„Power to Gas erleichtert die Integration der erneuerbaren Energien und die Vermeidung von CO2-Emissionen“, sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. Bild: dena

dena: CO2-Reduktion mit Power to Gas vorantreiben

(dena) Die Mitglieder der von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) initiierten Strategieplattform Power to Gas plädieren dafür, jetzt die Weichen für eine grosstechnische und wirtschaftliche Gewinnung von Methan und Wasserstoff aus erneuerbarem Strom zu stellen.


Ziel sollte sein, bis 2022 rund 1‘000 MW Anlagenleistung zu installieren. Dafür fordern die Unternehmen und Verbände ein gezieltes Markteinführungsprogramm sowie die Anrechenbarkeit von erneuerbarem Wasserstoff und Methan auf die Biokraftstoffstoffquote und ab 2015 auf die Treibhausgasminderungsquote. Dies geht aus einem Eckpunktepapier hervor, das am 18. Juni auf der Jahreskonferenz der Strategieplattform in Berlin vorgestellt wurde.

Energie aus Windkraft- und Solaranlagen speichern
„Power to Gas erleichtert die Integration der erneuerbaren Energien und die Vermeidung von CO2-Emissionen“, sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, bei der Eröffnung der Konferenz. „Die Energie aus Windkraft- und Solaranlagen kann mit Hilfe von Power to Gas im Erdgasnetz gespeichert und vielseitig genutzt werden – in Fahrzeugen, Industrieanlagen, Heizungen oder Kraftwerken. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung. Deshalb sollten wir alles dafür tun, diese Systemlösung schnell auszubauen und auf dem Markt zu etablieren. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist das noch nicht möglich.“



Befreiung von Letztverbraucherabgaben
Um die Markteinführung für die Systemlösung Power to Gas voranzutreiben, plädiert die Strategieplattform für die Befreiung von Letztverbraucherabgaben, die Anpassung des Rechtsrahmens und der technischen Regelungen sowie für ein zeitlich und mengenmässig begrenztes Markteinführungsprogramm. Schliesslich sollen Wasserstoff und Methan aus dem Power-to-Gas-Verfahren als vollwertige erneuerbare Kraftstoffe anerkannt werden. Bei der Berechnung der Biokraftstoffquote im Sinne einer vollumfänglichen Umsetzung der derzeit gültigen Fassung der EU-Richtlinie 2009/28/EG müssen Wasserstoff und Methan aus dem Power-to-Gas-Verfahren dann grundsätzlich angerechnet werden.

Durch Realisierung eines Anlagenvolumens von 1‘000 MW könnten die spezifischen Installationskosten von derzeit 3‘600 Euro pro Kilowatt elektrische Leistung (kWel) auf ca. 1‘000 Euro/kWel im Jahr 2022 gesenkt werden. Gleichzeitig könnten damit pro Jahr zwischen 2 und 4 TWh erneuerbarer Strom aufgenommen und 400 bis 800 Millionen Kubikmeter Wasserstoff erzeugt werden. Für eine solche Marktentwicklung sind unter den derzeitigen Rahmenbedingungen Investitionen von ca. 1,7 Milliarden Euro notwendig.

Jahreskonferenz Power to Gas
Die „Jahreskonferenz Power to Gas – eine Systemlösung auf dem Weg zur Marktreife“ bietet den Teilnehmern die Chance, sich mit Experten aus Industrie, Wissenschaft, Verbänden und Politik über die Erfahrungen mit dem Power-to-Gas-Konzept und den neuesten Entwicklungen auszutauschen. Zu den Referenten und Diskussionsteilnehmern gehören unter anderem: Dr. Gerhard Holtmeier, Mitglied des Vorstands der Thüga AG; Matthias Machnig, Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie; Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführung der 50Hertz Transmission GmbH; Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner, Fakultät Elektro- und Informationstechnik an der Technischen Hochschule Regensburg.

Die Strategieplattform Power to Gas wird von der dena gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Verbänden umgesetzt, um die Weiterentwicklung der Systemlösung Power to Gas zu unterstützen. Detaillierte Informationen zu Power to Gas, zur Strategieplattform und zu den Projektpartnern stehen unter www.powertogas.info zur Verfügung.

Eckpunktepapier „Der Beitrag von Power to Gas zur Erreichung der energiepolitischen Zielstellungen im Kontext der Energiewende“ >>

Text: Deutsche Energie-Agentur dena

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