Die Sonntagszeitung deckte Mitte Juli auf, im Bielersee wurde Radioaktives Cäsium aus dem AKW Mühleberg gefunden. Das Eidgenössische Nuklear Sicherheit Institut ENSI beschwichtigte, die Abgabe von Radioaktivität an Gewässer sei normal. Die Reaktionen zeigen, die Bevölkerung war sich nicht bewusst dass sich Radioaktivität aus dem Betrieb der AKW in öffentlichen Gewässern finden lässt. Die Umweltradioaktivität liegt in Gewässern unterhalb des AKW höher als die natürliche Radioaktivität. Es liessen sich gar parallelen zu Vorkommnissen im AKW Mühleberg aufzeigen.
ENSI Aufsichtsberichte belegen: Mühleberg strahlt am meisten
Das AKW Mühleberg welches 3 mal kleiner ist als das AKW Leibstadt gibt ein vielfaches an Radioaktivität an Gewässer ab. Dies zeigen die Jahresberichte des ENSI (Siehe Auszüge aus ENSI Aufsichtsberichten 2012/2005/1998). Mühleberg (1971) ist ein AKW der ersten, Leibstadt (1984) der dritten Generation Siedewasserreaktoren. / „Von den Kraftwerksbetreibern werde stets Versichert dass sie alles für die Sicherheit und Umwelt machen würden. Diese Daten zeichnen jedoch seit Jahren ein anders Bild.“ Wie eine Aktivitstin von AKW Ade sagt, und weiter fordert; „Altreaktoren dürfen nicht mehr Radioaktivität abgeben als solche jüngeren Datums!“
Auch beim Vergleich der Reaktoren Mühleberg (1 Reaktor) und Beznau (2 Reaktoren) erkennt man das Mühleberg mehr als doppelt so viel Radioaktivität abgibt. Dies liegt an der Reaktortechnik, der Siedewasserreaktor Mühleberg ist als Einkreisanlage vom Aarewasser nur durch einen Wärmetauscher getrennt, wobei der Druckwasserreaktor Beznau als Zweikreisanlage durch einen weiteren Wärmetauscher im Reaktorgebäude von der Aare getrennt ist.
Weshalb dürfen Alt-Reaktoren unsere Gewässer mehr belasten?
Auch das AKW Beznau sticht im Vergleich zum AKW Gösgen heraus. Beide sind Druckwasserreaktoren, Beznau hat ca. 2/3 der Leistung des AKW Gösgen und gibt trotzdem ein vielfaches an Radioaktivität ab. Offensichtlich geben die Alt Reaktoren überproportional Radioaktivität an die schweizer Gewässer ab. Auch wenn das ENSI darauf verweist das die Einleitung stets unter der Abgabelimite liege, erkennt man dass im AKW Mühleberg nicht nach dem Kodex „Abgaben so tief als Möglich halten“ gehandelt wird. Oder eben dass alt Reaktoren nicht auf dem Stand der Technik sind.
Aufsichtsbericht ENSI 2012, Seite 112 Statistik der Abgabe von Radioaktivität >>
Weitere Informationen zum Funktionsprinzip Siedewasserreaktor >>/ Druckwaserreaktor >>
Text: AKW Ade
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