Die Meyer Burger Technology AG erzielte in einem angespannten Marktumfeld in der Solarindustrie im ersten Halbjahr 2013 einen Umsatz in Höhe von CHF 90.4 Mio. Bild: Meyer Burger

Meyer Burger: Angespanntes Marktumfeld im 1. Halbjahr 2013

(PM) Die Meyer Burger Technology AGerzielte in einem angespannten Marktumfeld in der Solarindustrie im ersten Halbjahr 2013 einen Umsatz in Höhe von CHF 90.4 Mio. Die im Jahr 2012 ausgelösten Optimierungs- und Konzentrationsprogramme waren wie vorgesehen per Jahresmitte 2013 umgesetzt.


Durch diese Kostensenkungsmassnahmen lagen die operativen Kosten im Vergleich zur Vorjahresperiode um CHF 54.7 Mio. tiefer. Der EBITDA belief sich auf CHF -58.6 Mio. und das Konzernergebnis auf CHF -81.9 Mio. Die Bilanzstruktur ist mit einer Eigenkapitalquote von 59.8% sehr solide. Zudem verfügt die Meyer Burger Gruppe über eine gute Liquiditätssituation. Per 30. Juni 2013 beliefen sich die flüssigen Mittel auf CHF 224.5 Mio. und zusammen mit zugesicherten Kreditlinien stehen der Gruppe über CHF 280 Mio. an Liquidität zur Verfügung.

Marktumfeld
Die Marktsituation in der Solarindustrie blieb im ersten Halbjahr 2013 angespannt und erwartungsgemäss war das Ergebnis der Meyer Burger Gruppe in der Berichtsperiode von einer relativ tiefen Nachfrage der Kunden in Bezug auf neues Produktionsequipment geprägt.

Durch den anhaltenden Konsolidierungsprozess innerhalb der Branche wurden erneut ineffektive Produktionskapazitäten bei Solarzell- und Modulherstellern aus dem Markt gedrängt, was zu einer Reduktion noch bestehender Überkapazitäten führt. Bei den Preisen von Solarzellen und -modulen gab es im ersten Halbjahr 2013 Anzeichen dafür, dass der seit über zwei Jahren anhaltende Preiszerfall nachlässt und sich die Preise allmählich zu stabilisieren beginnen. Für die weiterhin im Markt aktiven Hersteller ist dies eine positive Entwicklung und ein wichtiger Faktor für Investitionsentscheide bei Erweiterungs- oder Neuprojekten.

Die globale Nachfrage und das Wachstum an endinstallierter PV Leistung bei privaten und kommerziellen Endkunden sind nach wie vor robust. Meyer Burger geht davon aus, dass das Angebots-/Nachfrageverhältnis an Zellen und Modulen in den kommenden 6-12 Monaten wieder in Einklang gelangen wird. Die diversen langfristig ausgerichteten Regierungsprogramme zur Förderung von erneuerbaren Energien z.B. in Ländern der arabischen Halbinsel, Indien, China, den USA, Südamerika oder auch Südafrika werden zusätzliche Wachstumsimpulse auslösen und zu einer breiteren globalen Marktabstützung führen.

Aus diesen Gründen erwartet die Meyer Burger Gruppe, dass in der zweiten Jahreshälfte 2013 und im 2014 vermehrt neue Investitionen in Wafer-, Zell- und Modulproduktionslinien getätigt werden, und dass das Unternehmen beim Auftragseingang und Umsatz wieder zulegen kann. In den vergangenen sechs Wochen seit 1. Juli 2013 haben die Projektabschlüsse deutlich angezogen und es konnte ein Auftragseingang von über CHF 40 Mio. erzielt werden (im Vergleich zu CHF 82.5 Mio. in den ersten sechs Monaten 2013). Diese Vertragsabschlüsse stellen für Meyer Burger einen wichtigen Wendepunkt im Kundenverhalten dar und bestätigen die bereits anfangs 2012 publizierte Einschätzung, dass sich der Markt ab 2013 allmählich erholen und die Nachfrage nach Produktionsequipment wieder anziehen wird.

Ausblick
Die langfristigen Wachstumstreiber und Perspektiven der Photovoltaik sind intakt und haben sich weiter akzentuiert – Solarenergie wird in Zukunft zu einer immer wichtigeren, alternativen, schnell verfügbaren Energiequelle und Teil des globalen Energie-Mix. Durch die Förderprogramme und Ausbaupläne verschiedener Staaten in der „nach-Subventionsphase“ wird sich der heutige Endverbraucher-Markt (endinstallierte Kapazität) über die kommenden Jahre zu einem globalen Absatzmarkt entwickeln und weiterhin hohe Wachstumsraten aufweisen. Der für die Meyer Burger Gruppe wichtige PV-Equipment Markt dürfte sich aufgrund dieses Wachstums, der Preisstabilisierung bei Zellen und Modulen und speziell durch die nun verfügbaren Technologien, die eine neue Ära einleiten, allmählich ebenfalls wieder erholen.

Kurzfristig betrachtet bleibt das restliche Jahr 2013 herausfordernd. Aus heutiger Sicht kann Meyer Burger das früher anvisierte Umsatzziel von rund CHF 400 Mio. für das Gesamtjahr nicht mehr aufrechterhalten. Diverse Projekteaufträge, die das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte 2013 noch erwartet, werden aufgrund der Umsatzerfassung nach Completed Contract Methode nicht mehr im laufenden Geschäftsjahr, sondern erst in 2014 umsatzrelevant. Mit einem Volumen von über CHF 40 Mio. an Auftragseingang in den ersten sechs Wochen seit 1. Juli 2013 ist Meyer Burger deutlich besser ins zweite Halbjahr gestartet. Aufgrund der laufenden Projektgespräche erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2013 nach wie vor eine Steigerung im Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr (2012: CHF 223.4 Mio.). Meyer Burger erwartet u.a. den Abschluss von Verkäufen für Heterojunction und weitere Aufträge für SmartWire-Verbindungstechnologie, sowie für integrierte Produktionslinien.

Durch die Optimierungs- und Konzentrationsprogramme konnte Meyer Burger die operative Kostenbasis deutlich reduzieren. Die früher kommunizierte Kostenreduktion von rund CHF 50-60 Mio. gegenüber dem Geschäftsjahr 2012 kann bestimmt übertroffen werden. Meyer Burger geht aus heutiger Sicht davon aus, dass sich die operativen Kosten (Personalaufwand, sonstiger Betriebsaufwand) gegenüber dem Vorjahr um mindestens CHF 80 Mio. verringern werden. Diese Einsparungen und Kundenanzahlungen bei neuen Aufträgen werden in der zweiten Jahreshälfte auch den operativen Cashflow verbessern und zu einem im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 tieferen Mittelabfluss führen.

Obwohl 2013 insgesamt ein schwieriges Jahr für die Branche darstellt, so ist Meyer Burger der Überzeugung, dass die Talsohle erreicht wurde und sich die Lage in der zweiten Jahreshälfte und 2014 wieder aufhellen wird. Das Unternehmen ist entsprechend aufgestellt und verfügt als einziger, echter globaler Equipmentanbieter von integrierten Hightech Produktionssystemen über die notwendigen, produktionsgeprüften und industrialisierten Hocheffizienzzelltechnologien, welche für die PV Branche zur Bewältigung des nächsten Technologiewandels notwendig sind. Mit der Verbreiterung des gruppenweiten Technologie-Portfolios kann Meyer Burger heute den Markt auch ausserhalb subventionierter Märkte ausbauen und hat das in der Vergangenheit dominierende Sägen-Geschäft auf mehrere Technologiestandbeine gestellt.

Zum vollständige Halbjahresbericht 2013 >>

Text: Meyer Burger Technology AG

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