Helvetic Energy stellt den neuen Vakuum-Röhrenkollektor Xinox DF-6S als eine der ersten Schweizer Firmen am eigenen Standort in Flurlingen her. Bild: Helvetic Energy

Montagesystem Aldo Plus garantiert eine ästhetische Integration von Photovoltaik und Kollektoren. Bild: Helvetic Energy

Jedes der energieeffizienten Solarsysteme Sunrise Eco und BackBox Eco verfügt über eine einzige Pumpe, die im Normalbetrieb gerade noch 7 - 15 Watt Strom braucht. Bild: Helvetic Energy

Helvetic Energy: 25 Jahre Erfahrung

(©AN) Ralf Gazda, CEO: „Gegründet wurde Helvetic Energy im Jahre 1988 und gehörte von 2007 bis 2010 zum deutschen Conergy Konzern. Seit 2011 ist das Unternehmen wieder eigenständig und zählt mit seiner langjährigen Erfahrung zu den führenden Schweizer Herstellern der Solarbranche.“ Helvetic Energy in Flurlingen verkauft jährlich rund 3’000 Solarstrom- und Kollektoranlagen.


Flurlingen liegt einen Katzensprung von Schaffhausen entfernt, dort in den alten Gebäuden einer Seilerei beschäftigt das Unternehmen rund 50 Mitarbeitende und erwirtschaftet gemäss eigenen Angaben einen Umsatz von 25 Mio. Schweizer Franken. Ralf Gazda zur Firmenphilosophie: „Helvetic Energy hat schon früh erkannt, dass Installations- und Handelsbetriebe sowie die Bauherrschaft betriebssichere und wartungsarme Solarsysteme wünschen, die einfach zu montieren sind. Der überlegene technische Standard unserer Komponenten ist das Resultat intensiver Forschung und Entwicklung.“

Qualität und nochmals Qualität

Das Unternehmen war der erste Kollektorhersteller – Helvetic Energy ist an einer Kollektorproduktionsanlage in Deutschland beteiligt – der aufgrund seiner energieeffizienten Solarsysteme Sunrise Eco und BackBox Eco mit dem Minergie-Label ausgezeichnet wurde. „Effizienz ist uns ein grosses Anliegen, das zeigen zum Beispiel unsere stromsparenden Hocheffizienzpumpen mit ECM-Technologie, die bereits heute den Anforderungen des Energiegesetzes 2015 entsprechen.“ Jedes unserer energieeffizienten Solarsysteme Sunrise Eco und BackBox Eco verfügt über eine einzige Pumpe, die im Normalbetrieb gerade noch 7 - 15 Watt Strom braucht. „Die Pumpe gab es so nicht auf dem Markt zu kaufen“, erklärt der Energiefachmann, „wir haben unsere Anforderungen ausgeschrieben und sie dann mit dem Gewinner der Ausschreibung gemeinsam entwickelt.“ Dieses Verfahren ist typisch für Helvetic Energy, zuerst werden die Anforderungen an eine Anlage oder ein Bauteil formuliert, und dann wird gemeinsam mit der Industrie an der besten Lösung gefeilt, das war übrigens unter anderem auch das Vorgehen bei der BackBox. Das Resultat lässt aufhorchen: Rund eine Viertelstunde braucht es, um ein Solarsystem mit BackBox von Helvetic Energy in Betrieb zu nehmen.


Drei Servicemitarbeitende
„Daher ist es nicht verwunderlich, dass nur drei unserer 50 Mitarbeitenden Servicemitarbeiter sind. Die Anlagen – inzwischen gibt es rund 25’000 Helvetic Energy-Solarsysteme auf Schweizer Dächern – verlassen unser Unternehmen so, dass sie vom Installateur schnell und sicher montiert werden können und problemfrei funktionieren,“ erklärt Ralf Gazda. Nur so sei man auch beim heutigen Preiskampf konkurrenzfähig. Das Unternehmen kann sich dabei auf ein kompetentes Team in der Administration, Produktmanagement, Kundendienst, Vertrieb über das Offertwesen bis hin zum Marketing verlassen. Die Abläufe sind minutiös geplant. Wie wichtig das ist, zeigt ein Blick ins Offertwesen: Rund 8’000 Offerten unterbreitet das Unternehmen jährlich. „Bis zum Eingang der Bestellung kann es drei Wochen, aber auch ein Jahr dauern. Das zeigt, wie wichtig gute Abläufe bei uns sind. Die Unterlagen zu den 25’000 Helvetic Energy-Anlagen sind übrigens immer noch im Archiv abgelegt.“

Neue
r Röhrenkollektoren-Anlagebau
Auch in der 3’000 m2 Lagerhalle ist alles so in Reih und Glied gestapelt, dass die Bestellungen mit einem Minimum an Aufwand vorbereitet und ausgeliefert werden können. Hier befindet sich auch der neue Vakuumröhren-Anlagebau: „Helvetic Energy hat im Dezember 2012 die Keymark-Zertifizierung der Produktion von Vakuum-Röhrenkollektoren abgeschlossen und stellt den neuen Vakuum-Röhrenkollektor Xinox DF-6S als eine der ersten Schweizer Firmen am eigenen Standort in Flurlingen her,“ erklärt Ralf Gazda bei einem Rundgang durch die Lagerhallen. Die Röhren mit den Absorbern werden aus China angeliefert. Mitarbeitende der Helvetic Energy bauen sie zu fertigen Anlagen zusammen. „Aber warum denn gerade Röhrenkollektoren“, fragen wir. „Die sind gerade im Gebirge als Balkonbrüstung unschlagbar“, erklärt uns der CEO. Zudem haben die Vakuum-Röhrenkollektoren Xinox DF-6S den Hageltest mit einer Hagelfestigkeit bis 45 mm (HW 4) bestanden. Sie sind derzeit die einzigen Vakuum-Röhrenkollektoren, die diese Testbedingungen erfüllen.

Thermie
contra Photovoltaik?
„Ich bin nicht bereit, die Solarthermie gegen die Photovoltaik auszuspielen“, antwortet Ralf Gazda auf unsere Frage nach seinen Präferenzen. „Wir kommen aus dem Kollektoranlagebau, aber bei uns können die Installateure genauso gut eine Photovoltaikanlage berechnen lassen und bestellen.“ Das war 2012 aufgrund der sinkenden Preise immer öfter der Fall: Rund ein Drittel des Umsatzes hat Helvetic Energy letztes Jahr mit der Photovoltaik generiert. „Kombianlagen sind aufgrund unserer intelligenten Indachlösungen mit Photovolatikmodulen im Kollektorformat sehr gefragt“, erklärt der Energiefachmann, der darauf hinweist, dass er wieder einen leichten Anstieg der Nachfrage an Photovoltaikmodulen feststelle. Trotzdem, ein Argument für die Solarthermie lässt er im Raum stehen: „Unsere Kollektoren holen 80 bis 85 Prozente der Sonnenenergie vom Dach, die Photovoltaik 16 bis 18 Prozent. Für die optimale Lösung sind die individuellen Ansprüche der Bauherrschaft sowie die Architektur und Lage des Objekts matchentscheidend.“

Projektwettbewerb für Berufs- und Fachhochschüler
Anlässlich des Jubiläums und im Hinblick auf die solare Zukunft lanciert Helvetic Energy für Berufs- und Fachhochschüler aus dem Bereich erneuerbare Energien den Projektwettbewerb „Intelligente Solaranlagen“. Die Aufgabenstellung ist, ein Konzept für eine neuartige solare Anwendung zu entwickeln und auf einem Plakat zu veranschaulichen. Eine Fachjury aus Energie-Experten aus Bildung, Architektur und Planung, Entwicklung und Herstellung sowie aus dem Medienbereich beurteilt die Arbeiten. (www.intelligentesolaranlagen.ch)

Medienevent mit Podiumsdiskussion im September 2013
Die Preisübergabe an die Gewinner (CHF 5000.-) erfolgt anlässlich eines Medienevents im Schloss Laufen am Rheinfall am 26. September 2013. Im Rahmen der Veranstaltung findet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Aus- und Weiterbildung zur Energiewende“ mit bekannten Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft statt.

©Text: Anita Niederhäusern, leitende Redaktorin ee-new.ch

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