Im Schnitt nehmen die Planungen und die Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz über drei Jahre in Anspruch. Fotomontage: Trianel

Trianel und MiRO: starten Planungen für GUD-Kraftwerk Oberrhein

(PM) Das Aachener Stadtwerke-Netzwerk Trianel und Deutschlands grösste Kraftstoffraffinerie MiRO prüfen gemeinsam den Bau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (GUD) der neuesten Generation mit einer Gesamtleistung von 800 bis 1200 Megawatt.


Das „GUD-Kraftwerk Oberrhein“ soll am Standort der MiRO in Karlsruhe entstehen. Es kann, so die Planer, einen wichtigen zusätzlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Südwest-Deutschland nach dem Ausstieg aus der Kernenergie und zur Integration erneuerbarer Energien leisten. Zugleich soll es eine hocheffiziente Energieversorgung der grössten und modernsten Kraftstoffraffinerie Deutschlands sicherstellen.

Ganzjährig hoher
Wärmebedarf
Der oberrheinische Standort ermöglicht durch den ganzjährig hohen Wärmebedarf der Raffinerie eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bei einer gleichzeitig hohen Flexibilität in der Stromerzeugung. Für das neue GUD-Kraftwerk rechnen die Ingenieure mit einer Investitionssumme von rund 900 Millionen Euro.

Bis zu einem möglichen Baubeginn wird es allerdings noch mehrere Jahre dauern: Im Schnitt nehmen die Planungen und die Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz über drei Jahre in Anspruch. Darüber hinaus müssen die energiepolitischen Rahmenbedingungen langfristig stabil sein.

U
mfassend informieren
Zunächst werden Trianel und MiRO in den kommenden Monaten das Gemeinschaftsprojekt in Karlsruhe und in den Nachbargemeinden im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen vorstellen. „Wir wollen so früh wie möglich alle Beteiligten an Bord holen und das geplante Vorhaben ausführlich erörtern“, hebt Dr. Hans-Gerd Löhr, Sprecher der Geschäftsführung der MiRO, hervor. Der offene Dialog mit allen Beteiligten ist ein Hauptaugenmerk der Projektpartner MiRO und Trianel. „Wir werden in regelmässigen Abständen über die aktuellen Entwicklungen umfassend informieren und stehen jederzeit allen Interessierten als Gesprächspartner zur Verfügung“.

Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent

Im Zuge des Atomausstiegs wird Ende 2019 der nur rund 20 Kilometer rheinabwärts befindliche Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg abgeschaltet. Damit entfallen etwa 1400 Megawatt Kraftwerksleistung in Baden-Württemberg. Das hocheffiziente GUD-Kraftwerk mit einer Gesamtleistung von bis zu 1200 Megawatt und einem Wirkungsgrad im KWK-Betrieb von bis zu 90 Prozent könnte hier einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Zudem erfüllt es die Anforderungen der Energiewende. Durch eine besonders flexible Fahrweise kann die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in windschwachen oder sonnenarmen Zeiten ausgeglichen werden.

T
rotz der derzeit kritischer Marktsituation
Dementsprechend sieht Trianel trotz der derzeit kritischen Marktsituation für Gaskraftwerke das Projekt als wertvolle Option: „Das Projekt zeichnet sich durch die Alleinstellungsmerkmale Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit aus und ist somit ein wichtiger Beitrag zur Energiewende. Es macht energieökonomisch wie ökologisch grossen Sinn und hilft der zunehmend notwendigen Integration der erneuerbaren Energien. Auch wenn die aktuellen Rahmenbedingungen keine Investitionsanreize geben, glauben wir fest an diese Option“, so Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH. Becker: „Die neue Bundesregierung wird die Weichen stellen müssen.“

Solange die zukünftige Gestaltung des Strommarkts noch offen sei, werde es keine Investitionsentscheidung geben, Planungen seien aber trotzdem sinnvoll. „Durch die aktuelle politische Unsicherheit ist die Energiewirtschaft gut beraten, in Optionen zu denken. Dadurch stehen wir dann mit einem konkreten Projekt in den Startlöchern, wenn die für die Energiewende notwendigen Rahmenbedingungen fixiert sind“, erläutert Becker.

Text: Trianel GmbH

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