Witterung lässt Verbrauch steigen, Entwicklung des Primärenergieverbrauchs im ersten Quartal 2013 in Deutschland - Veränderungen in Prozent Gesamt 3.860 PJ oder 131,8 Mio. t SKE. ©Grafik: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

Deutschland: kräftiger Anstieg des Energieverbrauchs, Erneuerbare wachsen nur verhalten

(PM) Der langanhaltende Winter und der kühle Witterungsverlauf im Frühjahr haben für einen kräftigen Anstieg des Energieverbrauchs in Deutschland gesorgt. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) stieg der Verbrauch in den ersten drei Monaten um insgesamt 3.4 Prozent auf 3860 Petajoule (PJ) oder 131.8 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Der schwache konjunkturelle Start ins neue Jahr hatte dagegen eine eher verbrauchsdämpfende Wirkung.


Der Mineralölverbrauch verminderte sich insgesamt um knapp 1 Prozent. Dem weiter rückläufigen Verbrauch an Ottokraftstoffen standen ein höherer Absatz an Dieselkraftstoff sowie ein witterungsbedingt höher Heizölverbrauch gegenüber.

Der Erdgasverbrauch stieg mit insgesamt fast 9 Prozent besonders stark. Die kalte Witterung sorgte beim Einsatz von Erdgas zur Wärmeerzeugung und in KWK-Prozessen für einen Anstieg des Verbrauchs um mehr als ein Viertel gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Der Verbrauch von Steinkohle nahm ebenfalls deutlich zu und lag um 10.5 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Infolge derzeit hoher preislicher Wettbewerbsfähigkeit weitete sich der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung um 14.5 Prozent aus. Stahlindustrie sowie Wärmemarkt verzeichneten dagegen eine stagnierende Entwicklung.

Der Verbrauch an Braunkohle verminderte sich durch die Stillegung von Altanlagen in der Stromerzeugung um 2.6 Prozent. Infolge höherer Wirkungsgrade der in Betrieb genommenen Neuanlagen blieb die Stromerzeugung aus Braunkohle trotz eines geringeren Brennstoffeinsatzes auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Kernenergie leistet einen stabilen Beitrag zur Energiebilanz der ersten drei Monate, da im Berichtszeitraum keine weiteren Anlagen vom Netz gingen.

Die Nutzung erneuerbarer Energien stieg aufgrund höherer Beiträge der Biomasse um 2 Prozent. Der Beitrag der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) verzeichnete einen leichten Zuwachs. Die Beiträge der Windenergie und der Photovoltaik blieben witterungsbedingt deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Text: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.

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