Die Schweizerische Energie-Stiftung SES bezeichnet die gestrige Mitteilung unserer Atomaufsichtsbehörde ENSI als verharmlosend. Bild: SES

SES: Sichere Atomkraftwerke gibt es nicht

(SES) Die Schweizerische Energie-Stiftung SES bezeichnet die gestrige Mitteilung unserer Atomaufsichtsbehörde ENSI als verharmlosend. Daran ändert auch die Note «ausreichend» für Beznau II nichts.


1. Sichere Atomkraftwerke gibt es nicht. In der Schweiz müssen sie lediglich per Gesetz eine Wahrscheinlichkeit für grosse Unfälle von unter 1:10'000 haben. Das bedeutet, sie müssen zum Beispiel ein Hochwasser oder ein Erdbeben unbeschadet überstehen, wie es alle 10'000 Jahre vorkommen kann. Die Vorkommen können jedoch bereits morgen eintreten und sind lediglich Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die mit grossen Unsicherheiten behaftet sind.

2. Die Schweiz betreibt in Mühleberg und Beznau drei AKW, welche zu den ältesten der Welt gehören. Je älter ein Reaktor, desto gefährlicher wird er. Ihr Reaktordesign ist veraltet und hat bei Störfällen kaum Sicherheitsreserven. In Deutschland wurden dieselben Reaktortypen bereits vor 15 Jahren ausser Betrieb genommen.

Zu den Uraltreaktoren sagte der ehemalige Chef der deutschen Atomaufsicht, Dieter Majer, kürzlich an einer SES-Veranstaltung: «Ich kann es einfach nicht so richtig verstehen, dass hier Atomkraftwerke betrieben werden, die einen derart niedrigen Sicherheitsstand haben. In einem Land wie der Schweiz, wo man wirklich auch ökonomische kommerzielle Möglichkeiten hat, dies anders zu regeln.»

3. Die Mängellisten in Beznau und Mühleberg sind lang:
http://www.energiestiftung.ch/files/textdateien/aktuell/magazine/2013_1_eu.pdf

Weitere Infos zu den Risiken von Altreaktoren >>
Mittelung der ENSI „Gutes Sicherheitsniveau beim Betrieb der Schweizer Kernanlagen im 2012“ vom 20.6. >>

Text: Schweizerische Energie-Stiftung SES

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