Die Kantone leisten mit ihren kantonalen Energiegesetzen und Förderprogrammen einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz. Bild: BFE

BFE: Kantone leisten grossen Beitrag an die Ziele der Energie- und Klimapolitik

(BFE) Die Kantone leisten mit ihren kantonalen Energiegesetzen und Förderprogrammen einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz und damit zur Erreichung der Energie- und CO2-Ziele des Bundes. Dies zeigen zwei Studien zu den Wirkungen der kantonalen Energiegesetze und Förderprogramme im Jahr 2012.


Dank den direkten, unmittelbaren Wirkungen der kantonalen Energievorschriften fällt der jährliche Bedarf, der an die im Jahr 2012 neu- und umgebauten Gebäude gelieferten Endenergie (Heizöl, Erdgas, Strom, Holz und Fernwärme) um schätzungsweise 560 Mio. kWh pro Jahr tiefer aus. Diese Energiewirkung brachte eine erhebliche Reduktion der jährlichen CO2- und Luftschadstoffemissionen mit sich (CO2: 130‘000 t; VOC: 720 t; NOx: 180 t; SOx: 190 t SOx; Partikel: 50 t). Die Energie- und Umweltwirkungen wurden über eine verbesserte Wärmedämmung sowie den häufigeren Einsatz von Systemen zur Nutzung erneuerbaren Energien realisiert, wodurch im Jahr 2012 schätzungsweise 1,5 Mia. Fr. Mehrinvestitionen ausgelöst wurden. Diese dürften insgesamt einen positiven Netto-Beschäftigungseffekt von ca. 4‘500 Personenjahren zur Folge haben, wobei die Bauwirtschaft erwartungsgemäss die grösste Nutzniesserin ist.

Direkt und indirekt
Die kantonalen Energiegesetze hatten somit im Jahr 2012 einen bedeutenden Einfluss auf den Energiebedarf und die Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudebereich. Erstens wirkten sie sich direkt und unmittelbar aus, indem sie gesetzliche Mindestanforderungen an Neubauten und energetische Sanierungen definierten. Zweitens wirkten sie sich indirekt aus, indem sie die Grundlage bildeten für Aktivitäten der Kantone im Jahr 2012, die ebenfalls auf eine Beeinflussung von Bauherrschaften in Richtung energieeffizienterer Bauweisen ausgerichtet waren (z.B. die kantonalen Förderprogramme). Drittens hatten die kantonalen Energiegesetze durch ihre rund 40 Jahre alte Entwicklungsgeschichte einen entscheidenden Einfluss darauf, dass im Jahr 2012 auch diverse nicht in direktem Zusammenhang mit den Kantonen stehende Umfeldfaktoren auf Entscheidungsträger im Baubereich wirkten (z.B. die heutige Marktposition der Wärmepumpe).



Hohe Wirkung der kantonalen Förderprogramme
Im 2012 führten alle 26 Kantone Programme für die Förderung der Energieeffizienz in Gebäuden, erneuerbaren Energien, der Abwärmenutzung und der Gebäudetechnik durch. Die Studie „Wirkungsanalyse kantonaler Förderprogramme" bescheinigt den kantonalen Förderprogrammen wie in den Vorjahren eine hohe Wirkung und einen guten Leistungsausweis:

  • Im Berichtsjahr 2012 zahlten die Kantone im Rahmen ihrer Förderprogramme 129 Mio. CHF (inklusive Globalbeiträgen des Bundes) aus. Die Auszahlungen gingen gegenüber dem Vorjahr 2011 (131 Mio. CHF) ganz leicht zurück (-1%).
  • Es wurde eine energetische Wirkung von 9'300 Millionen Kilowattstunden (kWh) bezogen auf die ganze Lebensdauer der Massnahmen erzielt (2011: rund 11'000 Millionen kWh).
  • Die Reduktion des CO2-Ausstosses betrug 1,68 Millionen Tonnen CO2 bezogen auf die ganze Lebensdauer der Massnahmen (2011: 2,14 Millionen Tonnen CO2).
  • Die Energie- und CO2-Wirkung pro ausbezahltem Förderfranken für direkte Massnahmen nahmen gegenüber dem Vorjahr etwas ab (2012: 79 kWh/CHF, 14,2 kg CO2/CHF; 2011: 92 kWh/CHF, 17,9 kg CO2/CHF.
  • Es wurden 517 Millionen Franken an energetischen Investitionen ausgelöst (2011: 490 Millionen Franken).
  • Die Beschäftigungswirkung betrug 2'680 Personenjahre (2011: 2'570 Personenjahre).


Wesentliche Anteile der direkten Fördermittel flossen in die Förderung von MINERGIE-Bauten, Sonnenkollektoren, automatischen Holzfeuerungen, Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen sowie in die Gesamtsanierung von Bauten.

Das Bundesamt für Energie und die Konferenz kantonaler Energiedirektoren veröffentlichte gestern die folgenden drei Berichte:

Wirkung kantonaler Energiegesetze: Analyse der Auswirkungen gemäss Art. 20 EnG, Aktualisierung für das Jahr 2012 >>
Globalbeiträge an die Kantone nach Art. 15 EnG: Wirkungsanalyse kantonaler Förderprogramme - Ergebnisse der Erhebung 2012 >>
Stand der Energiepolitik in den Kantonen 2013 >>

Fragen im Zusammenhang mit der Förderung der Energie- und Abwärmenutzung sowie Gesuche um Finanzhilfe sind direkt an die Energiefachstelle des betreffenden Kantons zu richten. Weitere Informationen dazu unter: www.dasgebaeudeprogramm.ch, www.endk.ch oder www.energieschweiz.ch/foerderung.

Text: Bundesamt für Energie BFE

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1 Kommentare

W. Höhener

Viele Kantone haben zu viel Geld und müssen daher einen Teil unsinnig verschleudern. Renovationsarbeiten würden so oder so, früher oder später ausgeführt. Die Fördergelder bedeuten nur einen Zeitraffer um nachher eine Lücke entstehen zu lassen.
Die Energiewende ist die grüsste Dummheit des Jahrhunderts. Bisher hat alles gut funktioniert. Wie es weiter geht ist mehr als fraglich.

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