Schweizer Erdöleinfuhren im Jahr 2012 nach Herkunftsländern (Rohöl) bzw. nach Handelspartnerländern (Produkte) in Tonnen (Rohöl: 3.3 bzw. Produkte: 7.0 Millionen Tonnen). ©Grafik: BFE

Darstellung der Schweizer Erdöleinfuhr nach Verkehrsträgern und Haupttransportwegen. Quelle: Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung ( 2010)

BFE: Schweizer Erdölverbrauch sinkt stetig

(BFE) Seit 2000 sinkt der energetische Endverbrauch von Erdölprodukten langsam gegen 11 Millionen Tonnen pro Jahr1, was 0.22 Millionen Fass pro Tag (mbd) oder 0.25 % des Weltverbrauchs ausmacht. Während der Gesamtenergieverbrauch der Schweiz zwischen 2000 und 2012 um schätzungsweise2 2 % gestiegen ist, sank der Erdölverbrauch um rund 7 %. Das geht aus dem Bericht „Schweizer Erdöleinfuhren“ des Bundesamts für Energie hervor


Seit 2000 geht der Schweizer Erdölverbrauch langsam zurück (-0.6 %/Jahr). Dieser wird zu beinahe 40 % mit Rohöl befriedigt, das mehrheitlich aus Nordafrika und Nigeria importiert und in den Raffinerien in Cressier und Collombey verarbeitet wird. Der restliche Ölverbrauch wird durch Importe von Fertigprodukten aus EU-Ländern (insbesondere Deutschland) gedeckt. Bisher wurde die Erdölversorgung von rund 60 Unternehmen, welche Rohöl und Mineralölprodukte importieren, sowie mehreren Hundert Erdölhändlern einwandfrei gewährleistet.

Ausfall
von Cressier und Collombey keinen Einfluss
Im letzten Vierteljahrhundert ereigneten sich mehrmals Produktionsausfälle in den Raffinerien Cressier und Collombey. Diese hatten keinen nennenswerten Einfluss auf die inländische Versorgung und das Ölpreisniveau. Das zeigt, dass der kleine schweizerische Markt von der inländischen Rohölverarbeitung praktisch unabhängig ist. Ohne Raffinerien wäre die Schweiz aber ganz auf die Einfuhr von Erdölprodukten angewiesen, was eine Reduktion der Diversifizierung unserer Energiequellen bedeuten würde. Rohöl wird über zwei Pipelines importiert. Raffinierte Produkte werden per Schiff, Zug, Lastwagen sowie auch über eine Pipeline eingeführt. Die wichtigsten Ölzufuhrwege sind im westlichen Teil des Landes konzentriert, was die Frage einer besseren Diversifizierung und einer ausreichenden Transportkapazität aufwirft, sowohl grenzüberschreitend als auch landesintern.


Entwicklung des Schweizer Erdölverbrauchs
Seit 2000 sinkt der energetische Endverbrauch von Erdölprodukten langsam gegen 11 Millionen Tonnen pro Jahr. 1974 machten Ölbrennstoffe zwei Drittel des Verbrauchs aus. Heute ist dieses Verhältnis gerade umgekehrt. Die 11 Millionen Fass entsprechen 0.22 Millionen Fass pro Tag (mbd) oder 0.25 % des Weltverbrauchs ausmacht. Während der Gesamtenergieverbrauch der Schweiz zwischen 2000 und 2012 um schätzungsweise2 2 % gestiegen ist, entwickelte sich unser Erdölverbrauch wie folgt:

  • Gesamtverbrauch: zirka -7 %
  • Gasöl: zirka +4 % (Diesel : +90 %; Heizöl extra-leicht : -20 %)
  • Benzin: zirka -26 %

Einfuhren von Rohöl nach Herkunftsländern
In den siebziger Jahren wurde Rohöl vorwiegend aus dem Mittleren Osten eingeführt. Ab 1982 wurde das schwarze Gold mehrheitlich aus Nordafrika – geografisch günstig gelegen − und Nigeria importiert. Von diesem Bezugsmuster wurde lediglich in den Jahren 1989 bis 1991 abgewichen, als Rohöl aus der Nordsee in der Gunst der Importeure stand. Zwischen 1995 und 2006 stammten jeweils mindestens vier Fünftel unserer Rohölimporte aus Nordafrika und Nigeria. Leichte schwefelarme Rohöle aus Afrika (oder der Nordsee) sind mit den strengen schweizerischen Anforderungen bezüglich Luftreinhaltung und Umweltauswirkungen gut vereinbar. Sie sind auch ideal für die Produktion von leichten Brenn- und Treibstoffen (insbesondere Heizöl extraleicht sowie Diesel und Benzin) welche von den Schweizer Konsumenten stark nachgefragt werden. Im Jahr 2009 sind die Importe aus Libyen infolge politischer Unruhen zusammengebrochen.

Kasachstan und Aserbaidschan
Kasachstan und Aserbaidschan sind in die Bresche gesprungen und haben zwischen 2009 und 2011 bis zu zwei Drittel der Schweizer Rohölnachfrage gedeckt. Inzwischen ist eine gewisse Stabilität in Libyen eingekehrt und das Land ist 2012 wieder zum wichtigsten Rohöllieferanten der Schweiz geworden. Der Rest der 3.3 Millionen Tonnen Rohölimporte stammten hauptsächlich aus Kasachstan und Nigeria (siehe links). Diese grossen Veränderungen bei den Schweizer Rohölimporten – insbesondere in den letzten fünf Jahren – sind ein guter Beweis dafür, wie versorgungsflexibel und funktionsfähig unser Erdölmarkt ist. In den Zweitausenderjahren deckte Rohöl (welches im Inland raffiniert wurde) beinahe 40 % des Schweizer Endverbrauchs an Erdölprodukten. Im Jahr 2012 sank dieser Anteil unter einen Drittel.

Zum Bericht Schweizer Erdöleinfuhren >>


Text: Bundesamt für Energie

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