Innerhalb des Projekts Berechnung von offshore Rammschall BORA werden leistungsfähige Simulationsmodelle für die Entstehung und Ausbreitung des Rammschalls unter Wasser entwickelt.

BMU: Schallminderungspotenzial bei Windanlagen vorhersagen

(BMU) Die Errichtung von Offshore-Windenergieanlagen soll möglichst schallarm gestaltet werden, um etwa Meeressäuger wie die unter Naturschutz stehenden Schweinswale zu schonen. Zurzeit werden mit Förderung des deutschen Bundesumweltministerium BMU unterschiedliche Schalldämmungskonzepte entwickelt, die die Geräuschemissionen beim Einrammen der Gründungspfähle mindern sollen.


So werden zum Beispiel Blasenschleier eingesetzt, deren im Wasser aufsteigende Wasserbläschen die Schallausbreitung deutlich reduzieren. Die meisten Schallschutzmassnahmen befinden sich allerdings noch im Konzeptstadium. Da sie in die Prozesse zur Installation der Fundamente eingreifen, können entsprechende Tests zur Erprobung und Weiterentwicklung der Massnahmen für das jeweilige Bauvorhaben zeitliche Verzögerungen und somit wirtschaftliche Verluste bedeuten.

BORA
Um den entstehenden Hydroschall vorherzusagen, entwickelt das Institut für Modellierung und Berechnung der TU Hamburg-Harburg als Koordinator nun zusammen mit dem Institut für Geotechnik und Baubetrieb sowie dem Institut für Statik und Dynamik der Leibniz Universität Hannover und der Abteilung Geophysik am Institut für Geowissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel innerhalb des Projekts Berechnung von offshore Rammschall BORA leistungsfähige Simulationsmodelle für die Entstehung und Ausbreitung des Rammschalls unter Wasser. Damit sollen vorab Aussagen über den bei einer Rammung entstehenden Unterwasserschall sowie über das Schallminderungspotenzial bestimmter Systeme getroffen werden, so dass diese ohne aufwendige Offshore-Tests untersucht und optimiert werden können. Das komplexe Berechnungsmodell wendet sich dabei an Spezialisten auf dem Gebiet der numerischen Simulation.



Expertensystem
Darüber hinaus wird ein sogenanntes Expertensystem entwickelt, das es mittels einer speziellen Software einem breiten Anwenderkreis wie etwa Genehmigungs- und Naturschutzbehörden, Zertifizierern und Biologen ermöglichen soll, den entstehenden Rammschall abzuschätzen. Die Simulationsmodelle werden durch drei umfangreiche Offshore-Messkampagnen validiert.

Das BMU fördert BORA mit insgesamt 5,6 Millionen Euro.

Text: Deutsches Bundesumweltministerium BMU, Erneuerbare Energien Newsletter 02/2012

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