Verschiedenste Studien und langjährige Messungen in mehreren europäischen Ländern haben in den vergangenen 15 Jahren bewiesen, dass Passivhäuser niedrigste Heizenergieverbräuche aufweisen. Bild: IG Passivhaus

IG Passivhaus Vorarlberg: „Hunderte Passivhäuser in Vorarlberg funktionieren“

(PM) Nach dem Energieinstitut Vorarlberg äussert nun auch die IG Passivhaus Vorarlberg Kritik an der Studie von Rhomberg Bau und der FH Vorarlberg. Diese hatte behauptet, Passivhäuser hätten einen gering höheren Heizenergieverbrauch als Niedrigenergiehäuser. „In Vorarlberg gibt es eine grosse Anzahl an  Passivhäusern, die nachweislich die in der Planung berechneten, extrem niedrigen Verbräuche haben“, betont Geschäftsführer Günther Diem.


„Die wissenschaftliche Entgegnung des Energieinstituts Vorarlberg können wir zur Gänze nachvollziehen“, so der Geschäftsführer der IG Passivhaus Vorarlberg. Die Studie von Rhomberg Bau und der FH Vorarlberg weise deutliche Mängel auf. „Es ist allein schon fraglich, bei einer Stichprobe von nur acht Wohnungen allgemeine Aussagen treffen zu wollen“, ergänzt Diem.

Ein Ergebnis der Studie ist zudem, dass der subjektive Wohnkomfort im untersuchten Passivhaus  keineswegs besser ist als im Niedrigenergiehaus. Dem stellt die IG Passivhaus Vorarlberg, die aktuellen Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts „Energie 2020“, erstellt vom Österreichischen Institut für Baubiologie (IBO) im Auftrag der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) , gegenüber. Sie untersuchte im Abstand von einem Jahr sowohl die Innenraumluftqualität als auch die subjektive Zufriedenheit und den Gesundheitsstatus der Bewohner von insgesamt 160 Wohneinheiten.


Bessere Luftqualität in Passivhäusern
Ergebnis des FFG-Forschungsprojekts: Nach drei Monaten im Passivhausobjekt waren 91 Prozent der Bewohner mit dem Wohnkomfort sehr zufrieden, die restlichen neun Prozent zufrieden. Nach einem Jahr gaben 96 Prozent der Passivhausbewohner ihrer Lüftungsanlage und damit der Luftqualität in ihrem Zuhause die Schulnoten eins oder zwei. Zudem hatten sich nach einem Jahr in den Passivhauswohnungen und -gebäuden bestimmte körperliche Beschwerden, wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Halskratzen, deutlicher verbessert als in den Wohneinheiten ohne Komfortlüftung.

Die gemessene Konzentration von Formaldehyd, flüchtigen Kohlenwasserstoffen und Schimmelpilzsporen in der Luft war in den Passivhausobjekten deutlich niedriger als in den konventionellen Häusern. Von vielen dieser Substanzen gehen erhebliche Gefahren für die Gesundheit aus.

Ein Problem in allen Gebäuden ist die niedrige Luftqualität in Schlafzimmern während der Nachtstunden. Im FFG-Forschungsprojekt war die Anzahl der unzufriedenen Bewohner in den Passivhäusern fast um die Hälfte niedriger als in den konventionellen Häusern. „Hier besteht auch in Passivhäusern Potenzial“, räumt Günther Diem ein. „Eine Lösung sind Komfortlüftungen mit einer richtig geregelten Luftzufuhr während der Nacht. Das garantiert eine gute Luftqualität auch während des Schlafes“, so der Geschäftsführer der IG Passivhaus Vorarlberg.

Niedrige Heizenergieverbräuche in Passivhäusern

Das Passivhaus-Konzept führe nachweislich zu extrem niedrigen Heizenergieverbräuchen, stellt Diem zudem fest. Verschiedenste Studien und langjährige Messungen in verschiedensten europäischen Ländern hätten das in den vergangenen 15 Jahren bewiesen. „Natürlich ist der Einfluss der Nutzer auf den Verbrauch unbestreitbar“, nimmt Diem Bezug auf die „Rhomberg-Studie“. „Dies ist aber nicht nur bei energiesparenden Häusern so, sondern auch bei schlecht gedämmten.“ Bei entsprechender Planungs- und Ausführungsqualität seien die berechneten Werte aber im Durchschnitt erreichbar.

IG Passivhaus stellt gute Qualität sicher

Bei der Errichtung hochenergieeffizienter Gebäude sollten deshalb Planung und Ausführung qualitätsgesichert sein, um die Übereinstimmung der geplanten und tatsächlichen Verbräuche sicherzustellen. „Das scheint bei den in der „Rhomberg-Studie“ untersuchten Gebäuden nicht der Fall gewesen zu sein“, so Diem. Um Fehler zu vermeiden, empfiehlt Diem „Häuslbauern“ mit kompetenten und erfahrenen Unternehmen, Handwerkern und Planern zusammenzuarbeiten.

„Unsere Mitglieder haben lange Erfahrung im Bau von hocheffizienten Gebäuden. Es gibt einen regelmässigen Erfahrungsaustausch und interne Weiterbildungen“, betont der Geschäftsführer der IG Passivhaus Vorarlberg. Zahlreiche Planer seien vom renommierten Passivhausinstitut in Darmstadt zertifiziert, ebenso wie viele Produkte der Mitgliedsbetriebe. Diem erklärt: „Bei der IG Passivhaus kann man sicher sein, dass man die richtige Qualität bekommt.“

PA IG Passivhaus FFG_Studie 2013 >>

Text: IG Passivhaus

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