Dr. Stefan Nowak ist Managing Director der NET Nowak Energy & Technology Ltd. (St. Ursen FR) und auch Programmleiter Photovoltaik im Bundesamt für Energie BFE. ©Bild: T. Rütti

Stefan Nowak: «Noch bedürfnisorientierter arbeiten, informieren, kommunizieren»

(©TR) Bei Stefan Nowak laufen die Fäden zusammen. Er ist Managing Director der NET Nowak Energy & Technology Ltd. (St. Ursen FR), unter anderen aber auch Programmleiter Photovoltaik beim Bundesamt für Energie. ee-news.ch hat ihm bei Abschluss der REPIC-Fachtagung «Erfolgsfaktoren für wirkungsvolle Projekte» ein paar Fragen zum Anlass sowie zur Situation in den Aktivitätsfeldern von REPIC gestellt.

 

ee-news.ch: Herr Nowak, gab es für Sie an der REPIC-Fachtagung auch Schlüsselerkenntnisse?
Stefan Nowak: «Erneuerbare Energie und Energieeffizienz in Entwicklungsländern – eine gute Sache» reicht nicht, um dem Anspruch nach nachhaltiger Wirkung gerecht zu werden. Die Erkenntnis setzt sich durch, dass dazu wirtschaftlich tragfähige Lösungen notwendig sind. Die heute präsentierten Beispiele zeigen, dass in diese Richtung ein Wandel stattfindet.

In welcher Hinsicht hat die Tagung Ihre persönlichen Erwartungen erfüllt?
Wir arbeiten kundenorientiert und versuchen, deren Bedürfnisse abzudecken. Mit gut 110 Teilnehmern haben wir unser Ziel erreicht und die interessierten Akteure mobilisieren können. Die bisher bei uns eingetroffenen Rückmeldungen über die Fachtagung sind durchwegs positiv – insofern dürfen wir mit dem Ergebnis der Tagung – glaube ich – zufrieden sein. Die Aufgabe aber, saubere Energiedienstleistungen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verbreiten, bleibt eine Herausforderung, der wir treu bleiben.

 

Wo muss künftig noch gepusht werden?
Stillstand = Rückschritt, das gilt auch hier. Wir dürfen uns nicht ausruhen und müssen weiter mobilisieren. Dabei müssen wir noch mehr kräftige Akteure ins Boot holen und Synergien suchen. Technologieorientierte Lösungen sind von gestern. Wir müssen noch stärker bedürfnisorientiert arbeiten, informieren, kommunizieren.

Wo drückt der Schuh am meisten?
Nicht immer finden wir die Einsicht, dass unternehmerisches Denken gefragt ist, besonders wenn es um die Verbreitung von neuen Ansätzen geht. Hier müssen wir in Zukunft noch mehr tun. Matchentscheidend sind aber die Rahmenbedingungen, in welchen diese Entwicklungen stattfinden sollen – da bleibt noch viel zu tun.

Was läuft besser als man dies erwarten würde?
Die Einbindung lokaler Partner wird immer selbstverständlicher – die «Zusammenarbeit» erhält damit eine ganz andere Dimension. Ein kultureller Rahmen, Spass, Lebensnähe usw. werden dabei immer wichtiger. Das ist doch eine sehr positive Entwicklung!

Wie sind allgemein Resonanz, Feedback und Wahrnehmung in der Bevölkerung?
Resonanz, Feedback und Wahrnehmung bewegen sich irgendwo zwischen «Na ja…» und mangelhaft – hier bleibt wirklich noch sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Dazu braucht es aber auch konkrete Erfolge, welche zu spannenden Story’s werden. Hier wollen wir weiter aktiv sein.

Dr. Stefan Nowaks Unternehmen NET Nowak Energy & Technology Ltd. zeichnet insbesondere verantwortlich für die Programmleitung Photovoltaik Bundesamt für Energie BFE (www.photovoltaic.ch), das Executive Secretariat IEA PVPS (www.iea-pvps.org) und das Sekretariat der REPIC Plattform (www.repic.ch). REPIC heisst: Renewable Energy & Energy Efficiency Promotion in International Cooperation. Oder zu Deutsch: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der Entwicklungszusammenarbeit. Stefan Nowak ist Chairman of the 27th European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition sowie Vorstandsmitglied von energie-cluster.ch. Zudem ist er Chairman IEA PVPS sowie Vice-Chairman der europäischen Photovoltaik Plattform.

Bericht über die  REPIC-Fachtagung >>  

Interview: Toni Rütti, Redaktor ee-news.ch

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