 GWh im 2010 zu senken. Den Citoyens zeigt die Stadt, dass sie gewillt ist, die Eigenenergieversorgung der Gebäude zu fördern. Damit beginnt die Stadt Neuenburg, das grösste Energiepotential der Schweiz zu nutzen und die gigantischen Energieverluste von durchschnittlich 80% im Gebäudebereich zu senken.

Die Solargemeinde
Altburon
Die Gemeinde Altbüron fordert intensiv Photovoltaik-Anlagen (PV), den Wärmeverbund und den Einsatz von erneuerbaren Energien. Seit Mai 2013 sind alle gemeindeeigenen Gebäude mit einer PV-Anlage ausgestattet. Die installierte Leistung aller PV-Anlagen gehört mit 1‘540 kW oder 1‘620 W pro Einwohner/in (der CH-Durchschnitt liegt bei 50 W/Person) zu den höchsten in der Schweiz und Europa. Pro Einwohner/in ergeben sich in Altbüron 10.8 m2 im Vergleich zu 38 cm2 im Schweizer Durchschnitt. 32% des gesamten Strombedarfs der Gemeinde Altbüron wird mittels Solarstrom gedeckt. Ein Solarstrom-Rekord, der in der Schweiz seinesgleichen sucht. Die PV-Euphorie in Altbüron ist ansteckend. Sie ist wegweisend für die Energiewende auf kommunaler Ebene und spornt weitere Gemeinden im Kanton Luzern und darüber hinaus an.

Kategorie B Gebäude

106%-PlusEnergie-Ersatzneubau, Abtwil
Das Sechsfamilienhaus in Abtwil ist das erste Minergie-P-ECO Mehrfamilienhaus (MFH) der Ostschweiz. Mit 33.6 kW ganz flächig integrierten monokristallinen Photovoltaikzellen nutzt es die gesamte Sud- und Sudostseite des Daches. Zusammen mit diesen 30‘290 kWh/a Solarstrom und den 32.4 m2 Flachkollektoren, die 6‘750 kWh/a Wärmeenergie erzeugen, generiert das Sechsfamilienhaus 37‘000 kWh pro Jahr. Damit deckt das Gebäude in einem Durchschnittsjahr rund 106% des Gesamtenergiebedarfs von 33‘640 kWh/a und wird zum PlusEnergie-Mehrfamilienhaus.

Solare Dreifachturnhalle BS, Visp

Das Projekt umfasst den Bau einer Turnhalle, deren Wärmedämmung den Mindeststandard übertrifft. Die 145 kW-Photovoltaikanlage erzeugt zusammen mit einer thermischen Solaranlage 153‘400 kWh/a und deckt damit 45% des Gesamtenergiebedarfs von 338‘800 kWh/a. Die PV-Module wurden von der Firma Tritec clever in die drei um 15° Grad geneigten Dachreiter integriert und fügen sich harmonisch in die Gebäudehülle ein. Der Standort ist von Bergen umgeben und der sudwestliche Dachflügel wird ab dem späteren Nachmittag (16 Uhr) von Baumen beschattet. Dennoch liefert die Anlage fast die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs.

Solare Wohn- und Geschäftsbauten, Zürich
Die beiden Minergie-P-Wohn- und Geschäftsbauten in Zürich weisen eine Energiebezugsflache von 4‘420 m2 auf und umfassen in beiden Gebäuden 15 Wohnungen und 6 Büros. Die 95 m2 thermischen Solarkollektoren sind in die eine Sudwestfassade integriert und weitere 20 m2 auf den Flachdächern zusammen mit 41 kWp PV-Modulen. Die monokristallinen PV-Anlagen erzeugen 32‘630 kWh/a. Zusammen mit den 31‘210 kWh/a thermischer Solarenergie generieren die Anlagen einen Solarenergieertrag von jährlich 63‘840 kWh. Bei einem Energiebedarf von 205‘500 kWh/a ergibt sich eine Eigenenergieversorgung von 31%. Die Luft der Lüftungsanlage wird durch drei Erdsonden vorgewärmt oder vor gekühlt. Eine Pellets-Feuerung, die zwischen 17 kW und 60 kW modulierbar ist, sorgt für die Wärmeerzeugung.

MFH-Sanierung Wogeno, Aargau
Das gut 900 m2 grosse, energetisch sanierte Mehrfamilienhaus (MFH) aus den 1950er Jahren umfasst acht Wohnungen. Die Erneuerung zeichnet sich durch einen sorgfältigen Umgang mit dem durchgehend bewohnten Gebäudebestand aus. Die Gebäudehülle wurde gedämmt und mit einer vorbildlich dachintegrierten Photovoltaikanlage ausgestattet, die auch noch eine Erdsonden-Wärmepumpe versorgt. Durch diese Massnahmen konnte der Energiebedarf von jährlich 218‘333 kWh um beinahe 80% auf 46‘600 kWh/a gesenkt werden. Die 283 m2 grosse, dach-, seiten- und firstbündig integrierte 42.2 kW PV-Anlage erzeugt mit monokristallinen Solarzellen 36‘500 kWh/a. Damit deckt sie 78% des Gesamtenergiebedarfs.

EFH-Sanierung Weibel, 8810 Horgen

Mit der energetischen Sanierung konnte die Familie Weibel den Energiebedarf des 1950 errichteten Einfamilienhauses von jährlich 36‘230 kWh um 86% auf 5‘040 kWh senken. Thomas und Ursula Weibel isolierten das Haus und installierten gleichzeitig eine 6.15 kWp-PV-Anlage. Sie erzeugt jährlich 5‘430 kWh und deckt den Gesamtenergiebedarf von 5‘040 kWh/a zu knapp 108%. Mit diesem Solarstrom wird auch die Wärmepumpe emissionsfrei betrieben. Die 37.5 m2 monokristallinen, nicht ganz flächig integrierten Photovoltaikmodule erbringen 145 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Die Renovierung führt zu einer Reduktion von rund 19.6 Tonnen CO2 pro Jahr.

Kategorie C Anlagen für erneuerbare Energie

Fromagerie a solaire, Saignelegier
Im Jahr 1995 wurde die Firma Fromagerie de Saignelégier SA (Unternehmen von Emmi) gegründet, welche den berühmten Käse „Tête de Moine AOP“ produziert. Täglich werden 30‘000 kg Milch zu 3‘000 Laiben à ca. 0.8 kg verarbeitet. Bisher verbrannte das Unternehmen rund 200‘000 Liter Heizöl pro Jahr. Um diesen immensen Heizölbedarf zu reduzieren, setzte man auf erneuerbare Energiequellen: auf Parabolrinnenkollektoren. 17 hochreflektive Aluminiumspiegel mit einer Reflektorfläche von je 36.9 m2 konzentrieren das direkte Sonnenlicht mit einem Faktor 42 auf die selektiv beschichteten Absorberrohre. Die Kollektoren werden einachsig präzis der Sonne nachgeführt. Mit einer Eintrittstemperatur von ≈85-100°C durchströmt die Wärmeträgerflüssigkeit die Absorberrohre und wird darin auf 110-125°C aufgeheizt. Die Wärme wird via Wärmetauscher in einen bestehenden Speicher von 15 m3 und danach in das Heisswassernetz des Betriebs eingespiesen. Im Hochsommer decken die Parabolrinnenkollektoren bis über 50% der benötigten Wärmeenergie. Die solarthermische Anlage führt zu einer Einsparung von jährlich 30‘000 l Heizöl, was einer CO2-Emissionsreduktion von 90 t entspricht.

2.9 MW-ADEV-Solaranlage, Wohlen/AG

Das Dach der Industriehalle Ferrowohlen AG war undicht und sanierungsbedürftig. Im Zuge der Sanierung installierte die ADEV Solarstrom AG in gut drei Monaten eine 2.5 Hektar grosse 2.9 MW-Photovoltaikanlage auf das Hallendach. Mit der Dachsanierung wurde die Industriehalle auch zur Stromproduzentin und zur grössten gebäudeintegrierten PV-Anlage der Schweiz. Mit den jährlich erzeugten 2.5 Mio. kWh leistet sie ungefähr 7% des Strombedarfs aller 15‘150 Einwohner/ innen der Stadt Wohlen. Die sorgfältige Dachintegration dieser ADEV-Solaranlage ist beispielhaft und wegweisend für alle Flachdächer.

Abwasserreinigungsanlage Ergolz, Sissach

Die Betreiber der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Ergolz 1, an die 19 basellandschaftliche Gemeinden angeschlossen sind, investierten in eine ideale Kombination von Photovoltaik und Biomasse-Blockheizkraftwerk (BHKW). Die Photovoltaikanlage wurde Ende 2012 in Betrieb genommen und produziert mit 305 kWp jährlich 300‘000 kWh. Addiert man den Biogasertrag von 2‘326‘000 kWh/a, erzeugt diese ARA 96% des Gesamtenergiebedarfs der Klaranlage von 2‘741‘000 kWh/a. Dank dem 500 m3-Gasspeicher produziert diese Anlage Spitzenenergie für die sonnenarmen Stunden des Tages. Die ARA Ergolz 1 zeigt damit vorbildlich, wie eine lokale Speicherung für eine bedarfsgerechte Stromproduktion realisierbar ist. Jede Schweizer ARA mit BHKW ist aufgerufen, diesem wegweisenden Beispiel zu folgen.

Norman Foster Solar Award (NFSA) 2013

107%-PEB-Sanierung Viriden, 8590 Romanshorn
Das Buro Viriden+Partner setzt das im neuen Raumplanungsgesetz (RPG) geforderte “verdichtete Bauen“ auch im Stadtzentrum von Romanshorn beispielhaft um. Das 1962 erbaute Mehrfamilienhaus (MFH) mit 3 Laden erweiterte Viriden von 6 auf 22 vorbildlich sanierte Wohnungen zu sozialvertraglichen Mietzinsen. Der bisherige Energiekonsum sank dank Minergie-P-Gebäudehülle von 296‘120 kWh/a um mehr als 70% auf 84‘100 kWh/a. Die 53 kWp grosse, monokristalline PV-Anlage ist optimal in die Fassaden und Balkone des MFH integriert. Eine weitere PV-Anlage mit 26.3 kWp ist auf dem Dach neben den 69 m2 Sonnenkollektoren montiert. Zusammen generieren die Solaranlagen gut 89‘700 kWh/a. In einem Durchschnittsjahr weist dieser Vorzeige-PlusEnergieBau (PEB) mit 56% mehr Wohnraum eine Eigenenergieversorgung (EEV) von 107%.

187%-PEB-MFH-Sanierung Rudolf, 3600 Thun
Das 1947 erstellte Mehrfamilienhaus (MFH) in Thun wurde beispielhaft zum PlusEnergieBau (PEB) saniert. Der bisherige Energiebedarf von 78‘200 kWh/a wurde dank guter Wärmedämmung auf 20‘550 kWh/a gesenkt. Die 224 m2 vorbildlich ganzflächig dachintegrierten, monokristallinen Zellen erzeugen mit 34.6 kWp 33‘860 kWh/a oder 165% des Eigenenergiebedarfs. Zusätzlich produzieren die im Balkongeländer schon integrierten 8.6 m2 Vakuumröhrenkollektoren knapp 80% des Warmwasserbedarfs. Insgesamt erbringen die Solarsysteme 87% mehr Energie, als das um 38% vergrösserte Haus benötigt. Für den Notfall verfugt jede Wohnung über eine kleine Holzstuckheizung von 6 kW, die bisher kaum zum Einsatz kam. Architektonisch und ästhetisch fügt sich das PEB-MFH bestens ins Quartier ein und wertet es auf. Genug, um drei Elektroautos emissionsfrei zu betreiben.

PlusEnergieBau Solarpreis 1013

454%-PEB Sagewerke Christen AG, Luthern
Die Sagewerke Christen AG realisierte landesweit das erste energieautarke Sägewerk. Dabei setzte der Eigentümer Bruno Christen auf ein neuartiges Montagesystem für eine optimal ganzflächig integrierte PV-Anlage mit Wasserführung ohne Unterdach. Die insgesamt 6‘000 m2 grossen, vorbildlich integrierten PV-Anlagen auf allen Dächern des Sagewerks in Luthern produzieren mit 910 kWp im „nassen Jahr“ 2013 621‘000 kWh/a. In einem Durchschnittsjahr erzeugen sie etwa 15-20% mehr. Dazu erzeugt das Werk in Luthern noch rund 8.5 GWh/a Wärmeenergie, welche die Gemeinde versorgt. Wird nur der Energiebedarf des Betriebes in Luthern berücksichtigt, resultiert daraus ein PlusEnergieBau mit einem Brutto-Eigenversorgungsgrad von 454%.

BEP-273% Villa Walser, Cormerod
Ursprünglich wollte Daniel Walser eine ganzflächige integrierte Photovoltaikanlage installieren. Leider bewilligten die Behörden nur die heutige Fläche von 45.7 m2. Weil Walser leistungsstärkere monokristalline Solarzellen installierte, benötigte er weniger Dachfläche für dieselbe Leistung. Diese Einschränkung wirkte sich erheblich auf die Ästhetik aus. Dennoch zeigt das EFH Walser, wie man durch optimierte Bauweise eine positive Jahresenergiebilanz und damit einen PlusEnergieBau ohne Komforteinbusse realisieren kann. Dank Wärmedämmung, effizienter Haushaltsgeräte, einer Wärmepumpe und leistungsstarker „Sunpower“-PV-Module entsteht trotz des Betriebs des Elektroautos ein solarer Energieüberschuss von jährlich 5‘532 kWh. Erstaunlich ist, dass Swissgrid im Bewilligungsverfahren der Familie Walser untersagte, die angemeldete Leistung von 7 kW um mehr als 2 kW zu erhöhen. Dadurch wird das Ortsbild negativ beeinflusst. Indessen entsprach dieser Entscheid dem damals geltenden Bundesrecht. Neuerdings besteht die Möglichkeit, die PV-Anlage bedarfsgerecht zu erweitern. Die Familie Walser beweist, dass es mit einem PlusEnergieBau ein Kinderspiel ist, nebst 100% Eigenenergieversorgung auch noch den Elektro-Citroën energetisch zu versorgen. Zusätzlich zur energetischen Vollversorgung des Wohnhauses und des Individualverkehrs kann die Familie Walser noch gut 5‘500 kWh/a ins öffentliche Netz einspeisen.

Text und Bilder: Solaragentur, Aufbereitung: ee-news.ch

0 Kommentare

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert